Die finnische Skisprung-Legende Niilo Halonen ist im Alter von 84 Jahren verstorben. Der finnische Sender "Yle Sport" berichtete zuerst über den Tod des Olympiasiegers, wenig später veröffentlichte der Internationale Skiverband (FIS) einen Nachruf. Halonen ist über Finnland hinaus als Koryphäe im Skispringen bekannt und setzte als Trainer des Nationalteams neue Maßstäbe. Vor wenigen Monaten ist auch ein bayerischer Pionier im Skispringen verstorben.

Halonen wurde an Weihnachten 1940 in Kouvola im Süden Finnlands geboren. Bereits mit 17 Jahren trat er bei seiner ersten Weltmeisterschaft im Skispringen an. Zwei Jahre später holte er Silber bei den Olympischen Spielen 1960 in Squaw Valley (USA). Auch die Weltmeisterschaft 1962 schloss Halonen auf dem Podium ab: Er holte Bronze auf der Großschanze.

Skisprung-Legende Niilo Halonen gestorben: So revolutionierte er den Sport

Nach einem Bänderriss beendete der Finne 1969 seine Skisprung-Karriere und arbeitete als Sportlehrer - bis ein 1976 ein Anruf alles veränderte. Der Finnische Skiverband bat Halonen, als Trainer einzusteigen. Fortan war er als Cheftrainer für Skispringen und Nordische Kombination tätig.

Halonen soll mit seinen Neuerungen einen großen Anteil an Finnlands Erfolg im Skispringen gehabt haben. Später gab er in einem Interview zu, eine "strenge Linie" gefahren zu sein. Er forderte mehr Disziplin im Training ein und bei Treffen der Nationalmannschaft setzte er ein striktes Alkoholverbot durch. Einige seiner Methoden sorgte in der damaligen Zeit für Verwunderung. So zog er erstmals einen Sport-Psychologen hinzu sowie verschiedene Meditationsübungen.

Mit Halonen als Trainer dominierten die finnischen Skispringer den Sport in den Achtzigern. Sportler wie Matti Nykänen und Jari Puikkonen holten unter Halonens Coaching eine Medaille nach der anderen. Bei den Olympischen Spielen 1988 in Calgary sicherte sich Finnland erstmals Mannschafts-Gold im Skispringen. 

Nach 1988 wechselte Halonen zum Internationalen Skiverband als Koordinator und Skisprungrichter. Sein Einfluss auf die finnische Skisprung-Mannschaft blieb jedoch weiterhin spürbar und hielt Finnland über Jahre an der Weltspitze.

Nach dem Tod seines Sohnes Kari bei einem Unfall im Jahr 2000 zog sich Halonen endgültig aus der Wintersport-Szene zurück. "Neben seinen eigenen sportlichen Erfolgen wird er als der Mann in Erinnerung bleiben, der fast drei Jahrzehnte lang die finnische Vorherrschaft im Skispringen maßgeblich geprägt hat", schreibt der Internationale Skiverband.