Nach zwei 0:2-Niederlagen in Serie hat beim 1. FC Nürnberg ein glücklicher, aber durchaus verdienter 3:2-Sieg gegen Aufsteiger Preußen Münster am vergangenen Samstag für neue Euphorie gesorgt. Besonders Sportdirektor Olaf Rebbe hatte mit den drei Punkten viel Rückenwind mitgenommen. Der FCN-Boss verteilte eine Verbal-Ohrfeige ans Club-Umfeld.

Gegenüber der Süddeutschen Zeitung bemängelte der 46-Jährige den Umgang mit dem Trainer, der Mannschaft und den Erwartungen an die Leistungen. Dem Beitrag zufolge könne es Rebbe nicht nachvollziehen, "welch überhitzte Stimmung" rund um den Verein herrschen würde. 

FCN: Ist die Klose-Kritik gerecht?

In seinen Augen dürfe sich die Frage nach dem Trainer Miroslav Klose gar nicht stellen. Rebbe: "Es gibt sicherlich einfachere Aufgaben, als den Club nach so einem großen Umbruch zu trainieren. Aber ich erlebe Miro als absoluten Teamplayer, der sehr akribisch für den Erfolg des Vereins arbeitet."

Doch bringt es das Geschäft durchaus mit sich, dass nach schlechten Leistungen in Serie kritische Stimmen aufkommen. Fans werden, egal in welchem Verein, durchaus nervös, wenn die eigene Mannschaft immer wieder die gleichen Unzulänglichkeiten auf dem Feld anbietet. Fehler, die Trainer Klose seit der Vorbereitung regelmäßig zum Thema gemacht hat. 

Das Schlampig-Problem des FCN war auch beim 3:2-Sieg gegen Münster nicht einfach verschwunden. Als  "unsauber" und "hektisch" hatte Klose in der Vergangenheit die Spielweise seines Teams beschrieben. Zu viele Ballverluste waren ein weiterer Kritikpunkt. Und auch jetzt geht’s in diese Richtung bei Klose: "Ich finde, dass wir in der ersten Halbzeit wieder zu wenig Mut gezeigt haben."

FCN-Boss Rebbe spricht von "Überlebenskampf" 

Besser wurde es gegen Preußen Münster dann in der zweiten Halbzeit. Doch rechtfertigen die zweiten 45 Minuten gegen den Aufsteiger den euphorischen Auftritt von Boss Rebbe? Die aktuelle Lage und die Auftritte sind für ihn völlig im Ordnung. Damit könne er laut Bericht gut leben. Immerhin sei diese 2. Liga mit einigen extrem starken Teams bestückt.  

Zehn Punkte nach jetzt acht Partien sind ausreichend. Rebbe: "Wir sind in einer Art Überlebenskampf. Das ist ein drastisches Wort, aber am Ende ist die zweite Liga ein Wettbewerb mit ungleichem Besteck." Einige der Mannschaft könnten bei ihren Planungen auf Investor oder ein neues Stadion bauen – der FCN hätte all diese Vorzüge nicht.

Man plane zudem, so erklärt er weiter, mit vielen jungen Spielern. Rückschläge müssten unter diesen Umständen eingeplant sein. Doch das Umfeld würde dies nicht akzeptieren. Dafür hatte Rebbe schon im Sommer mit klaren Aussagen vorgebaut und zur Mannschaft erklärt: "Dass sie eine gewissen Zeit brauchen, steht außer Frage. Diese Zeit gewähren wir ihnen aber auch." Beim Blick auf einige der miesen Zahlen aus den ersten Spieltagen zeigt sich allerdings auch, dass die Unzufriedenheit im Umfeld aber durchaus ihre Rechtfertigung hat.

Liegt es beim FCN nur am Umbruch? Grundlegene Dinge fehlen dem Team

Großer Umbruch hin oder her. Neue Spieler hin oder her. Viele grundlegenden Dinge sind bisher an den ersten Spieltagen der 2. Liga beim 1. FC Nürnberg einfach zu kurz gekommen. 

So hinkt der 1. FC Nürnberg unter anderem in puncto Laufleistung im Ligavergleich hinterher – Platz 18 mit 891,8 Kilometern. Die Top 10 liegen alle über 920 Kilometer. Bei der Passquote finden sich die Franken auf Platz 12 (83 Prozent) im Mittelfeld wieder. Mit bislang zwei Gegentoren im Schnitt hat sich die Defensive auch nicht mit Ruhm bekleckert. 

Im Franken-Derby gegen Greuther Fürth, am 20. Oktober, müssen Trainer Miroslav Klose und seine Spieler dann zeigen, ob die Verbal-Ohrfeige von Boss Olaf Rebbe gerechtfertigt war und es doch eigentlich gut läuft beim Club. 

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