- Blaue Spirale über Alaska gesichtet
- Was steckt hinter dem Himmelsphänomen?
- Der Unterschied zwischen der Spirale und Polarlichtern
Polarlichter faszinieren die Menschen seit jeher mit ihrer außergewöhnlichen Schönheit. Jüngst entdeckte ein Fotograf am Himmelszelt über Alaska jedoch ein besonderes Phänomen, das sich von normalen Polarlichtern unterschied: Eine blaue Spirale. Was dahinter steckt und wie diese zustande gekommen ist, erfährst du im nachfolgenden Artikel.
Blaue Spirale: Das Phänomen einfach erklärt
Von den berühmten Polarlichtern hast du bestimmt schon einmal gehört. Das, was ein Fotograf namens Todd Salat über Alaska sichtete, war jedoch kein gewöhnliches Polarlicht, sondern ein anderes besonderes Phänomen. Die Bilder des Fotografen zeigen eine mysteriöse blaue Spirale, die sich zwischen den Polarlichtern am Himmel des US-amerikanischen Bundesstaates bewegt.
Salat selbst räumte ein, nicht zu wissen, worum es sich dabei handelte. Allerdings steckt hinter seiner ungewöhnlichen Sichtung eine relativ simple Erklärung: Mutmaßlich handelt es sich um überschüssigen Treibstoff einer SpaceX-Rakete, die drei Stunden zuvor in Kalifornien gestartet sei, so Don Hampton, Professor am Geophysikalischen Institut der University of Alaska Fairbanks.
Der Entdecker der Spirale, Todd Salat, hat sich auf das Fotografieren von Polarlichtern spezialisiert. Sie sei womöglich das Bizarrste, was er je in seinem Leben gesehen habe, äußerte er gegenüber der Tageszeitung "Anchorage Daily News". Laut seiner Beschreibung habe sie sich schnell bewegt und sei nach fünf Minuten fast über ihm gewesen. Gesichtet hatte er das Phänomen in der Nähe von Delta Junction. Dem Wissenschaftler Hampton zufolge müssen Raketen manchmal Treibstoff ablassen. Wenn sie dies in großer Höhe tun, verwandelt sich dieser Treibstoff in Eis. Geschieht der Vorgang zufällig im Sonnenlicht, während man sich selbst in der Dunkelheit am Boden aufhält, kann man ihn als eine Art große Wolke wahrnehmen, die manchmal Wirbel zieht.
Das unterscheidet sie von gewöhnlichen Polarlichtern
Auch im hohen Norden Alaskas, hunderte Kilometer von Todd Salat entfernt, wurde die blaue Spirale in Kotzebue gesichtet. Gepostete Bilder in einer Facebook-Gruppe für Polarlichter führte zu großem Interesse und einer hohen Resonanz. Einige Nutzer*innen nannten als mögliche Erklärung ebenfalls den Start der SpaceX-Rakete in Kalifornien.
"Richtige" Polarlichter (wissenschaftlich Aurora borealis) sind übrigens Leuchterscheinungen, die durch angeregte Stickstoff- und Sauerstoffatome der Hochatmosphäre entstehen. Deshalb werden sie auch als Elektrometeore bezeichnet. Hervorgerufen werden sie aufgrund energiereicher geladener Teilchen, die mit dem Erdmagnetfeld wechselwirken. Wenn besagte Teilchen in den Polarregionen auf die Erdatmosphäre treffen, entsteht das Leuchten am Himmel.
Polarlichter können außerdem in verschiedenen Farben auftreten. Grünes Licht kommt dabei am häufigsten vor: Es entsteht durch Sauerstoffatome, die in gut 100 km Höhe angeregt werden. Jene Sauerstoffatome emittieren aber auch rotes Licht, welches überwiegend in der dünneren Atmosphäre in höheren Schichten in etwa 200 km Höhe entsteht. Angeregter ionisierter Stickstoff sendet hingegen violettes bis blaues Licht aus, dafür sind jedoch sehr hohe Energien notwendig.