Beim Europäischen Filmpreis geht das deutsche Drama «In die Sonne schauen» mit gleich drei Nominierungen ins Rennen. Das Werk der Berliner Regisseurin Mascha Schilinski wurde als bester europäischer Film, für das beste Drehbuch und die beste Regie vorgeschlagen, wie die Europäische Filmakademie im spanischen Sevilla bekanntgab.
Der Film soll Deutschland auch bei den Oscars vertreten. «In die Sonne schauen» handelt von vier jungen Frauen, die zu unterschiedlichen Zeiten auf einem Bauernhof in der Altmark leben. Der Europäische Filmpreis wird am 17. Januar 2026 in Berlin verliehen.
Nominiert sind noch weitere Filmschaffende aus Deutschland. Als bester Dokumentarfilm ist «Riefenstahl» von Andres Veiel nominiert - der Film über Regisseurin Leni Riefenstahl ist damit automatisch auch als bester Film vorgeschlagen. Auch die deutsche Produktion «With Hasan in Gaza» von Kamal Aljafari ist nominiert.
Schauspielerin Leonie Benesch ist für «Heldin» als beste Schauspielerin vorgeschlagen, auch Vicky Krieps («Love Me Tender») ist hier nominiert. Die beiden konkurrieren mit Renate Reinsve («Sentimental Value»), Valeria Bruni Tedeschi («Duse») und Lea Drucker («Dossier 137»).
Diese Filme haben bisher die meisten Nominierungen
Zwei Monate vor der Verleihung wurden die Nominierungen in den wichtigsten Kategorien bekanntgegeben. Dabei liegt bisher das Drama «Sentimental Value» des Norwegers Joachim Trier mit fünf Nominierungen vorn. Auf vier Nennungen kommt das Roadmovie «Sirât» des Franzosen Oliver Laxe. Drei Nominierungen gibt es für «Ein einfacher Unfall», den Cannes-Gewinner des iranischen Regisseurs Jafar Panahi.
Als bester Schauspieler sind Sergi López («Sirât»), Mads Mikkelsen («Therapie für Wikinger»), Toni Servillo («La Grazia»), Stellan Skarsgård («Sentimental Value») und Idan Weiss («Franz») nominiert. Weitere Nominierungen etwa für Kamera, Schnitt und Kostümdesign werden kommende Woche veröffentlicht.
Bekannt ist bereits, dass die Auszeichnung fürs Lebenswerk an die norwegische Schauspielerin und Regisseurin Liv Ullmann geht. Die italienische Regisseurin Alice Rohrwacher («Glücklich wie Lazzaro») wird für ihre Verdienste um den weltweiten Einfluss des europäischen Kinos ausgezeichnet.
Im vergangenen Jahr hatte der Musicalfilm «Emilia Pérez» des französischen Regisseurs Jacques Audiard gleich fünf Auszeichnungen gewonnen. Verliehen wurden die Preise im schweizerischen Luzern. Der Europäische Filmpreis wird abwechselnd in Berlin und einer anderen europäischen Stadt vergeben.
Wie es im Rennen um die Oscars weitergeht
«In die Sonne schauen» war in Cannes gefeiert worden und hatte den Preis der Jury gewonnen. Er erzählt von Alma (1910er Jahre), Erika (1940er), Angelika (1980er in der DDR) und Nelly (2020er). Die Protagonistinnen teilten ihre Gedanken. Es geht um Beobachtungen, aus denen häusliche Gewalt, verdrängte Sehnsüchte oder vererbte Traumata sprechen.
Ob der Film tatsächlich Chancen auf den Oscar hat, entscheidet sich noch. Die Wahl des deutschen Beitrags ist eine von mehreren Vorstufen. Die Shortlist für den besten internationalen Film wird am 16. Dezember verkündet. Daraus werden fünf nominierte Filme ausgewählt und am 22. Januar 2026 bekanntgegeben. Die Oscars werden dann im März 2026 verliehen.