Polarlichter werden oft auch als "Nordlicht" oder "Südlicht" bezeichnet. Denn sie sind besonders an die Polargebiete gebunden. Das heißt, sie treten meist in einem Gürtel rund um die magnetischen Pole auf. Die Nordlichtzone verläuft über Nordskandinavien, Island, die Südspitze Grönlands, das nördliche Kanada, Alaska und die Nordküste Sibiriens, wie Planet Wissen erklärt. Das Südlicht ist in der Antarktis und den Meeresbereichen zu sehen. In diesen Polregionen kann man fast in jeder klaren Nacht Polarlichter bewundern.

Die beste Zeit dafür ist zwischen Anfang September bis Mitte April. Im Sommer sind die Lichtspiele dagegen kaum zu sehen, denn in dieser Zeit ist der Himmel zu hell. Je mehr die geografische Breite abnimmt, umso seltener werden Polarlichter. In Deutschland sind Polarlichter daher nur selten zu sehen. Aber bei Sonnenstürmen, also einer maximalen Sonnenaktivität, können auch über Deutschland jährlich etwa vier bis acht Mal Polarlichter beobachtet werden.

Mehr Polarlichter in Deutschland zu sehen: Das ist der Grund

Laut dem Bayerischen Rundfunk (BR) werden seit Jahresbeginn in Deutschland vermehrt Polarlichter gesichtet. Das hänge mit einer gesteigerten Aktivität der Sonne zusammen, denn aktuell sei die Sonne besonders aktiv. Markus Rapp, Direktor am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, erklärt, dass das nichts Ungewöhnliches sei und in regelmäßigen Zyklen alle elf Jahre passiere. Der Sonnenzyklus sei ein magnetischer Aktivitätszyklus und steure im Moment wieder auf ein neues Maximum zu. In dieser Sonnenatmosphäre könne es dann regelmäßig zu Ausbrüchen von energiereichen Teilchen kommen.

Trifft eine solche "Sturmfront" auf die Erde, dann reagieren die energiereichen Sonnenteilchen mit der Erdatmosphäre. Dadurch kann es dann zu einer ganzen Reihe von Naturphänomenen kommen, unter anderem zu Polarlichtern. Rapp erklärt, dass es bei besonders starken Störungen auch besonders energiereiche Teilchen eindringen, die dann auch bei in mittleren Breiten sichtbar sind. Das sei in der Tat eher ungewöhnlich, komme aber zu Zeiten des solaren Maximums schon vor. Sogar bis in Breiten wie zum Beispiel München könne solch eine Störung dann durchaus mal sichtbar sein.

Das Maximum der Sonnenaktivität ist allerdings noch nicht erreicht. Markus Rapp rechnet damit erst im nächsten und im übernächsten Jahr.

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