Erotisch, verführerisch und lasziv: Ein Bild, das Brigitte Bardot zu einem Mythos machte. Nun ist die Filmdiva im Alter von 91 Jahren gestorben. Das teilte die Fondation Brigitte Bardot mit. In nur wenigen aktiven Jahren als Kinostar ging Bardot als Kindfrau mit Schmollmund in die Filmgeschichte ein.
"Die Fondation Brigitte Bardot gibt mit großer Trauer den Tod ihrer Gründerin und Präsidentin, Brigitte Bardot, bekannt, einer weltweit bekannten Schauspielerin und Sängerin, die sich entschlossen hatte, ihre glanzvolle Karriere aufzugeben, um ihr Leben und ihre Energie dem Tierschutz und ihrer Stiftung zu widmen", hieß es in der Mitteilung.
Brigitte Bardot ist tot - Ikone des französischen Kinos
Ihr Durchbruch als Schauspielerin gelang Bardot mit "Und immer lockt das Weib". Darin spielt Bardot ein 18-jähriges Waisenkind, das den Männern den Kopf verdreht. In dem Film, der Mitte der 1950er Jahre gedreht wurde, überschritt sie die Grenzen dessen, was damals vor der Kamera an Sexualität erlaubt war.
Bardot zeigte in Filmen wie "Die Verachtung" von Jean-Luc Godard (1963), "Privatleben" von Louis Malle (1962) und "Die Wahrheit" von Henri-Georges Clouzot (1960) ungezwungen ihre Haut sowie erotische Ausstrahlungskraft. Weitere Filme, in denen das Mädchen mit Pferdeschwanz zur Lolita einer ganzen Nation wurde, waren "Ein Weib wie der Satan" (1959) und "Mit den Waffen einer Frau" (1958). Der Nachwelt hinterlässt sie mehr als 45 Filme.
Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere in den Jahren 1973/74 zog sich der Star aus der Welt des Films zurück. Sie war des Starrummels überdrüssig. "Ich hasse die Menschen. Mein Gleichgewicht finde ich in der Natur, in der Gesellschaft von Tieren", erklärte sie.
Einsatz im Tierschutz
B.B., wie die Schauspielerin von ihrem Publikum auch genannt wurde, zog sich in ihre Villa "La Madrague" in Saint-Tropez zurück und widmete ihr Leben den Tieren. Im Kampf gegen deren schlechte Behandlung gründete sie Mitte der 80er Jahre die Fondation Brigitte Bardot.
Die am 28. September 1934 in Paris geborene Schauspielerin stammte aus einer katholischen Familie. Als junges Mädchen begann sie eine Ausbildung als Balletttänzerin, dann wurde sie mit 15 Jahren als Fotomodel entdeckt und zu einem der begehrtesten Mannequins.
Ihre sinnliche Schönheit fiel zunächst dem Regisseur Jean Boyer auf, der sie für "Le Trou Normand" erstmals vor die Kamera holte. Das war 1952.
Chansons und Skandale von Bardot
Danach drehte sie einen Film nach dem anderen. Ihren internationalen Durchbruch erzielte sie im Jahr 1956 mit "Und immer lockt das Weib" von Roger Vadim. Es entstand das Bild: halb Vamp, halb Lolita.
Neben der Filmtätigkeit entdeckte Bardot auch die Welt des Chansons. Bekannt wurde sie vor allem durch die provokativen Lieder des Sängers, Schauspielers und Komponisten Serge Gainsbourg. Zu den bekanntesten Chansons, die er für sie geschrieben hat, gehört "Harley Davidson".
Bis zum Ende ihrer Filmkarriere führte Bardot ein Jetset-Leben. Sie lebte und liebte ungeniert und ebnete mit ihrer selbstbestimmten Weiblichkeit der sexuellen Revolution den Weg. Sie war mit Gainsbourg liiert, hatte eine Beziehung mit dem Schauspielerkollegen Jean-Louis Trintignant und war mehrmals verheiratet, unter anderem mit dem Industriellen und Playboy Gunter Sachs.
Bardots späte Radikalisierung
Im Jahr 1992 heiratete sie einen Freund und Berater von Jean-Marie Le Pen, dem Gründer der Partei der extremen Rechten Front National (heute: RN, Rassemblement National).
Aus ihren rechtsextremen Positionen machte Bardot kein Geheimnis. In den letzten Lebensjahren sorgte sie vor allem wegen menschenfeindlicher Äußerungen und Publikationen gegen Schwule, Frankreichs Linke, Obdachlose oder illegale Einwanderer für Schlagzeilen.
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