- Gas- und Ölheizungen bringen Kummer
- Untere Einkommensgruppen besonders betroffen
- Geringe Raumtemperatur und weniger Warmwasser
Viele Bürger*innen kämpfen in diesem Winter mit den hohen Heizkosten. Nicht wenige sind regelrecht geschockt. Das zeigt eine Ad-hoc-Umfrage der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Knapp 60 Prozent spüren den Kostendruck. Vor allem Nutzer*innen von Öl- und Gasheizungen zeigen sich besorgt. Wir stellen die wichtigsten Ergebnisse der Studie vor.
Gas- und Ölheizungen bringen Kummer
Unter den Haushalten mit Gasheizung ist der Anteil, der unter gewaltigem Kostendruck leidet, besonders hoch. Viele Haushalte wärmen ihre vier Wände unverändert mit Gas (48 Prozent) oder Öl (24 Prozent). Hinzu kommt, dass sie häufig in verhältnismäßig schlecht gedämmten Gebäuden wohnen. Auch daran hat sich bislang wenig verändert.
Bei den Nutzenden von Wärmepumpen hat sich der benötigte Strom um knapp 50 Prozent verteuert. Aber nicht nur Gas-Kund*innen stöhnen unter den hohen Preisen: Andere Energieträger sind ebenfalls spürbar im Preis gestiegen: Die Verbrauchspreise für Heizöl stiegen um 55 Prozent, die für Fernwärme um rund 37 Prozent und die Preise für Holzprodukte zur Energieerzeugung, z. B. für Pelletheizungen, zogen um rund 100 Prozent an.
Höhere Ausgaben: Dass der Druck bei den Heizkosten alles andere als eingebildet ist, zeigen die deutlich höheren Pro-Kopf-Ausgaben für Energie. Für rund die Hälfte der Haushalte hat sich der durchschnittliche Preis für Erdgas innerhalb von 12 Monaten mehr als verdoppelt. Im Durchschnitt liegen die Heizkosten pro Person bei rund 1.200 EUR im Jahr bzw. 100 Euro im Monat.
Hohe Energiekosten: Untere Einkommensgruppen besonders betroffen
Besonders macht sich die Verteuerung bei Haushalten mit einem geringen Einkommen bemerkbar. Gering Verdienende müssen einen deutlich höheren Anteil des Einkommens für die Wärmeversorgung aufbringen. "Die Ergebnisse unserer Befragung unterstreichen die Bedeutung von staatlichen Entlastungsmaßnahmen", kommentiert Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW, den Befund.
Die Gruppe mit einem hohen Kostendruck muss in diesem Winter fast 13 Prozent ihres Einkommens nur für Heizkosten ausgeben. In der Gruppe mit höherem Einkommen, die die Belastung als gering wahrnimmt, sind es hingegen nur knapp fünf Prozent. Die verstärkte Belastung der unteren Einkommensklassen könnte die bestehende Skepsis gegenüber einer fairen Lösung bei der Energiewende verstärken.
Die Forschungsgruppe hat völlig überrascht, dass ein Viertel der Befragten keine konkreten Angaben zur Höhe der Heizkosten machen konnte. Dieser hohe Anteil deutet auf ein Informationsdefizit bei den Energiekosten in einem relevanten Teil der Bevölkerung hin.
Sparmaßnahmen: Geringe Raumtemperatur und weniger Warmwasser
Und welche Maßnahmen ergreifen die Bürger*innen, um die hohen Kosten wenigstens abzumildern? Wichtigste Maßnahme: Zwei Drittel (67 Prozent) haben im Herbst und Winter die Raumtemperatur im Durchschnitt um knapp zwei Grad Celsius reduziert. Außerdem wird weniger Warmwasser verbraucht (54 Prozent) und viele sparen an anderen Ausgaben.
Geringe Bereitschaft gibt es, sich dem Thema Energieeffizienz grundlegender zu nähern und einen Heizungstausch oder eine bessere Dämmung zu planen. Nur gut acht Prozent der befragten Eigentümer*innen erwägen die Verbesserung der Dämmung. Die Erneuerung der Heizung wird von rund 30 Prozent genannt, wobei hier ein Großteil auf Haushalte mit Ölheizungen entfällt. Die Zahlen der Heizungsindustrie über verkaufte neue Anlagen für 2022 zeigen allerdings, dass es um den Austausch alt gegen neu geht. An einen Umstieg in regenerative Energieträger denken nur die wenigsten.
Nur knapp 10 Prozent der Mieter*innen haben ihre Vermieter*innen auf eine energetische Sanierung, z. B. eine Gebäudedämmung oder eine Heizungserneuerung, angesprochen. Der indirekte Sanierungsdruck scheint gering: Nur vier Prozent der Befragten gaben an, aufgrund der Kosten eine neue Wohnung oder ein neues Haus zu suchen. Deshalb wünscht sich die KfW-Bank ein Gesamtpaket, das den Verbrauch fossiler Energieträger langfristig senkt. "Es gilt folglich, einerseits stärker regenerative Wärme- und Energiequellen zu erschließen. Andererseits müssen die Sanierungsquoten erhöht und der Verbrauch von Wärme durch eine bessere Dämmung des Gebäudebestands reduziert werden." so die Forderung von Fritzi Köhler-Geib.
Finde dein Zuhause auf immo.inFranken.de!Fazit - Energiepreise sind für private Haushalte große Herausforderung
Die hohen Energiepreise sind für viele private Haushalte in diesem Winter eine große Herausforderung. Beim Einsatz von Wärmepumpen ist der Kostendruck am niedrigsten, nur von einem Viertel der Befragten wird die aktuelle Situation als belastend empfunden. Bei Haushalten, die Öl und Fernwärme nutzen, ist es schon die Hälfte, und an der Spitze stehen Personen mit einer Gas- oder einer Pelletheizung. Auffällig ist, dass ein Großteil der Befragten keine Auskunft über die konkreten Energiekosten geben konnte. Außerdem scheint es noch weiter Weg zu sein, um vom Kostendruck zu einer energetischen Verbesserung der Gebäude zu kommen.
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