Im Kampf gegen Krebs arbeitet die Forschung seit Jahren an möglichen Heilmitteln. Oft ist die Chemotherapie die wichtigste Behandlungsmöglichkeit - mit Folgen für den Körper, wie inFranken.de berichtet hat. Es sollen Alternativen her. Mit dem Unternehmen Biontech erhöht ein nicht unbekanntes deutsches Biotechnologieunternehmen mit Sitz in Mainz in dem Bereich weiter seine Bemühungen. Wie man bereits in einer Pressemitteilung von Anfang März lesen konnte, hat das Biotech-Unternehmen eine Absichtserklärung zusammen mit Weizmann Institute of Science abgegeben.
Demnach sollen Wissenschaftler*innen verschiedener Fachrichtungen von BioNTech und dem Weizmann-Institut in der Grundlagen- und angewandten Forschung zusammenarbeiten. Weiter heißt es in der Mitteilung: "Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, verschiedene Krankheiten wie Krebs, Infektionskrankheiten und neurodegenerative Erkrankungen besser zu verstehen." Und Biontech legt nach. Jetzt sollen weitere rund 2,6 Milliarden Euro aus den Einnahmen der Corona-Impfstoffe in die Krebsforschung investiert werden. Und gegenüber unserer Redaktion hat sich der Konzern auch seinen Studien geäußert.
Es sind mehrere Studien für die Krebsforschung geplant von Biontech
Erste Anzeichen von Krebs sind nicht immer leicht zu erkennen. Bei bestimmten Symptomen sollte man aber unbedingt einen Arzt aufsuchen. Für die Mediziner wären weitere Behandlungsmethoden ebenfalls enorm wichtig. Die Krankheit im Frühstadium umfangreich behandeln zu können, ist lebenswichtig für Patienten.
Unternehmen: | Biontech |
Gründer: | Uğur Şahin, Özlem Türeci, Christoph Huber |
CEO: | Uğur Şahin (2008–) |
Hauptsitz: | Deutschland |
Gründung: | 2008 |
Wie Biontech Ende März nun mitteilt, sind für die Jahre 2023 und 2024 mehrerer klinischer Studien geplant. Wie unter anderem das ZDF in einem Beitrag dazu schreibt, ist darunter auch eine Studie der dritten und entscheidenden Phase der klinischen Entwicklung mit einem Antikörper. Dieser Antikörper wurde erst Mitte März vom Mainzer Unternehmen von dem US-Krebsspezialisten OncoC4 erworben.
Laut Angaben auf der Unternehmensseite erhält der US-Spezialist eine Vorauszahlung in Höhe von 200 Millionen US-Dollar und hat Anspruch auf Entwicklungs-, regulatorische und kommerzielle Meilensteinzahlungen sowie gestaffelte Lizenzgebühren im zweistelligen Prozentbereich.
Biontech-Chef Sahin hat große Ziele für die Krebsforschung des Unternehmens
Für Vorstandschef Ugur Sahin gehen die Ziele von Biontech weit über das aktuelle Jahr hinaus, wie er im ZDF-Bericht zitiert wird: "2023 und darüber hinaus wollen wir weiter in unsere Transformation investieren. Unser mittelfristiges Ziel ist es, die Zulassung mehrerer Onkologieprodukte in Krebsindikationen mit hohem medizinischen Bedarf anzustreben."
Wie der Pharmakonzern selbst schreibt, plane man zudem den Ausbau eigener Vertriebsorganisationen für Krebsprodukte in den USA, der Europäischen Union und anderen Regionen in diesem und im kommenden Jahr.
Und die Zahlen, die das ZDF mit Bezug auf Biontech-Angaben nennt, sind durchaus beachtlich für die Krebsforschung: "Insgesamt hat der Konzern in der Onkologie derzeit 20 Programme in 24 laufenden klinischen Studien sowie sechs Programme bei Infektionskrankheiten in zehn klinischen Studien."
Die mRNA-Impfstoffe könnten zum entscheidenden Vorteil im Kampf gegen Krebs werden
Während der Corona-Pandemie hat es Biontech mit seinem mRNA-Impfstoff in den Fokus der Weltöffentlichkeit geschafft. Jetzt könnte das Unternehmen genau daraus auch Vorteile für die Forschung für ein Mittel gegen Krebs ziehen. Man hat weiter an Erfahrung im Umgang damit gewonnen.
Vereinfacht gesagt enthalten laut Definition mRNA-Impfstoffe den Bauplan für einen bestimmten Bestandteil des Virus. Dieser Bauplan wird künstlich hergestellt und besteht aus mRNA. Die Körperzellen nehmen die mRNA auf, lesen den Bauplan ab und produzieren das Spike-Protein. Das Immunsystem wird aktiviert und es werden Antikörper gebildet.
Wie die Pharmazeutische Zeitung (PZ) schreibt, ist der Vorteil, dass damit eine Art "Plattform" zur Impfstoffherstellung entwickelt wird, die es erlaubt, die Produktion von Impfstoffen sehr schnell an neu auftretende Pathogene oder auch an Mutanten bereits zirkulierender Pathogene anzupassen. Wie ein Bericht der Tagesschau aus dem Januar zur Krebsforschung aufzeigt, könnten es mit diesen mRNA-Impfstoffen wie folgt laufen: "Ein Tumor wird auf bestimmte Merkmale untersucht - sogenannte Neoantigene, die Krebszellen von gesunden Zellen unterscheiden. Die Neoantigene werden dann in eine mRNA übersetzt, die den Patienten als Impfung verabreicht wird. Daraufhin produziert das Immunsystem Antikörper, die gegen die Krebszellen gerichtet sind."
Zwei deutsche Pharmakonzerne in der Krebsforschung aktiv - Biontech und CureVac
Ebenfalls zur Sprache kommt in dem Text eine Studie, des US-Unternehmens Moderna aus dem Dezember 2022. Das amerikanische Pharmaunternehmen hatte genau wie Biontech in der Corona-Pandemie einen entscheidenden Impfstoff auf den Markt gebracht. Jetzt gab es demnach in einer klinischen Phase-2b-Studie einer individuellen Hautkrebstherapie basierend auf der mRNA-Technologie gute Ergebnisse zu vermelden.
Weiter heißt es dazu, dass das mRNA-Medikament mit einem Antikörpermedikament verabreicht wurde, das in der Behandlung von Hautkrebs etabliert ist. Die Studie hat gezeigt, dass das Risiko einer Rückkehr des Krebses oder dass Patient*innen sterben, mit dem mRNA-Medikament um 44 Prozent gesenkt werden konnte, stellt man es in den Vergleich zu Patient*innen, die nur mit dem Antikörpermedikament behandelt wurden.
Und noch ein anderes Biotechunternehmen aus Deutschland neben Biontech hat sich nach der Suche nach Corona-Impfstoffen dem Kampf gegen Krebs verschrieben. CureVac aus Tübingen entwickelt momentan laut Tagesschau drei Krebsimpfstoffe - auch gegen Hautkrebs.