Das Angebot an frischen Gänsen aus Deutschland für das traditionelle Weihnachtsessen könnte dieses Jahr deutlich geringer ausfallen. Nach Einschätzung des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) sind die Auswirkungen der Geflügelpest klar spürbar. Dennoch gibt es laut Mechthild Cloppenburg von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) Anlass zur vorsichtigen Entwarnung: Die Lage sei weniger kritisch als zunächst angenommen.
Im Einzelhandel kostet deutsche Gans im Schnitt 19,30 Euro pro Kilo, das sind 53 Cent mehr als im Vorjahr. Die Preise bewegen sich aktuell zwischen 18 und 22 Euro pro Kilo. Immer mehr Verbraucher weichen zudem auf Wildbret als Festtagsbraten aus.
Schlimmer Geflügelpest-Winter: Wie ist die Lage bei den Gänsezüchtern?
Die Geflügelpest in Brandenburg lasse Verbraucher umdenken - sie setzten zunehmend auf Wild aus heimischen Revieren, teilte der Landesjagdverband mit. Im Zuge der aktuellen Infektionswelle der Geflügelpest - auch Vogelgrippe genannt - sind in Deutschland bereits rund 1,5 Millionen Tiere getötet worden.
Der Anstieg der Fälle ist laut Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts steiler als 2020/2021 - einem der bisher schlimmsten Geflügelpest-Winter. Nach AMI-Quellen wurden bei gehaltenen deutschen Gänsen bis zum 10. November etwa 5 Prozent der Tiere wegen der Seuche vorzeitig getötet. ZDG-Geschäftsführer Wolfgang Schleicher sagte auf Anfrage, frisches Gänsefleisch aus Deutschland könnte knapp werden, weil einige Halter aufgrund des hohen Risikos der Vogelgrippe die Schlachtung ihrer Tiere vorziehen.
"Mit Blick auf Weihnachten ist zu vermuten, dass die polnische Frischware aufgrund vieler Vogelgrippe-Fälle in Polen ebenfalls knapp wird." In Restaurants ist die Vogelgrippe laut Deutschem Hotel- und Gaststättenverband Dehoga nicht der Haupttreiber für die Preise. Gastronomen seien generell mit Preissteigerungen konfrontiert, hieß es. "Sollte es durch die Vogelgrippe zu einer weiteren Verknappung von Geflügelprodukten wie Martins- oder Weihnachtsgänsen kommen, sind weitere Preiserhöhungen nicht auszuschließen."
Werden zu Weihnachten auch andere Geflügelsorten knapp?
Bei der Versorgung mit Geflügelfleisch insgesamt sowie mit Eiern aus Deutschland seien keine Engpässe zu erwarten, sagte Schleicher vom Geflügelwirtschafts-Zentralverband. "Allerdings kann es regional und zeitlich begrenzt zu Einschränkungen kommen." Bei importierten Gänsen als Tiefkühlprodukt beobachte der Verband eine deutliche Preissteigerung von bis zu 120 Prozent.
Polnische Erzeugnisse seien im vergangenen Jahr im Großhandel für 3 Euro und weniger je Kilo angeboten worden. Wegen der Entschädigungen der von der Geflügelpest betroffenen Betriebe durch die Tierseuchenkassen rechnet der ZDG damit, dass Beiträge dafür steigen werden. Nutztierhalter müssen in die Tierseuchenkasse ihres Bundeslandes einzahlen.
Sie springt ein, wenn Tiere auf behördliche Anordnung getötet werden müssen. Der finanzielle Schaden aufgrund der Geflügelpest ist laut Verband derzeit noch nicht abschätzbar. Für die Glücklichen, die doch eine Gans ergattern, gibt es hier ein leckeres Rezept. Und wer sich anderweitig orientieren möchte, findet hier eine Übersicht zu köstlichen fränkischen Weihnachtsalternativen.
Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.
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