Neue Regeln bei der Weltmeisterschaft 2018: Die WM in Russland bringt für Schiedsrichter, Spieler und Zuschauer einige Neuheiten mit sich. inFranken.de hat die Regeländerungen zusammengetragen:

Videobeweis

Die Weltmeisterschaft in Russland wird für die Schiedsrichter-Gespanne das erste Turnier mit dem Videobeweis. Diskussionen wie sie in der Bundesliga aufkamen oder im englischen FA-Cup breitgetreten wurden, will die FIFA im Keim ersticken. Dies soll gelingen, indem man den Fans und Zuschauern die Entscheidungen transparent erklärt.

Der Videobeweis darf nur in diesen vier Situationen eingreifen:

 

  • Tore und Vorfälle, die zu einem Tor führen
  • Strafstoßentscheidungen und Vorfälle, die einer solchen vorausgehen
  • Vorfälle, die zu glatt roten Karten führen

Verwechslungen von Spielern bei persönlichen Strafen

Wann wird eingegriffen?
 

  • Grundsätzlich soll jedes gefallene Tor überprüft werden. Jedoch soll der Videoassistent lediglich bei "klaren, offensichtlichen Fehlentscheidungen" eingreifen. So definiert die FIFA den Zuständigkeitsbereich.
     
  • Entscheidungen, die beispielsweise Abseitsentscheidungen, Einwurfentscheidungen sowie kritische Foulszenen betreffen, sind zentraler Bestandteil des Aufgabenbereichs. Jedoch gilt in allen Spielsituationen, dass der Hauptschiedsrichter das letzte Wort hat und nicht überstimmt werden kann.
     
  • Der Bildschirm ("Review Area") an der Seitenlinie dient dem Schiedsrichter als Hilfe in sogenannten "Grauzonen": Beispiele hierfür sind, Handspiele, Fouls oder die Frage, wer zuletzt am Ball war.
     
  • Lediglich Szenen in der jeweiligen Ballbesitzphase, einer "Angriffsphase" oder die zu einem Tor beziehungsweise Strafstoß der betroffenen Mannschaft geführt haben, sind relevant für einen möglichen "Review" an der Seitenlinie.
     
  • Die vier Unparteiischen vor dem Bildschirm haben 33 Kamerapositionen zur Verfügung: Zwölf davon sind Zeitlupen. Dazu kommen zwei weitere Abseitskameras. Das Studio befindet sich in Moskau.
     

Unter anderem als Videoassistent sind die DFB-Schiedsrichter Felix Zwayer (ebenfalls als Hauptschiedsrichter) und Bastian Dankert.

Torverhältnis statt direkter Vergleich

Bei Punktegleichheit gilt zunächst die Tordifferenz. Danach kommt die Zahl der mehr erzielten Tore zum Tragen. Besteht in beiden Fällen Gleichheit, kommt ein spezieller Fall zum Einsatz: Der direkte Vergleich. Hier gelten zunächst ebenfalls die Punkte, dann die mehr erzielten Tore.

Ist nach dem direkten Vergleich immer noch keine Entscheidung herbei geführt, wird die "Fairplay-Wertung" eingesetzt. Alle Teams sammeln in der Vorrunde Minuspunkte für jede gelbe, gelb-rote und rote Karte:
 

  • gelbe Karte: ein Minuspunkt
  • gelb-rote Karte: drei Minuspunkt
  • rote Karte: vier Minuspunkte


Ist immer noch keine Entscheidung gefallen, entscheidet das Los wer weiter kommt.


Nicht neu aber interessant: Gelbsperre kann Finale nicht verhindern

Einzelne gelbe Karten sind nach der WM-Qualifikation gelöscht. Bekommt ein Spieler in zwei verschiedenen Gruppenspielen jedoch jeweils eine gelbe Karte, ist er für das nächste Spiel gesperrt.
Für das Finale der Weltmeisterschaft kann jedoch kein Spieler durch gelbe Karten gesperrt werden. Denn die Verwarnungen werden nach dem Viertelfinale gelöscht.
red