Die Energiepreise steigen und die Temperaturen fallen. Beim Blick auf das Wetter und den kommenden Herbst und Winter fragen sich viele: Heizung anmachen oder lieber doch die Decke um die Schulter werfen? 

Auf die Frage, wann der Heizkörper angeworfen werden sollte, gibt es zwar keine eindeutige Antwort, aber zum Glück kann man sich an ein paar Richtwerten orientieren. Vor allem das Alter des Gebäudes und die gewünschte Innentemperatur sind gute Eckpunkte. 

Heizen ist wichtig - sonst droht Schimmel

Eigentlich ist die Heizperiode grob vom 1. Oktober bis zum 31. März, doch häufig beginnen die Menschen hierzulande schon im September zu frösteln - kein Wunder, wenn es draußen stürmt und regnet und die Temperaturen deutlich unter 20 Grad fallen. Wie eine Eon-Umfrage aus dem Jahr 2020 ergab, schalten die meisten Deutschen die Heizung bei einer Tagesmitteltemperatur von unter 15 Grad Celsius ein - doch ist das sinnvoll? 


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Bei der Frage, ob man heizen sollte, ist nämlich nicht nur das eigene Wärmeempfinden ausschlaggebend, sondern auch die Bausubstanz. Heizt man zu wenig, sinkt zwar kurzfristig der Verbrauch, langfristig schadet man dem Gebäude aber. Wenn Räume auskühlen, steigt die Luftfeuchtigkeit an und Feuchtigkeit kondensiert an Wänden und Fensterrahmen - aber auch an Möbeln. Das führt schnell zu Schimmel. Im Winter kommt noch hinzu, dass Räume mit Wasserleitungen nicht zu stark auskühlen sollten. Fallen die Temperaturen unter den Gefrierpunkt, kommt zum Schimmel noch die akute Gefahr eines Wasserschadens durch platzende Wasserleitungen. 

Als Richtwert für die Luftfeuchtigkeit gilt: Bei über 60 Prozent dauerhafter Luftfeuchtigkeit steigt die Gefahr von Schimmel stark an. Richtiges Heizen in Kombination mit dem richtigen Lüften kann das verhindern.

Heizung an - je nach Gebäudetyp und -alter

Ab welcher Außentemperatur man heizen sollte, hängt tatsächlich von Alter und Bauweise des Hauses ab. Grob kann man sich an dieser Aufteilung orientieren: 

  • Gebäude gebaut vor 1977: Heizung an bei 15 bis 17 Grad Celsius Außentemperatur
  • 1977 bis 1995: 14 bis 16 Grad Celsius
  • nach 1995 (Bau nach Wärmeschutzverordnung WSchV oder Energieeinsparverordnung EnEV): 12 bis 15 Grad Celsius
  • Niedrigenergiehaus: 11 bis 14 Grad Celsius
  • Passivhaus: 9 bis 11 Grad Celsius

An der Aufstellung kann man sehen, dass die Außentemperaturen, ab denen man die Heizung aufdrehen sollte, stark schwanken. Während man in alten Häusern bereits Mitte September die Heizkörper anwerfen sollte, können Bewohner*innen von Passivhäusern noch ein bisschen warten, bis sie im großen Stil heizen. 

Heizen in Herbst und Winter: Wie warm sollte es in welchem Raum sein?

Bestimmend für die Antwort auf die Frage "Ab wann heizen?" ist natürlich auch das eigene Wärmeempfinden. Es wird empfohlen, dass die Temperatur in Innenräumen zwischen 20 und 22 Grad Celsius liegen sollte. Je nach Tätigkeit, ob man nun sitzt und etwa am PC arbeitet oder ob man sich bewegt und zum Beispiel kocht, ist das Empfinden ein anderes und erfordert unterschiedlichen Heizaufwand. 

Expert*innen raten je nach Zweck eines Raumes auch zu unterschiedlichen Temperaturen. So genügt in einem Schlafzimmer eine Temperatur von 16 bis 18 Grad, ebenso im Flur, in dem man sich nur wenig aufhält. Ein zu warmes Zimmer ist für guten Schlaf nicht förderlich. Anders sieht es in Kinderzimmern aus. Gerade sehr kleine Kinder sollten nicht dauerhaft in kalten Zimmern sitzen - hier sowie in Bädern wird eine Temperatur zwischen 22 und 24 Grad empfohlen. In Wohn- und Arbeitsbereichen sowie in der Küche werden die bereits angesprochenen Werte zwischen 20 und 22 Grad angegeben. 

Grob kann man also sagen: Die Frage, ob du die Heizung anmachst, orientiert sich am energetischen Stand des Gebäudes und an den gewünschten Innentemperaturen.

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