In Deutschland könnte ein neuer Kabelnetzriese entstehen: Marktführer Vodafone will die bisherige Nummer zwei Unitymedia übernehmen. Der Deal mit Liberty Global, dem Mutterkonzern von Unitymedia, umfasst auch Netze in Osteuropa, wie Vodafone am Mittwoch in London mitteilte. Der Kaufpreis beträgt den Angaben zufolge 18,4 Milliarden Euro.


Entscheidung erst 2019


Der Kauf muss noch von den Kartellbehörden genehmigt werden. Aufgrund der Größe der Übernahme wird wohl die EU-Kommission über die Genehmigung entscheiden, die Unternehmen rechnen mit einer Entscheidung bis Mitte 2019. Neben Unitymedia will Vodafone auch die Liberty-Geschäfte in Ungarn, Rumänien und Tschechien kaufen.


Bereits 2015 erste Gespräche


Der Verkauf kommt nicht überraschend: Gespräche über eine Zusammenarbeit waren 2015 zwar geplatzt. Im Februar hatte Vodafone jedoch bestätigt, dass die Verhandlungen wieder aufgenommen wurden. In den Niederlanden betreiben Vodafone und der Unitymedia-Mutterkonzern Liberty bereits ein Gemeinschaftsunternehmen.

Zusammen versorgen Unitymedia und Vodafone derzeit fast 15 Millionen der 17,6 Millionen deutschen Kabelhaushalte. Mit der Übernahme von Unitymedia würde Vodafone Kabelnetze in allen Bundesländern betreiben.