Die dezimierten Brose Baskets schlittern immer tiefer in die Krise. Einen einzigen Sieg feierten die Bamberger wettbewerbsübergreifend in den letzten elf Partien - und der gelang gegen die bereits als Absteiger feststehenden Gießener.


Vorsprung schmilzt

"Wenn der Engagierteste der Trainer ist, dann machen wir etwas falsch!", wetterte Manager Wolfgang Heyder gestern Abend nach der 93:98(40:45-)-Niederlage bei den Telekom Baskets Bonn, die als derzeitiger Tabellenachter der Gegner des Spitzenreiters im Play-off-Viertelfinale sein könnten. Nach der Pleite in Bonn und dem glücklichen 65:63-Erfolg der Oldenburger in Frankfurt haben die EWE Baskets allerdings nur noch zwei Niederlagen mehr als die Bamberger auf dem Konto. Und das Restprogramm des Meisters, der weiter auf die verletzten Matt Walsh (Meniskus-einriss), Maik Zirbes (Daumenverletzung) und John Goldsberry (Knieprobleme) sowie den vorerst suspendierten Jeremiah Massey verzichten muss, hat es in sich - am Mittwoch (20 Uhr) kreuzt der Tabellendritte aus Ulm in der Frankenhölle auf.

"Unsere Verteidigung hat einfach zu wenig Biss gezeigt. Wir waren immer einen Schritt zu langsam. Am Ende kann man da fast keinen ausnehmen. Ganz krass fand ich Karsten Tadda und Alex Renfroe. Beide haben in keiner Situation den Mann vor sich gehalten. Dadurch fanden die Bonner immer wieder ihre Schützen Weems und Veikalas, die hochprozentig geworfen haben. Das muss man anerkennen", kritisierte Heyder. "Daneben lag für mich auch Sharrod Ford, der war überhaupt nicht anwesend. Und A. J. Ogilvy hat keinen einzigen Rebound geholt. Insgesamt müssen wir uns einfach wieder darauf besinnen zu verteidigen. Das reicht so nicht. Wir schaffen es momentan einfach nicht, einen Gegner auch mal bei 75 Punkten zu halten", war für den Manager die mangelhafte Abwehrleistung der Grund für die Niederlage.


Hausherren hielten Fäden in der Hand

Im dritten Viertel bissen sich die Bamberger in die Partie und gingen erstmals seit der Anfangsphase wieder mit 53:52 in Front. Doch der überragende Bonner Kyle Weems konterte postwendend mit einem Dreier. Zu Beginn des letzten Viertels zogen die Telekom Baskets dann bis auf 85:74 davon, weil sich die Bamberger nun auch etliche Ballverluste erlaubten. Anton Gavel versuchte zwar alles, doch es wollten nun auf Grund der mangelhaften Defensivarbeit einfach keine Stopps mehr gelingen.

Jared Jordan hielt bei den Hausherren die Fäden in der Hand und sorgte dafür, dass die mitgereisten 120 Bamberger Fans in der aufgeheizten Atmosphäre des Telekom Domes nichts mehr zu lachen hatten.