Mit dieser Aktion machte sich Amazon keine Freunde. Der Konzern hatte vergangene Woche auf der britischen Ausgabe des Streaming-Dienstes Amazon Prime Video die "James Bond"-Filme mit Postern versehen, die für reichlich Unmut sorgten. Auf den Plakaten war der britische Agent 007 jeweils ohne das Werkzeug zu sehen, das ihn seit jeher auszeichnet: seine Waffe.

Wie "Variety" berichtet, waren die Filmposter zu den "James Bond"-Filmen auf dem britischen Amazon Prime Video digital manipuliert. Auf Plakaten zu Filmen wie "James Bond - 007 jagt Dr. No" oder "James Bond 007 - GoldenEye" fehlte jeweils die Pistole des Agenten. Diese waren offenbar digital aus den Bildern entfernt worden. Auf dem Poster zu "James Bond 007 - Im Angesicht des Todes" schienen die Arme der von Roger Moore verkörperten Titelfigur verlängert. Dadurch war die Waffe im Bild nicht mehr zu sehen.

Die Reaktion im Netz reichte von Empörung bis hin zu Sarkasmus. Diese Art von "Konzern-Wokeness" sei "bizarr", schreibt ein Nutzer auf der Plattform X. Ein anderer verweist nicht ohne Häme auf den Umstand, dass im berühmten "James Bond"-Logo noch immer die Pistole erkennbar sei. Ein User schreibt: "Ist Amazon jetzt für Kinder?" Ein Nutzer wurde selbst kreativ. In seiner Version eines "James Bond"-Posters hält der von Pierce Brosnan gespielte Agent einen Hotdog in der Hand.

Amazon hat umstrittene Poster entfernt

Unterdessen hat Amazon die umstrittenen Poster wieder entfernt - "still und heimlich, ganz wie der Superspion selbst", scherzt "Variety". Eine Stellungnahme vonseiten des Konzerns liegt noch nicht vor.

Amazon hat 2022 das traditionsreiche Filmstudio MGM übernommen, das alle "James Bond"-Filme produziert hat. Seit Anfang dieses Jahres hat der Konzern auch die Kreativkontrolle über das Franchise übernommen. Damit bestimmt Amazon über die inhaltliche Ausrichtung der Reihe und darüber, wer vor und hinter der Kamera an den Filmen beteiligt sein soll.

Die Entscheidung, welcher Schauspieler die Nachfolge von Daniel Craig als James-Bond-Darsteller antritt, ist noch nicht gefallen. Fest steht seit Juni, dass der Kanadier Denis Villeneuve ("Sicario", "Blade Runner 2049") den 26. "Bond"-Film inszenieren wird. Der Regisseur hatte zuletzt verkündet, dass man einen jungen und unbekannten Bond-Darsteller bevorzuge. In dem Fall wären einige der bis dato favorisierten Schauspieler aus dem Rennen, darunter Stars wie Henry Cavill, Tom Hardy und Idris Elba.