- Entwicklung der Energiepreise
- Berechnung des Stromverbrauchs
- Berechnung des Energiebedarfs der Heizung
- Fazit
2022 sind die Preise für Energie stark angestiegen. Um deinen Stromverbrauch besser im Überblick zu haben und eventuelle Sparpotenziale zu entdecken, kann es sich lohnen, den eigenen Energieverbrauch zu berechnen.
Energiepreisentwicklung und die Daten zur Berechnung des Stromverbrauchs
Das Statistische Bundesamt veröffentlicht monatlich Daten zur Entwicklung der Energiepreise. Die Zahlen bis August 2022 zeigen deutlich, dass die Preise im Vergleich zu den letzten Jahren rasant angestiegen sind. Bei Heizöl zeigt sich beispielsweise ein Anstieg von +111,5 Prozent, bei Erdgas ein Zuwachs von +83,8 Prozent und bei Strom eine Erhöhung von +16,6 Prozent. Berechnest du deinen Energieverbrauch, kannst du besser abschätzen, wo du selbst Strom oder Gas einsparen kannst.
In der Berechnung des Energieverbrauchs sind sowohl der Stromverbrauch als auch die Heizenergie mit inbegriffen. Dafür berechnest du in einer ersten Teilrechnung deinen Energieverbrauch für den Strom in Kilowattstunden (kWh). Im Anschluss berechnest du deinen Wärmeenergieverbrauch, der ebenfalls in kWh umgerechnet wird.
Beginnen wir mit der Formel für Strom, die von dem Bund der Energieverbraucher zusammengestellt wurde. Für die Berechnung musst du die Größe der Wohnfläche in Quadratmetern, die Anzahl der Personen im Haushalt und die Anzahl der Elektrogeräte notieren. Bei den Elektrogeräten zählst du nur die großen Geräte wie Herd, Mikrowelle, Fernseher oder Waschmaschine, die einen hohen Stromverbrauch haben.
Berechnung des Stromverbrauchs
Die Quadratmeter der Wohnfläche multiplizierst du in einem ersten Schritt mit neun. Das Ergebnis wird in kWh angegeben. Anschließend multiplizierst du die Anzahl der Personen mit 200 kWh beziehungsweise mit 550 kWh, wenn du das Wasser ebenfalls mit Strom erwärmst. Zuletzt multiplizierst du auch die Anzahl der Elektrogeräte mit 200 kWh. Addierst du alle drei Ergebnisse, erhältst du den Richtwert für deinen Haushalt.
Die Beispielrechnung einer eines Zwei-Personen-Haushalts, mit 66 m² Wohnfläche und neun Elektrogeräten, würde so aussehen:
- 66 m² Wohnraum x 9 kWh = 594 kWh
- 2 Personen x 200 kWh = 400 kWh
- 9 Elektrogeräte x 200 kWh = 1.800 kWh
Die drei Teilrechnungen addiert ergeben pro Jahr einen Stromverbrauch von 2.794 kWh. Vergleiche den errechneten Durchschnittswert im Anschluss mit der Angabe für deinen tatsächlich verbrauchten Strom auf der letzten Jahresabrechnung. Liegt dein Wert mehr als 50 % über dem errechneten Wert, solltest du dringend prüfen, ob eines deiner Elektrogeräte ein möglicher unerkannter Stromfresser ist. Sehr sparsam bist du hingegen, wenn dein tatsächlicher Verbrauch etwa 30 % unter dem errechneten Wert liegt.
Energieverbrauch der Heizungsanlage berechnen
Für die Berechnung des Energieverbrauchs der Heizungsanlage brauchst du eine Formel, die zu der Energiequelle deiner Heizung passt. Unterschieden wird zwischen Formeln für Gas-, Heizöl– und Holzheizungen. Beginnen wir mit der Formel für die Gasheizung. Du benötigst den Verbrauch in Kubikmetern, den Brennwert und die Zustandszahl. Die Werte findest du entweder auf der letzten Gasrechnung oder du fragst bei deinem Gasanbieter nach. Anschließend rechnest du:
m3 x Brennwert x Zustandszahl = Gasverbrauch in kWh.
Beim Erdöl benötigst du einerseits deinen Heizölverbrauch in Litern, andererseits die Quadratmeterzahl der Fläche, die beheizt wird. Multipliziert mit 10, erhältst du den Brennwert eines Liters und kannst das Ergebnis in kWh umrechnen. Insgesamt sieht die Rechnung so aus:
Literverbrauch x 10 / m² beheizter Wohnfläche = Energieverbrauch Heizöl kWh.
Zuletzt die Formel für das Heizen mit Holz. Dafür musst du wissen, wie viel Kilogramm Holz benötigt wird und wie groß die zu beheizende Wohnfläche ist. Wie bei der Formel für Erdöl multiplizierst du mit dem Faktor 10, um das Ergebnis in kWh zu erhalten:
Kilogramm Holz x 10 / m² beheizter Wohnfläche = Energieverbrauch Holzheizung kWh. Wie beim Stromverbrauch kannst du die errechneten Werte nun mit deinem tatsächlichen Verbrauch vergleichen. So kannst du erkennen, ob dein Verbrauch zu hoch liegt oder nicht.
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Stellst du fest, dass dein Energieverbrauch höher ist, als es nötig wäre, kannst du auf verschiedene Weisen sparen. Zum Einsparen von Strom gibt es viele Möglichkeiten, darunter beispielsweise das Austauschen von sehr alten Geräten oder das Ausschalten des Stand-by-Modus. Ebenso bei der Heizung: Hier reicht es oft schon, das Thermostat richtig einzustellen, die Heizung runter zu drehen, wenn du nicht zu Hause bist, oder die Heizung nicht mit Gegenständen zuzustellen. Sparen geht oft einfacher, als man denkt. Es lohnt sich also, dich über die Möglichkeiten zu informieren.
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