"Checker Tobi" bei RTL? Wenn Tobias Krell, den die "FAZ" einst dank seiner Fähigkeiten zum "Volkslehrer der Nation" erklärte, nun "Die Pumuckl Show" (Samstag, 20. und 27. Dezember, 20.15 Uhr, RTL) moderiert, ist das kein Bruch mit seiner bisherigen Laufbahn, sondern nur ein nächster Schritt. Denn als "Checker Tobi" aus dem gleichnamigen ARD-Format steht sein Name zwar seit über zehn Jahren für erstklassige Wissensermittlung im Kinderfernsehen, aber eben auch für gute Unterhaltung. Er versuche "nicht so lehrermäßig rüberzukommen", sagte er einst dem Kindermagazin "Dein Spiegel": "Unsere Sendungen sollen unterhaltsam und witzig sein. Ich glaube, wenn etwas Spaß macht, versteht man mehr."
Zudem habe ihn die Moderation einer Samstagabend-Show natürlich gereizt, sagte er im RTL-Interview, und der Pumuckl sei auch einer seiner Kindheitshelden gewesen. Vor die Kamera wollte der 1986 in Mainz geborene Krell schon früh, Sportredakteur wollte er werden und absolvierte bereits mit 15 sein erstes Praktikum beim Fernsehen. Nach dem Abitur arbeitete Krell zunächst als Redakteur und Reporter bei verschiedenen Print-, Radio- und Fernsehredaktionen, 2014 beendete er sein Master-Studium der Medienwissenschaft an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" in Potsdam-Babelsberg. Der Weg ins Fernsehen war damit früh angelegt - allerdings mit dem klaren Ziel, journalistisch zu arbeiten, nicht als Moderator im Mittelpunkt zu stehen.
Durch Zufall landete er vor der Kamera
Der Schritt vor die Kamera ergab sich eher zufällig. Mit Mitte 20 landete Krell im Casting einer Kinderwissenssendung, die damals noch von Can Mansuroglu moderiert wurde. Nach dessen Ausstieg bekam Krell den Job - zunächst ohne langfristige Perspektive. Aus der Idee, das Format anderthalb Jahre zu machen, wurden schließlich einige mehr: Seit 2013 moderiert er "Checker Tobi", in dieser Zeit entstanden über 175 Folgen à 25 Minuten.
Das Prinzip ist konstant geblieben: Krell stellt Fragen, lässt sich Dinge erklären und übersetzt sie für Kinder. Er tritt dabei nicht als allwissender Erklärer auf, sondern als neugieriger Vermittler. Die Themen reichen von Technik und Medizin über Gefühle bis zu gesellschaftlichen Fragen. Auch schwere Inhalte werden nicht ausgespart: Mit dem "Leben und Sterben"-Check war die Redaktion 2018 für den Grimme-Preis nominiert.
Eine neue Dimension bekam das Format während der Pandemie. Durch Homeschooling und Lockdowns wurde "Checker Tobi" auch für Eltern und Lehrkräfte relevant. "Unser Format", sagte Krell im Interview mit der "FAZ", "ist ein klarer Pandemiegewinner". Aus der einfachen Wissensshow für Kinder hat sich ein ganzes "Checker"-Universum entwickelt: Es gibt einen Podcast ("CheckPod"), eine Experimentiershow ("CheXperiment"), politische Sondersendungen ("Warum wählen wichtig ist!", "Warum die Mauer fiel") und nicht zuletzt drei Kinofilme.
Tobias Krell: Wissen über Klimawandel und Umweltschutz ist wichtig
Auch "Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten" (2019), "Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen" (2023) und "Checker Tobi 3 - Die heimliche Herrscherin der Erde", der ab dem 8. Januar 2026 im Kino zu sehen sind, schaffen dabei einen ungewöhnlichen Spagat: Es sind Dokumentarfilme, die vordergründig von den Elementen erzählen und dabei auch den Klimawandel thematisieren, aber eben auch spannende Abenteuerfilme, die nicht nur das junge Publikum fesseln. Und auch wenn Krell nie den Zeigefinger erhebt, so wird doch deutlich, wie sehr ihm das Thema Umweltschutz am Herzen liegt.
In einem Interview zu seinem neuen Film, das er Anfang Dezember mit dem Münchner Kinderradio "Kurzwelle" führte, erklärte er, dass er es verstehe, wenn Menschen "Klima-Angst" hätten: "Es kann überwältigend sein, sich anzugucken, was alles schiefgeht und im Argen ist", so Krell. Man sei aber nicht verloren: "Alle Möglichkeiten, wie man das Ganze noch ändern kann, verlangsamen, aufhalten, umkehren kann, sind schon erforscht und entdeckt", es liege "in unserer Macht" es umzusetzen, so Krell. Man könne "mit den winzigsten Kleinigkeiten" etwas verändern: "Und das heißt nicht, dass man nie wieder in den Urlaub fliegt, sondern dass man, wenn man bisher jeden Tag in der Woche Fleisch gegessen hat, dann macht man das jetzt vielleicht nur noch jeden zweiten". Das Allerwichtigste aber sei es, das Wissen darüber zu vermitteln, über die Themen zu reden.
Seit kurzem ist "Checker Tobi" Vater
Dass er auf eine bessere Zukunft hofft, hat seit Kurzem wohl auch ganz persönliche Gründe: Krell hat sein Privatleben bisher aus der Öffentlichkeit herausgehalten, Mitte Dezember erzählte er im Podcast "Deutschland3000 mit Eva Schulz" dann aber, dass er "kürzlich Vater geworden" sei, "vor nicht allzu langer Zeit". Und das Vatersein habe ihn schon jetzt verändert, so Krell: "Es ist glaube ich eine neue Art von Verantwortung, die ich spüre oder so eine neue Art von Sorge für ein anderes Wesen. Ich würde das nicht mit erwachsen werden oder so gleichsetzen, sondern es ist einfach lebensverändernd natürlich."
Quelle: teleschau – der mediendienst