- Zwei Drittel der getesteten Senfsorten sind empfehlenswert
- Acht Senfsorten erhalten die Note sehr gut
- Alnatura Mittelscharfer Senf fällt im Test durch
- Rückgang von Glyphosatrückständen in Senf festgestellt
Im Sommer darf bei vielen eins beim Grillen nicht fehlen: der Senf. Er ist sowohl schmackhaft zur Grillwurst als auch im Salatdressing. Öko-Test hat pünktlich zur Grill-Saison 23 mittelscharfe Senfsorten getestet und ist dabei zu mehreren positiven Schlussfolgerungen gekommen. Rund zwei Drittel können sie empfehlen. Zwei "sehr gute" Senfsorten sind sogar besonders günstig. Den kompletten Test könnt ihr bei Öko-Test finden.
Öko-Test prüft Senf: Diese Sorten erhalten Bestnoten
"Das Ergebnis kann sich sehen lassen", verkündet Öko-Test. Denn: Ganze acht Senfsorten haben mit "sehr gut" abgeschnitten. Das sind die beiden günstigen Senfsorten mit Bestnoten:
- Delikato Delikatess Senf Mittelscharf von Aldi Süd
- K-Classic Delikatess Senf Mittelscharf von Kaufland
Überzeugen konnten daneben auch die mittelscharfen Senfe von Byodo*, Löwensenf*, Münchner Kindl*, Händlmaier*, Kühne* und Campo Verde*. Öko-Test hat auch den Bio-Senf unter die Lupe genommen und vergab viermal die Bewertung "sehr gut". Besonders beim Preis-Leistungs-Verhältnis konnte dabei eine bekannte Marke überzeugen: Löwensenf Bio Mittelscharf mild*.
Wegen Bisphenol F: Ausgerechnet Alnatura fällt durch
Nur ein Senfprodukt ist im Test durchgefallen, da im Labor Bisphenol F und Erucasäure in erhöhter Konzentration nachgewiesen wurden. Der "Alnatura Mittelscharfe Senf" hat eine "mangelhafte" Note erhalten.
Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat festgestellt, dass Bisphenol F (BPF) die Kriterien für eine hormonelle Wirkung in der Umwelt erfüllt, insbesondere aufgrund von Studien an Fischen. Im Gegensatz zu BPA, bei dem der Verdacht besteht, dass es nicht nur hormonschädlich ist, sondern auch das menschliche Immunsystem beeinträchtigen kann, fehlen für BPF jedoch wichtige Daten, um die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu bewerten.
Bislang fehlt auf europäischer Ebene eine festgelegte tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (TDI) für BPF, die angibt, wie viel ein Mensch täglich konsumieren kann, ohne gesundheitliche Risiken befürchten zu müssen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schlägt daher vor, den im Jahr 2023 vom BfR herausgegebenen TDI für BPA zur gesundheitlichen Bewertung heranzuziehen, was Öko-Test auch tut.
Da dies nur eine Annäherung ist, zieht Öko-Test nur moderat ab, wenn der TDI tatsächlich um mehr als 100 Prozent ausgeschöpft wird, und geben nur zwei statt der üblichen vier Abzüge. Bei einer angenommenen Verzehrmenge von 10 Gramm pro Tag für einen 60 Kilogramm schweren Erwachsenen betrifft dies fünf Produkte im Test.
Erucasäure in Senfsorten gefunden
Dreimal im Test wurde außerdem Erucasäure bemängelt. Von Natur aus enthält Senfsaat und somit auch fertiger Senf Erucasäure. Das Problem liegt darin, dass laut dem BfR hohe Gehalte eine Verfettung des Herzens begünstigen und den Herzmuskel schwächen können.
Um eine Orientierung darüber zu geben, wie viel Erucasäure ein Erwachsener täglich aufnehmen kann, ohne gesundheitliche Risiken befürchten zu müssen, hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) im Jahr 2016 einen TDI für Erucasäure festgelegt. Demnach kann eine Person mit einem Gewicht von 60 Kilogramm bis zu 420 Milligramm Erucasäure pro Tag tolerieren.
Bei einer täglichen Portion Senf schöpfen drei Produkte diesen Wert zu mehr als der Hälfte aus: Alnatura Mittelscharfer Senf, Bautz’ner Senf Mittelscharf und Zwergenwiese Mittelscharfer Senf. Die guten Nachrichten: Keines der Produkte überschreitet den TDI. Zusätzlich halten alle Hersteller den seit 2019 geltenden Grenzwert für Erucasäure in Senf ein.
Gute Neuigkeiten: Weniger Glyphosat in Senf gefunden
Das Labor stellte jedoch fest, dass in vier der konventionellen Produkte Rückstände von Glyphosat vorhanden waren. Dies markiert einen deutlichen Rückgang im Vergleich zum letzten Senf-Test im Jahr 2021, als Öko-Test in zehn von 13 mittelscharfen Senfen aus konventionellem Anbau Glyphosat-Rückstände nachgewiesen wurden.
Das Pestizid wird von Öko-Test als besonders bedenklich eingestuft. Obwohl die EU es gerade erst für weitere zehn Jahre zugelassen hat, gibt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bei der Risikobewertung von Glyphosatrückständen in Lebensmitteln und den damit verbundenen möglichen Gesundheitsrisiken Datenlücken zu.
Darüber hinaus stuft die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) den Unkrautvernichter weiterhin als "wahrscheinlich krebserregend" beim Menschen ein.
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