Auf dem Etikett sind eine Ananas, Orangen, Erdbeeren und Trauben zu sehen. Doch die Vorderseite des Etiketts ist oft trügerisch: Safthersteller*innen nutzen die Etiketten häufig nur dafür, um uns das Produkt schmackhafter zu machen.

Heißt das, es ist nicht alles drin, was draufsteht?

Der Ein-Prozent-Trick: So wird mit Obst geworben

Kaufst du einen leckeren, exotischen Fruchtsaft, denkst du natürlich automatisch, dass sich auch viele verschiedene Früchte in diesem befinden. Ausschlaggebend für die Wahl des Saftes ist nämlich auch das Etikett: Die Früchte, die darauf abgebildet sind, sollten doch auch in dem Saft enthalten sein. Doch ein Bericht des NDR zeigte, dass dies in vielen Fällen nicht der Wahrheit entspricht.

Viele Hersteller*innen greifen nämlich auf den sogenannten "1-Prozent-Trick" zurück: Während mit den teuren, exotischen Obstsorten geworben wird, kommen in der Herstellung hauptsächlich die preisgünstigeren Säfte oder sogar Wasser zum Auffüllen zu Gebrauch. Dazu zählen in Deutschland vor allem Äpfel, da diese den Hersteller*innen meist in großen Mengen und auch regional zugänglich sind.

Der Saft der exotischeren Früchte wird größtenteils nur in sehr geringen Mengen, nicht selten sogar nur zu einem Prozent, verwendet. Auch hier liegt der Grund nahe: Erdbeeren, Mangos oder Kiwis werden überwiegend teuer verkauft. Saft-Namen wie beispielsweise ein "Orange-Mango-Ananas-Saft" führen uns daher oft in die Irre: Wirft man einen Blick auf die Zutatenliste, wird schnell deutlich, dass solche Säfte oftmals zum größten Teil aus Apfelsaft bestehen und mit den anderen Obstsorten lediglich Werbung betrieben wird.

Tipps zur Saftwahl: So gehst du dem Trick aus dem Weg

Der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e.V veröffentlichte Daten und Fakten zur deutschen Fruchtsaft-Industrie. Aus diesen wird ersichtlich, dass in Deutschland pro Kopf etwa 30 Liter Fruchtsaft, darunter vor allem Orangen-, Apfel- und Multivitaminsaft, getrunken wurde. Die große Betroffenheit macht es dringend, die Verbraucher über diesen Trick aufzuklären: Nur so kann er frei und bewusst entscheiden, welches Produkt er kaufen möchte.

Gesunde Säfte kannst du auch zu Hause herstellen.
CC0 / Pixabay / marijana1

Möchtest du den Tricks der Hersteller*innen ausweichen, solltest du beim Kauf auch immer einen Blick auf die Zutatenliste werfen: Die Bilder auf dem Etikett sowie der Name haben oft nur werbliche Zwecke. Eine Alternative kann es auch sein, auf Direktsäfte oder Säfte mit nur einer Obstsorte zurückzugreifen.  Aber auch hier ist Vorsicht geboten: Wird ein Saft als "Nektar" verkauft, ist es Safthersteller*innen rechtlich erlaubt, Zucker und Aromen hinzuzugeben. Bei Fruchtsäften ist die Zugabe dieser Stoffe laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft untersagt. Die Stiftung Warentest kann eine Hilfe bei der Wahl des Saftes sein: Es wurden verschiedene Säfte aus dem Supermarkt getestet und bewertet.

Besonders umweltfreundlich und nachhaltig kannst du vorgehen, indem du deinen Saft einfach selbst herstellst und beispielsweise in Glasflaschen* aufbewahrst, die du immer wieder verwenden kannst. Achtest du auf die Verwendung von regionalem und saisonalen Obst sowie eine Bio-Qualität, kannst du auch die Obsthöfe oder Bauern in deiner Nähe unterstützen und der Umwelt etwas Gutes tun.

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