Jeder hat sich schon einmal gefragt, warum das so ist: Eine Avocado für 2,49 Euro, die Kiwi für 69 Cent - doch Äpfel kosten 3,49 Euro pro Kilogramm. Beim Einkaufen von Obst und Gemüse im Supermarkt kommt es darauf an, ob ein Preis je Stück auf den Schildern steht, oder es abgewogen werden muss. Verbraucherschützer machen sich dafür stark, grundsätzlich nur nach Gewicht zu verkaufen. "Ein Preis pro Kilogramm ist deutlich fairer", sagte die Koordinatorin des Projekts Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen, Stephanie Wetzel, der Deutschen Presse-Agentur.
"Wenn Obst und Gemüse zum Stückpreis verkauft werden, ist zwar klar, was ein einzelnes Stück kostet", erläuterte Wetzel. "Doch der tatsächliche Preis bleibt schwer vergleichbar." Nur mit Kilopreis lasse sich nachvollziehen, wie viel man für sein Geld bekomme - egal, ob bei Melonen, Kiwis oder Kohlrabi. "Große Exemplare kosten dann mehr, kleine weniger. Das ist gerecht und transparent." Zuletzt hatten Umweltschützer Kritik geübt, dass Supermärkte weiterhin Obst und Gemüse aus einem bestimmten Land anbieten.
Stückpreis in der Kritik: Tatsächlicher Preis nur schwer nachvollziehbar
Außerdem trage der Verkauf nach Gewicht zu weniger Verschwendung von Lebensmitteln bei, argumentierte die Verbraucherschützerin. Denn bei einem Kilopreis würden kleinere Exemplare nicht länger benachteiligt. "Sie lassen sich bei einem Stückpreis oft schlechter vermarkten und werden so im schlimmsten Fall nicht gekauft. Damit wäre dann Schluss." Übrigens kannst du bei abgepacktem Obst und Gemüse an bestimmten Codes erkennen, wann die Ware günstiger wird.
Im Handel heißt es zur Frage von Stückpreis oder Waage, man nehme weder beim einen noch beim anderen Probleme bei Kundinnen und Kunden wahr. "In beiden Fällen prüfen die Verbraucher genau, welches Produkt sie erwerben wollen", erklärte der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels auf Anfrage. Auch bei Stückpreisen verglichen sie vielmals - beispielsweise, welcher Salatkopf der größte ist -, und wählten danach aus.
Generell werde das meiste Obst und Gemüse nach Gewicht verkauft. Dabei gelte: Eher abgewogen wird, je teurer etwas ist, und wenn es sich um kleinteilige Ware wie Beeren handelt. Typische Beispiele sind Erdbeeren, Kirschen, Äpfel. Stückpreise gebe es prinzipiell bei günstigeren Produkten, die auch eher einzeln gekauft werden - etwa Salat, Gurken, Zucchini, Blumenkohl und Wassermelonen. Das erspare Kunden so auch den Aufwand des Wiegens.
Unterschiedliche Kriterien - deshalb wiegt man Mandarinen, Kiwis aber nicht
Zum Beispiel bei Südfrüchten kann es auch beide Varianten geben - Kiwis werden in der Regel nicht abgewogen, Mandarinen aber schon. Kiwis hätten mehrheitlich einheitliche Größen, was den Verkauf nach Stück ermögliche, erläuterte der Handel. Bei Mandarinen und Clementinen seien Größe und Gewicht recht unterschiedlich, und es gebe teils verschiedene Sorten, die dann andere Preise hervorrufen. Üblich sei deshalb der Verkauf im Netz und nach Gewicht.
Thalia-Buchtipp: Die Ernährungs-Docs - Starkes Herz - Die besten Ernährungsstrategien bei Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, Arteriosklerose und Co.Harte rechtliche Vorschriften, wann welche Preis-Variante gilt, gibt es nicht. Als Orientierung dient die "allgemeine Verkehrsauffassung", die aber gesetzlich nicht festgelegt ist, wie Handel und Verbraucherzentralen erläutern. Wenn die Waage ins Spiel kommt, passiert es nach Branchenangaben mittlerweile meist an den Kassen, bei Selbstbedienungs-Zahlterminals wiegen die Kunden selbst.
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