Die Meldungen über neue und perfide Maschen, mit denen Telefonbetrüger immer wieder versuchen, arglose Menschen um ihr Geld zu bringen, nahmen in den letzten Wochen immer mehr zu. Trotz etlicher Warnungen und Neuigkeiten zu diesem Thema sind die Betrüger aber noch immer aktiv und haben dabei sogar noch Erfolg. Vor allem Rentner gehören dabei zu den Opfern, wie beispielsweise ein 82-Jähriger aus dem Kreis Bad Kissingen, dem nach einem Schockanruf ganze 100.000 Euro abgenommen wurden.
Kürzlich ist eine weitere neue Masche aufgetaucht, die von Telefonbetrügern angewandt wird und gleich mehrere Variationen hat. Die Verbraucherzentrale hat jetzt reagiert und eine offizielle Warnung über Anrufe dieser Art ausgegeben.
Betrüger geben sich als Anwälte aus und fordern Gebühren
Dabei geben sich die Telefonbetrüger scheinbar als Anwälte der Verbraucherzentrale selbst aus und fordern aus verschiedensten Gründen Zahlungen von den angerufenen Personen. Einer davon ist beispielsweise eine angebliche Gebührenerstattung durch Banken, wobei sich die Betrüger Zugriff zu sensiblen Nutzerdaten verschaffen wollen. Auch angebliche Beratungen zur Senkung der Energiekosten oder Gesetzesänderungen bei der Lebensversicherung werden für die Masche genutzt.
Opfer der Betrüger berichten außerdem von vermeintlichen Listen von Gewinnspielfirmen, aus denen die Betroffenen gegen Zahlung einer Gebühr gelöscht werden könnten. Die größte Gefahr bei dieser neuen Masche ist darüber hinaus, dass die Telefonbetrüger sogenanntes "Call-ID-Spoofing" verwenden. Dadurch sieht man als Angerufener die tatsächliche Nummer der Verbraucherzentrale auf seinem Telefondisplay, statt der Nummer der Betrüger.
Mithilfe dieser Technik werden die Anrufe noch gefährlicher. Die Betrüger erschleichen sich so gezielt das Vertrauen ihrer Opfer und fordern dann das Geld. Auch mit angeblichen Kontopfändungen oder Gerichtsverfahren wegen offener Rechnungen aus Gewinnspielen drohen sie diesen dabei.
"Call-ID-Spoofing": Gefährliche Technik der Betrüger
Einer Seniorin wurde beispielsweise mit Vollstreckungsbeamten gedroht, sollte sie nicht ihre gesamten Ersparnisse übergeben. Insgesamt zahlte die Frau anschließend rund 16.000 Euro an einen Mann, der sich als Bote der Verbraucherzentrale ausgab. Auch mithilfe von angeblichen Inkasso-Forderungen, die in bar zu zahlen wären, erbeuteten Telefonbetrüger bereits mehrere tausend Euro. Telefonbetrüger scheinen, was ihre Maschen und Geschichten angeht, keinerlei Skrupel zu haben. Nachdem in der Vergangenheit schon angebliche Gefängnisstrafen oder Krankheiten von Familienangehörigen genutzt wurden, geben sie sich mittlerweile sogar als offizielle Anlaufstellen aus. Es bleibt zu hoffen, dass alle Menschen auf diese Maschen aufmerksam werden und sie im Ernstfall erkennen können, statt um ihr Geld gebracht zu werden.
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