• Seltsame Gesetze weltweit
  • Gibt es diese auch in Deutschland?
  • Fazit

Gesetze gibt es überall. Die meisten davon sind richtig und auch wichtig sowie nachvollziehbar. Andere wiederum bringen dich vielleicht zum Lachen. Ein kleiner Streifzug durch den Irrwitz der Gesetze. Doch Vorsicht: Manches ist auch für dich zu beachten.

Seltsames aus den USA und Kanada

Es gibt Gesetze, die sind so absurd, dass sie kaum zu glauben sind. So ist es zum Beispiel laut RP Online in Alabama Ehemännern untersagt, ihre Frauen mit einem Stock, dessen Durchmesser mehr als einen Daumen umfasst, zu verprügeln. Auch darf dort am Sonntag kein Domino gespielt werden. Doch es geht noch seltsamer: So dürfen Frauen in Arizona laut Gesetz keine Hosen tragen, in Lewes dürfen sie es zwar, aber die Hosen dürfen nicht figurbetont sein. In Brooklyn dürfen Esel nicht in Badewannen schlafen und in Indiana dürfen Frauen nicht im Badeanzug auf die Straße – außer sie wiegen weniger als 42 bzw. mehr als 92 Kilogramm – oder sie sind bewaffnet. Zum Thema Waffen gibt es auch einige recht interessante Gesetze: So ist es zum Beispiel in Texas verboten, am Wahltag mit einem Schwert oder Speer bewaffnet im Wahllokal zu erscheinen. Ein Sturmgewehr könnte aber durchaus legal sein. In Oklahoma darf man keine Waffe sichtbar tragen, außer man wird von einem Ureinwohner verfolgt. In Kenneshaw, Georgia, darf man auch zum Gottesdienst bewaffnet erscheinen. Die Süddeutsche Zeitung berichtet weiter, dass es dort allerdings verpflichtend sei, mindestens eine funktionierende Waffe samt Munition im Haushalt zu haben.

Vielleicht doch eher sinnvoll ist ein Gesetz aus Las Vegas, Nevada: Hier ist es verboten, sein Gebiss zu verpfänden. Die Seite besteonlinecasinos listet noch andere Gesetze in Nevada auf. So darfst du auf einem Kamel nicht auf dem Highway reiten. In der Freemont Street in Las Vegas ist Hula-Hoop verboten. Dort befindet sich ein großes Einkaufszentrum. Die Hula-Hoops würden, so die Stadtväter, den Fußgängerverkehr blockieren und das Geschäft benachteiligen. Seltsam wirkt auch folgendes Gesetz: Du darfst in Nevada keinen aktiven Kommunisten einstellen. Dieses stammt noch aus der Zeit des Kalten Krieges. Du bist Tierfreund und fütterst gerne Tauben? Auch das solltest du in Las Vegas tunlichst unterlassen, denn das steht dort unter Strafe. Bis zu 1.000 US-Dollar und bis zu 6 Monate Gefängnis blühen dir, wenn du dagegen verstößt. Laut Experten tauchen bei einer Fütterung immer mehr Tauben auf, der Kot könnte giftig sein und Krankheiten übertragen.

Auch im Nachbarland Kanada gibt es einige Gesetze, über die man den Kopf schütteln kann. So ist es verboten, seinen Rasen während eines Regenschauers zu wässern. Restaurant- oder Hotelbesitzer*innen riskieren Gefängnis, wenn sie keine Unterkünfte für berittene Gäste vorweisen können. 

Wie sieht es in Deutschland aus?

Auch hier existieren nach einem Bericht von Radio Energy seltsam anmutende Gesetze. Das ein oder andere hat allerdings durchaus einen doch ernsten Hintergrund. So ist es zum Beispiel verboten, in einem Abwasserkanal ohne Erlaubnis zu schwimmen. Eine weitere Kuriosität, die du vielleicht kennst, wenn du bei der Bundeswehr warst: Es ist verboten, im Gleichschritt über eine Brücke zu marschieren. Hintergrund: Durch den Gleichschritt kann eine Eigenschwingung entstehen, die so stark werden kann, dass die Brücke zerbricht wie am 12. April 1831. Eine solche Katastrophe geschah laut br.de während 74 Soldaten über die Broughton Bridge bei Manchester marschierten. 

Gemäß Straßenverkehrsordnung dürfen blinde Menschen drei Stunden lang auf Anwohnerparkplätzen und im eingeschränkten Halteverbot parken. Wie sie da allerdings hinkommen, das ist ungeklärt, denn um ein Auto dort zu parken, braucht es einen Führerschein. Schläfst du schon mal auf der Arbeit ein? Dann gibt es gute Nachrichten: Laut Sozialamt Düsseldorf zählt es als Arbeitsunfall, wenn du einschläfst und dabei vom Stuhl fällst. Laut Brandschutz darfst du auch keine Reifen in der Garage lagern. Nur, wie bringst du dann dein Auto dort hinein? Eine nicht einvernehmliche Kissenschlacht kann übrigens auch als ein Schlag mit der Waffe gelten. Und in Mecklenburg-Vorpommern gibt es sogar ein Seilbahngesetz. Klingt ja recht vernünftig. Nur – es gibt dort keine Seilbahnen. 

Ein Gesetz, das wieder eher ernstzunehmen ist und das du möglicherweise sogar in der Fahrschule gelernt hast: Bleibst du auf der Autobahn mit einem leeren Tank liegen, so zahlst du dafür 30 bis 70 Euro Strafe. Denn es ist gesetzlich verboten, auf der Autobahn einen leeren Tank zu haben. Also vorher mal auf die Tankuhr schauen. 

Noch mehr Verrücktes

Du bist unterwegs und dir fällt das Handy herunter oder du stolperst. Und ehe du dich versiehst, kommt dir ein herzhafter Fluch über die Lippen. Pech, wenn du dann gerade in Virginia bist. Denn am Virginia Beach ist das Fluchen per Gesetz verboten, berichtet vabeach.com. Du erkennst die Fluch-Verbotszonen übrigens an Schildern. Und sinnigerweise steht darauf: ?↯#!! Gleiches gilt auch in Mississippi, schreibt die Süddeutsche. Das Fluchen in der Öffentlichkeit kostet 100 US-Dollar. In Michigan darfst du fluchen, aber nicht in Hörweite von Frauen und Kindern. 

Es gibt kaum Bereiche, in denen es nicht irgendwelche Gesetze gibt, die man kaum glauben kann. Auch im zwischenmenschlichen Bereich ist einiges streng geregelt. Bei Reisewut.com ist nachzulesen, dass in Alabama Frauen der Besitz von Sexspielzeugen untersagt ist. Arizona erlaubt diese, allerdings ist der Besitz von mehr als zwei Dildos verboten. In Little Rock, Arkansas, kann das Flirten in der Öffentlichkeit mit 30 Tagen Gefängnis bestraft werden, während man in Hartford, Connecticut, sonntags keine Frauen küssen darf. In Florida sind sexuelle Beziehungen mit Stachelschweinen verboten, ebenfalls darf man dort nicht nackt duschen. Noch absurder ist es in Idaho. In Coeur d´Alene steht Sex im Auto unter Strafe. Allerdings müssen Polizisten, die dich in flagranti ertappen, erst hupen und drei Minuten warten, dann dürfen sie dich festnehmen. Und wenn du deiner Angebeteten Pralinen schenken willst, dann solltest du darauf achten, dass diese Pralinenschachtel mehr als 50 Pfund wiegt.

In Deutschland darfst du nackt Auto fahren, schreibt die tz. Allerdings musst du dich bedecken, sobald du aussteigst. In Kentucky dürfen Frauen nur dann im Bikini Auto fahren, wenn sie in Begleitung eines Polizisten sind oder einen Schlagstock mit sich führen. Hört sich allerdings auch sinnvoll an. Du bist oft in Großbritannien mit dem Auto unterwegs? Dann könnte das folgende Gesetz wichtig für dich werden: Dort darfst du auf der Landstraße als Mann nur urinieren, wenn du es hinten am Wagen machst, mit dem Rücken zur Straße stehst und eine Hand auf das Auto legst. Und wenn du einmal mit mehr als 2 Promille in Dänemark erwischt wirst, kannst du den Heimweg zu Fuß antreten. Denn du bist nicht nur den Führerschein los, sondern möglicherweise auch das Auto, denn das kann versteigert werden, der Erlös kommt dem Staat zugute.

Ernstere Gesetzte früher und heute

Fangen wir mit einem ernsten Thema an. In den USA gelten sehr moderate Bestimmungen, was den Kauf von Waffen angeht. Die Regeln dafür variieren zwar in den Bundesstaaten, doch auch Sturmgewehre, so die Frankfurter Rundschau, können ab 18 Jahren legal erworben werden. Alkohol hingegen, darauf weist die Seite USA-Tipps hin, darf erst ab 21 gekauft werden. Es gibt zwar Bestrebungen, das Waffengesetz zu verschärfen, doch sind diese bis dato immer gescheitert. Eines der bekanntesten Gesetze dürfte das Prohibitionsgesetz von 1919 sein, wie man auch beim Deutschlandfunk nachlesen kann. Damit wurde de facto ein Alkoholverbot im gesamten Land erlassen. Im Gesetzestext heißt es: "Jedes Haus, Gebäude, Schiff oder Fahrzeug, das dem Verkauf, der Herstellung oder Lagerung von Spirituosen dient, jede Spirituose und jegliche Apparatur zu ihrer Herstellung werden hiermit zu einer Störung der öffentlichen Ordnung erklärt. Eine Person, die an einer solchen Störung mitwirkt, soll für dieses Vergehen mit einem Bußgeld zwischen 100 und 1000 Dollar belegt oder zu einer Haftstrafe zwischen 30 Tagen und einem Jahr verurteilt werden." Frei übersetzt bedeutet es: Herstellung, Transport und Lagerung von Alkohol waren verboten. Aber trinken durfte man; was aber durch dieses Gesetz unmöglich war. Erst 1933 wurde das Gesetz aufgehoben.

Es gibt allerdings Gesetze und Regeln, die du wirklich beachten solltest, wenn du Schwierigkeiten vermeiden willst. So warnt Travelbook davor, in Thailand auf Geldscheinen zu stehen. Auf diesen ist der thailändische König abgebildet und dieser darf unter keinen Umständen beleidigt werden. Das Stehen auf seinem Gesicht könnte als eine Majestätsbeleidigung ausgelegt werden. In Singapur kannst du mit Strafen rechnen, wenn du deine Urlaubskasse durch das Musizieren auf der Straße aufbessern willst. Da ist zumeist eine Geldstrafe fällig. Singst du dazu noch obszöne Texte, so ist dir ein Aufenthalt im Gefängnis fast schon sicher. Ebenfalls in Singapur ist eine Strafe fällig, wenn du auf der öffentlichen Toilette nicht spülst, so Business Insider. Genau das Gegenteil kann dir allerdings in der Schweiz passieren. Laut dem Telegraph ist es in bestimmten Häusern nach 22 Uhr verboten, die Toilettenspülung zu betätigen, da dies eine Lärmbelästigung wäre. Von einer möglichen Geruchsbelästigung ist dabei nicht die Rede. Die Süddeutsche berichtet darüber, dass es in Singapur ebenfalls verboten ist, im Fahrstuhl zu urinieren, eine Strafe von 5.000 US-Dollar sind die Folge. Hier solltest du also besser nicht steckenbleiben. Ein möglicherweise sinnvolles Gesetz gilt laut Reisewut.com seit 2017 auf Hawaii. Wer beim Überqueren einer Straße ein Smartphone benutzt, kann mit einer Geldstrafe belangt werden. Hintergrund waren die sogenannten "Smombie-Unfälle."

Du reist gerne nach Italien? Auch hier gibt es Gesetze, an die du dich besser halten solltest. So ist es in Rom verboten, vor dem Kolosseum und anderen historischen Kulissen ein Picknick zu veranstalten. Für die Liebenden soll es die ultimative Stadt sein: Paris: Händchenhalten, Flirten, Küssen - doch hier ist Vorsicht geboten. Der Focus schreibt dazu, dass es im Bahnhof "Gare du Nord" verboten ist, sich zu küssen. Dieses Gesetz stammt aus dem Jahr 1910 und gilt wohl immer noch. Möglicherweise waren die Zugverspätungen durch sich küssende Paare der Grund. Du bist begeistert von Altertümern? Gerade die Akropolis zieht jedes Jahr Millionen Besucher*innen an. Doch Obacht: Das Reisemagazin Travel + Leisure weist darauf hin, dass das Betreten der historischen Stätten in High Heels verboten ist. Die dünnen Absätze bohren sich in den Boden und könnten so die Geschichtsmonumente beschädigen und zerstören.

Ein Gerücht, das sich hartnäckig hält, welches sich, wie in Thailand, auf die Majestätsbeleidigung bezieht: Erzählungen zufolge ist es in Großbritannien verboten, Briefmarken, auf denen ja das Porträt der Königin beziehungsweise bald des Königs zu sehen ist, falsch herum, also im Kopfstand, aufzukleben. Angeblich würde dies bedeuten, dass du gegen die Monarchie bist. Der SWR schreibt dazu, dass es nur ein Gerücht ist und es im "Treason Felcony Act", dem Gesetz, das Angriffe auf die Monarchie als Hochverrat wertet, dies so nicht verankert ist. Du musst dir also keine Gedanken machen, wenn King Charles auf deiner Postkarte den Kopfstand übt. 

Fazit

Die Liste der absurden, skurrilen und wohl teilweise auch überflüssigen Gesetze kann beinahe endlos fortgeführt werden. Ob diese auch wirklich so angewandt werden, wie sie dargestellt sind, ist mindestens zu bezweifeln. Und auch, ob es eine Strafe nach sich zieht, wenn man dagegen verstößt. Teilweise sind diese Gesetze sehr alt, aber niemand scheint sich die Mühe zu machen, sie endgültig aus den Gesetzbüchern zu entfernen. Wahrscheinlich, weil es kein Gesetz gibt, welches dies vorschreibt.