Billy Bob Thornton ist keiner, der große Reden schwingt. Wenn der 70-Jährige über die zweite Staffel von 'Landman' spricht, dann mit der Ehrlichkeit eines Mannes, der viel gesehen hat - und viel getragen hat. Seit dem 16. November läuft die neue Staffel bei Paramount+ (und Paramount+ bei Sky Cinema), und Thornton liefert darin eine seiner eindringlichsten TV-Rollen: Tommy Norris, ein Mann zwischen Loyalität, Schmerz und einem Leben, das ihn jeden Tag neu prüft.
"'Landman' erzählt von jemandem, der permanent zwischen den Menschen, die er liebt, und der Welt, in der er arbeitet, zerrissen ist", sagt Thornton im Gespräch mit der Agentur teleschau. "Und genau so habe ich mich selbst schon oft gefühlt."
Schon früh habe er begriffen, wie schwer es ist, wenn Kunst auf Kommerz trifft. "Sobald die Corporate-Welt und die Kunst zusammenkommen, beginnt der Kampf. Ich mache das alles nicht, um beliebt zu sein oder Geld zu verdienen. Ich mache es, weil ich es gut machen will." Dieser Konflikt, sagt er, sei wie "Öl und Wasser".
"Der Schmerz meiner Vergangenheit landet immer in meiner Arbeit"
Wie seine Figur Tommy kennt Thornton Einsamkeit, Druck - und die Stärke, die daraus entsteht. "Schmerz und Anstrengung machen dich tiefer", sagt er. "Sie geben dir Empathie. Wer ein leichtes Leben hatte, versteht oft weniger von Menschen." Er sei "jeden Tag dankbar, dass ich meine Familie ernähren kann und Kunst machen darf. Der Schmerz meiner Vergangenheit landet immer in meiner Arbeit."
Mit Sam Elliott bekommt Staffel 2 eine emotionale Wucht, die Thornton ganz persönlich trifft. Elliott spielt Tommys Vater - streng, altmodisch, voller unausgesprochener Erwartungen. "Sam kenne ich seit den 80-ern. Damals hatten wir beide noch keine grauen Haare", sagt Thornton, der sichtbar Bewunderung empfindet. "Er war immer eine Inspiration - als Mensch und als Schauspieler."
Doch während Elliott vor der Kamera Tommys komplizierten Vater verkörpert, hat Thornton selbst seine eigenen Verletzungen mitgebracht: "Ich hatte ein sehr schwieriges Verhältnis zu meinem Vater. Er starb mit 44. Damals dachte ich, er sei alt. Heute weiß ich, dass er noch ein Kind war." Diese Wunde habe er direkt in die Figur gelegt: "Ja, die Dynamik mit Sam erinnert mich an meine eigene. Ich habe viel aus dieser Vergangenheit in die Rolle einfließen lassen."
Quelle: teleschau – der mediendienst