Wenn am Mittwoch, 12. November, 20.15 Uhr, im Ersten der Spielfilm "Verschollen" läuft, werden viele Zuschauerinnen und Zuschauer gebannt vor den Bildschirmen mitfiebern. Der Umwelt-Thriller von Regisseur und Autor Daniel Harrich greift hochgradig spannend ein brisantes Thema auf: die Vertreibung indigener Völker unter dem Deckmantel des Klimaschutzes.

Spannungsgeladen ist jedoch nicht nur die Film-Handlung. Auch die Dreharbeiten selbst gerieten zum Thriller, wie Axel Milberg vor der Ausstrahlung offenbarte. Der langjährige Kieler "Tatort"-Kommissar geriet sogar in Lebensgefahr.

In "Verschollen" spielt der ehemalige Kommissar-Borowski Darsteller die Rolle des Klemens Stadler. Stadler ist ein Ingenieur, dessen Sohn Jan in Brasilien verschwindet, nachdem der als Umweltwissenschaftler an einem umstrittenen Aufforstungsprojekt gearbeitet hatte.

Axel Milberg schildert Flucht aus dem Hotel

Milberg hat die Dramatik des Themas und die Recherchearbeit hinter dem Film beeindruckt. Er schilderte gegenüber dem Sender RTL, dass er und das gesamte Produktionsteam in abgelegene Gebirgslagen vordrangen. "Wir sind in die Welt der indigenen Bevölkerung vorgestoßen, die dort leider vertrieben wird, weil gierige Menschen den Cerrado-Urwald roden und Plantagen errichten", erklärte der Schauspieler. Dies sei nicht unbemerkt geblieben.

Das Filmteam erlebte während der Dreharbeiten eine Reihe von gefährlichen Zwischenfällen. Milberg berichtet, dass die Gruppe zunächst als Beobachter der lokalen Situation wahrgenommen wurde. In einem besonders brisanten Moment sei der Konvoi des Filmteams von Unbekannten am Ausgang eines kleinen Dorfes gestoppt worden.

"Unsere Übersetzerin verstand, dass einer der Leute, die dort Menschen verschwinden lassen, laut telefonierend überlegte, was sie mit uns vorhaben werden", erinnert sich Milberg. Nachdem das Team von Informanten erfahren hatte, dass bereits überlegt wurde, "wie man unsere Leichen beseitigt", mussten sie das Gebiet verlassen. In einer weiteren dramatischen Wendung verließ das Team frühmorgens fluchtartig ein Hotel, "weil das Hotel wenige Stunden später umstellt werden sollte", wie Milberg sich erinnert.

"Verschollen" basiert auf realen Recherchen

Der Film selbst dreht sich um den Ingenieur Klemens Stadler, der nach Brasilien reist, um seinen Sohn Jan zu suchen. Jan war in ein kontroverses Aufforstungsprojekt involviert, das mit CO2-Zertifikaten und Klimaschutz in Verbindung steht. Doch hinter dem Projekt verbergen sich dunkle Machenschaften: Ganze Dörfer werden zwangsenteignet, und die indigene Bevölkerung wird brutal aus ihren Heimatregionen vertrieben.

Stadler stößt bei seinen Nachforschungen auf ein Netz von Korruption und Gewalt - und bringt sich dabei selbst in höchste Gefahr. Der Thriller von Daniel Harrich wirft einen kritischen Blick auf die Verbrechen, die im Namen des Klimaschutzes begangen werden.

Der Film basiert auf umfangreichen Recherchen zu Aufforstungsprojekten und der CO2-Zertifizierung, die den Hintergrund des Thrillers bilden. Was als eine Geschichte über das Thema Klimaschutz beginnt, entfaltet sich schnell zu einem düsteren Thriller über Macht, Korruption und die Vertreibung ganzer Gemeinschaften.

Quelle: teleschau – der mediendienst