In den vergangenen Monaten sind die Gaspreise enorm gestiegen. Dabei haben die Versorger die horrenden Preise oft noch gar nicht an ihre Kunden weitergegeben. Viele Menschen in Deutschland fragen sich deshalb: Wie viel verbrauche ich eigentlich - und ist es nicht zu viel? Denn eines ist klar: Den genauen Verbrauch im Blick zu haben bedeutet auch richtig sparen zu können.
Den eigenen Verbrauch richtig einzuschätzen, ist aber gar nicht so einfach. Einen aussagekräftigen Richtwert gibt es nämlich nicht wirklich. Der Gasverbrauch ist immer sehr individuell und hängt von zahlreichen Faktoren ab, die wir mal mehr und mal weniger beeinflussen können.
Einmal hängt alles davon ab, wofür wir das Gas eigentlich verwenden - nur für die Heizung, oder auch noch für Warmwasser? Dann ist die Zahl der Personen entscheidend, die mit im Haushalt wohnen. Und zuletzt bestimmen Wohnfläche, die Dämmung und das Alter des Wohngebäudes sowie der Zustand von Gastherme und Leitungen den Verbrauch.
Kubikmeter und Kilowattstunde - Wie errechne ich den richtigen Wert für meine Rechnung?
Eines vorweg: Bevor man sich daran macht, an seinem Gasverbrauch herumzurechnen, sollte man ihn erstmal richtig bestimmen können. Denn während auf der Gasrechnung der Preis pro Kilowattstunde (kWh) angegeben wird, steht auf dem Gaszähler lediglich der Verbrauch in Kubikmetern (m³) angegeben. Man muss also erst einmal umrechnen, um die genauen Kosten bestimmen zu können. Grundsätzlich gilt folgende Formel:
- Ein Kubikmeter = 10 Kilowattstunden
Aber Vorsicht: So bekommt man nur einen ungefähren Wert. Die genaue Zahl hängt immer zusätzlich vom Brennwert und der Zustandszahl ab. Mit dieser wird das Betriebsvolumen (das immer vom Gasdruck sowie der Temperatur des Gases am Zähler abhängt) in ein Normvolumen umgerechnet.
Noch auf der Suche nach einem Zuhause? immo.inFranken.de!Ist mein Gasverbrauch normal? Das sind mögliche Durchschnittswerte
In jedem Fall kann man sich an aber einem bestimmten Durchschnittsverbrauch orientieren. Diesen errechnen regelmäßig Studien, die beispielsweise von den Energieversorgern in Auftrag gegeben werden. Dort findet man auch entsprechende Tabellen, die einem unter anderem die Tarifauswahl erleichtern sollen. So gibt beispielsweise der Anbieter Eon folgende Werte für seine Kunden in der Bundesrepublik an:
Wohnfläche | Durchschnittlicher Verbrauch in kWh/Jahr (nur Heizen) | Durchschnittlicher Verbrauch in kWh/Jahr (mit Warmwasser) |
40 m² | 5600 | 6400 |
60 m² | 8400 | 9600 |
80 m² | 11.200 | 12.800 |
100 m² | 14.000 | 16.000 |
120 m² | 16.800 | 19.200 |
140 m² | 19.600 | 22.400 |
Eine andere Richtgröße hat wiederum das Beratungsunternehmen co2online errechnet und in seinem aktuellen "Heizkostenspiegel" veröffentlicht. Darin ist der Verbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche angegeben, immer für den Gasverbrauch für Heizung und Warmwasser. Das Consulting-Unternehmen unterscheidet dabei zwischen Ein- und Mehrfamilienhaus:
- Einfamilienhaus: 152 kWh / 15,2 m³
- Wohnung im Mehrfamilienhaus: 137 kWh / 13,7 m³
Wie gesagt: In der Regel ist der Verbrauch sehr individuell. Um das volle Sparpotenzial auszuschöpfen, ist deshalb eine eingehende Recherche nötig. Viele Energieversorger bieten deshalb Tipps an, wie man besonders gut Gas sparen kann. Diese sollte man aber immer im Zusammenhang mit den eigenen Wohnverhältnissen betrachten.
Mehr zum Thema Heizen:
- Richtig heizen: Geld sparen, Energieverbrauch senken, Schimmel vorbeugen - Tipps vom Umweltbundesamt
- Heizung richtig einstellen: Das bedeuten die Zahlen und Zeichen auf dem Thermostat
- Heizen mit Teelicht, Blumentopf und Co.: Was taugen DIY-"Heizungen"?
- Dürfen Vermieter einfach die Heizung herunterdrehen?
- Ungesund kuschlig: Diese 3 Dinge passieren, wenn du nachts die Heizung anlässt
- Heizen ohne Heizung: 8 Tricks, die deine Wohnung trotzdem wohlig warm werden lassen
- Heizung komplett ausschalten: Diese unangenehmen Folgen drohen
- "Nichts verbrennt dreckiger und klimaschädlicher": Heizen mit Holz - Experten fordern Verbot
- Heizen mit Photovoltaik: Kosten und Nutzen - für wen lohnt es sich?