Am sogenannten "Liberation Day" (2. April 2025) hatte US-Präsident Donald Trump hohe Zölle von 20 Prozent auf die meisten EU-Produkte ab dem 9. April angekündigt. Diese Maßnahme könnten laut EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gravierende wirtschaftliche Auswirkungen auf Verbraucher haben.
"Millionen von Menschen werden mit höheren Lebensmittelrechnungen konfrontiert sein. Medikamente werden teurer, ebenso der Transport. Die Inflation wird ansteigen. Und dies schadet vor allem den wirtschaftlich schwächsten Bürgern", so von der Leyen. Aber welche Preissteigerungen könnten konkret auf die Kunden in deutschen Supermärkten zukommen? Ein Überblick.
Teuerungen in deutschen Supermärkten? Größtes Problem wären nicht die Trump-Zölle
Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, glaubt, dass die neuen US-Zölle zu einer starken Inflation in den USA führen könnten, nicht jedoch in Deutschland. "Selbst bei ähnlichen Gegenzöllen in Europa erwarte ich keinen starken Anstieg der Preise bei uns", äußerte er gegenüber der Funke Mediengruppe. Der Bayerische Handelsverband sieht laut BR zwar keine direkten Auswirkungen der US-Zölle auf die Preise in Bayern, warnt jedoch vor indirekten Konsequenzen durch mögliche Gegenmaßnahmen.
Denn: Die Europäische Kommission erwägt als Reaktion auf die bereits geltenden Stahl- und Aluminiumzölle sowie auf die neuen Zölle Vergeltungsmaßnahmen, die Produkte wie Jeans, Motorräder oder Erdnussbutter betreffen könnten. Solche Vergeltungszölle wurden im März verschoben, könnten laut dem ZDF aber Mitte April in Kraft treten. Insgesamt - so befürchten Experten - könnten die Zölle Transportkosten insgesamt umfassend erhöhen. Dies könnte sich auch auf viele Produkte auswirken, die nicht unmittelbar von den Zöllen betroffen sind. Ökonomen warnen vor einer allgemeinen Inflation in den USA und der EU, berichtet der mdr.
Obwohl Pharmazeutika momentan von den Zöllen ausgeschlossen sind, könnten zum Beispiel steigende Kosten für chemische Vorprodukte, die zwischen den USA und der EU gehandelt werden, die Preise indirekt beeinflussen, heißt es beim Manager Magazin. Dies könnte sich auch auf die Medikamentenproduktion und pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel auswirken, die in vielen deutschen Supermärkten verkauft werden. Fitness-Fans müssen möglicherweise ebenfalls mit höheren Preisen rechnen, da viele beliebte Supplements wie Eiweiß-Shakes aus den USA kommen.
Von Mandeln bis zu Limonade: Diese Produkte könnten in Deutschland teurer werden
Auch Hobbybäcker müssen eventuell tief in die Tasche greifen: So gilt Kalifornien weltweit als eines der größten Anbaugebiete für Mandeln. Im Jahr 2021 waren die USA mit über 220.000 Tonnen zudem der größte Exporteur von Pistazien – Deutschland importierte hingegen 59.106 Tonnen. Preissteigerungen bei diesen Produkten hätten dann auch wieder Auswirkungen auf lokale Bäckereien und die Preise für bestimmte Backwaren im Supermarkt. Grundnahrungsmittel wie Brot oder Brötchen dürften hingegen dank anderer Weltmarktentwicklungen wieder günstiger werden. Hier der Überblick zu den vom Handelskrieg möglicherweise betroffenen Waren:
- Erdnussbutter
- Bourbon-Whiskey
- US-Rindfleisch (z.B. Angus-Steak, Beef Jerky)
- US-Geflügel
- Importierte Limonaden (Arizona, Barr)
- US-Chips (z.B. "Herr’s")
- US-Süßwaren (z.B. Reeses)
- Fitness-Supplements (z.B. Eiweißpulver)
- Vitamine und andere Nahrungsergänzungsmittel
- Pistazien
- Mandeln
- Süße Backwaren
Um andere beliebte Produkte müssen sich Kunden wiederum vorerst keine Sorgen machen . "Das Konzentrat für die Coca-Cola, die bei uns verkauft wird, wird in Deutschland hergestellt und produziert", erklärt Wirtschaftswissenschaftler Georg Stadtmann von der Europa-Universität Viadrina gegenüber dem rbb. Starbucks-Kaffee-Liebhaber können ebenfalls beruhigt sein, da der Konzern zwei Röstereien in Amsterdam und Mailand betreibt sowie mit lokalen Produktionsstätten kooperiert. Auch Ketchup & Co. der Marke Heinz wird unter anderem in Polen und den Niederlanden hergestellt. Die genauen Konsequenzen für Verbraucher hängen stark von den kommenden Wochen ab. Klar ist, dass die Zölle in ihrer jetzigen Form vielen mittelständischen Betrieben in Deutschland massiv schaden werden. Aber: Trump nutzt sie vor allem als Druckmittel für politische Verhandlungen. Laut von der Leyen sei es noch nicht zu spät für Gespräche: Ziel müsse sein, Handelshemmnisse zu reduzieren und nicht zu erhöhen. Auch Trump zeigt sich trotz der Maßnahmen weiterhin gesprächsbereit.
Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.
Erfahre hier mehr über unsere KI-Richtlinien.