• Wie viel Müll wird in Deutschland verursacht?
  • Warum ist dies problematisch?
  • Wie kannst du weniger Müll im Alltag verursachen?

Jede*r deutsche Bürger*in verursacht im Schnitt 646 Kilogramm Siedlungsabfall pro Jahr. Dies liegt deutlich über dem EU-Durchschnitt von rund 530 Kilogramm je Einwohner*in. Mit einem Blick allein auf die Haushaltsabfälle zeigte sich im Jahr 2021 ein Anstieg. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurden pro Kopf 483 Kilogramm Haushaltsabfälle eingesammelt. Dabei ist es für jede*n möglich, im Alltag einiges an Müll einzusparen. Wir zeigen dir, mit welchen Tricks das gelingt.

Die Abfall-Problematik: Das solltest du wissen

Unter den sogenannten Siedlungsabfall fallen Papier, Pappe und Papierprodukte, Kunststoffe, Glas, Metalle, Lebensmittel- und Gartenabfälle sowie Textilien. Eingeschlossen ist der Müll, welcher in Haushalten, im Handel und Gewerbe, Büros sowie institutionellen Einrichtungen anfällt. Im EU-Vergleich schneidet Deutschland schlecht ab: Nur Luxemburg, Dänemark und Belgien haben noch höhere Abfallmengen.

Finde das passende Zuhause für dich auf immo.inFranken.de!

Auch mit Blick auf unsere Umwelt zeigt sich, dass dringend Handlungsbedarf besteht. Im Bereich der Lebensmittelabfälle konnte die Welternährungsorganisation (FAO) bereits 2011 in einer Studie darlegen, dass weltweit rund ein Drittel aller für den menschlichen Konsum produzierten Nahrungsmittel verloren oder weggeworfen werden. Allein im Jahr 2020 wurden schätzungsweise 11 Millionen Tonnen an Lebensmitteln weggeworfen. Lebensmittel belasten unser Klima durch Treibhausgas-Emissionen. Auch die Produktion erfordert meist eine große Menge Wasser sowie viel Fläche. Lebensmittelabfälle bedeuten für unsere Umwelt also erhebliche Belastungen.

Die Auswirkungen von Plastikmüll auf unsere Umwelt sind ebenfalls offensichtlich. Über verschiedene Wege gelangt Plastikmüll in Meere und Ozeane, wo er zerfällt. Da Kunststoffe chemisch sehr stabil sind, zersetzen sie sich nie vollkommen beziehungsweise werden nur sehr schlecht abgebaut. Die kleinen Teilchen werden von Meerestieren und -vögeln gefressen. Diese verhungern mit vollem Magen, da sie die Kunststoffstückchen fälschlicherweise für Nahrung gehalten hatten. In größeren Plastikstücken können sich Meerestiere verfangen, sodass sie verletzt zurückbleiben oder qualvoll sterben.

15 Tipps zur Müll-Reduzierung

Oft sind es Kleinigkeiten, die du im Alltag ändern kannst, um weniger Müll zu verursachen. Das Umweltbundesamt und der WWF geben dir folgende Tipps:

  1. Benutze eine wiederverwendbare Einkaufstasche statt einer Plastiktüte.
  2. Verwende lieber Mehrweg- anstelle von Einweg-Getränkeflaschen. So kannst du unterwegs beispielsweise immer deine eigene, auffüllbare Wasserflasche mitnehmen.
  3. Versuche, beim Lebensmitteleinkauf die Mengen besser einzuschätzen. So läufst du nicht Gefahr, dass du etwas nicht aufbrauchen kannst und wegschmeißen musst.
  4. Schränke deinen Papierverbrauch so weit wie möglich ein. Viele Angelegenheiten können heutzutage auch ideal digital erledigt werden. Alternativ sollte nach Recyclingpapier gegriffen werden.
  5. Verwende aufladbare Batterien.
  6. Kaufe langlebige Produkte anstelle von kurzlebigen Einmalprodukten (z. B.: Einwegteller, Trinkhalme)
  7. Viele Dinge kannst du auch in "Unverpackt"-Läden kaufen. So sparst du die Verpackung, die es typischerweise im Supermarkt gibt. In den meisten größeren Städten gibt es diese Läden bereits. Bei einem Einkauf bringst du deine eigenen Behälter von zu Hause mit und füllst diese im Laden mit Reis, Haferflocken und Co. auf.
  8. Ist es dir nicht möglich, in einen "Unverpackt"-Laden in deine Nähe zu gehen, könntest du auch online bei einem sogenannten "Zero-Waste-Laden" bestellen. Hierhinter steckt das Konzept, Waren nur in bereits benutzten Kartons zu verschicken.
  9. Eine weitere Alternative, um Plastik beim Kauf von Lebensmitteln zu vermeiden, ist, auf den Wochenmarkt zu gehen und hier eigene Beutel mitzubringen.
  10. In vielen Supermärkten kannst du außerdem Obst und Gemüse lose kaufen und anschließend in mitgebrachte Einkaufsnetze oder -beutel legen.

Abfallvermeidung bedeutet auch, Dinge wiederzuverwerten, die noch nicht zu Abfall geworden sind. So können folgende 5 Tipps helfen, der Entstehung von Müll entgegenzuwirken:

  1. Möbel oder Kleidung kannst du an örtliche Secondhandläden oder Wohltätigkeitsorganisationen spenden bzw. dort kaufen.
  2. Alternativ kannst du unbenutzte Dinge vielleicht an Bekannte weitergeben, die sie benötigen, oder sie über Online-Foren verschenken.
  3. Viele Dinge lassen sich auch noch einfach reparieren, sodass sie nicht direkt im Müll landen müssen.
  4. Organisiere mit deinen Freund*innen auch eine Kleidertauschparty, bei der ihr älteren oder nicht mehr getragenen Kleidungsstücken ein zweites Leben gebt.
  5. Alte Bücher, CDs oder Filme kannst du ideal über Flohmärkte oder Onlinebörsen kaufen und/oder verkaufen. So werden auch diese noch weiter verwendet.

Die 15 Tipps lassen sich allesamt unkompliziert umsetzen. So kann wirklich jede*r einen oder mehrere Dinge tun, um die selbstverursachte Müllmenge zunehmend zu reduzieren.