Dem Bonusprogramm Payback springt ein weiterer Händler ab. Nach den Lebensmittelhändlern Rewe und Penny will nach Angaben der Lebensmittelzeitung auch das Unternehmen Fressnapf die Partnerschaft beenden und stattdessen das eigene Loyality-Programm "Fressnapf Friends" weiterführen. Bis Ende Februar 2025 sollen die Payback und "Fressnapf Friends" noch parallel laufen. Danach soll das hauseigene Prämienprogramm mit knapp fünf Millionen Kundinnen und Kunden Payback ersetzen.
Der Tierfachmarkt wurde erst 2018 Partner von Payback und konnte sich dadurch nicht gegen die großen Partner wie dm oder Kaufhof durchsetzen. Die Kundendaten würden überwiegend bei Payback liegen, so die LZ. Für eine Analyse der gesammelten Kundendaten sei deshalb neben der Grundgebühr für die Partnerschaft auch eine Gebühr an Payback fällig. Besonders im Ausland würde die Datenlage allerdings dünn ausfallen. Während Fressnapf* in 13 europäischen Ländern vertreten ist, gibt es Payback nur in drei Ländern außerhalb Deutschlands. Auch die Kosten, die mit dem Einkauf per Payback-Karte oder -App verbunden sind, wolle Fressnapf* nicht mehr tragen. In Österreich wurde die Partnerschaft bereits vor einigen Monaten beendet. Payback wiederum testet in dem Land seit einem Jahr eine "Payback Tierwelt", die dann vermutlich auch in Deutschland an den Start gehen wird.
Trotz Ende der Partnerschaft mit Fressnapf: Payback wird größer
Alleine mit dem Ausstieg von Rewe und Penny gingen dem Bonusprogramm mit rund 17 Millionen fast die Hälfte aller Kundinnen und Kunden verloren. Trotzdem wird das Payback wird im kommenden Jahr die Nutzerzahlen ausweiten. Dazu trägt auch die Edeka-Gruppe inklusive Netto und Marktkauf bei, die im nächsten Jahr bei Payback einsteigen. Bereits Mitte November 2023 hatte Payback die Zusammenarbeit mit der Sparkassen-Finanzierungsgruppe vertraglich besiegelt. In ihrer Rolle als Vermittler öffnen die Banken Payback als neuer Partner den Weg zu mehr Nutzern. "Die Sparkassen haben über 9000 Unternehmen in ihrem eigenen Loyalitätssystem und bringen diese mit in das Payback-Programm ein", sagte Geschäftsführer Bernhard Brugger. So könnten die Kunden dann auch an vielen Verkaufsstellen im Einzelhandel Punkte sammeln. "Das bringt enorm viel Größe und Möglichkeiten on top für Kunden ins Programm", sagte Brugger.
Die Sparkassen werten die Girocard durch die Kooperation mit dem Bonussystem auf. Millionen Sparkassen-Kunden sollen ab 2025 beim bargeldlosen Bezahlen mit der landläufig oft noch "EC-Karte" genannten Plastikkarte direkt Payback-Bonuspunkte sammeln können. Payback-Nutzer können bei Einkäufen bei etwa 700 Partnerunternehmen wie Tankstellen, Drogerie- und Supermärkten Bonuspunkte sammeln, um diese später gegen Prämien oder Gutscheine einzutauschen.
"Alleine die Sparkassen haben über 40 Millionen Girokarten im Umlauf. Das ist ein ziemliches Pfund, das wir an der Stelle gewinnen", sagte Brugger. "Eine Girokarte zum Punkten bündelt wieder viele Services für die Kunden, und sie können die Karte genauso in der Payback App zum Zahlen hinterlegen." Zusätzlich will Payback verschiedene Finanzprodukte in den Vordergrund rücken, für die es dann auch Rabattpunkte geben soll.
Verbraucherschützer warnen vor Bonusprogrammen
Mit 31 Millionen Kundinnen und Kunden ist Payback das größte Bonusprogramm in Deutschland. Durch die Vergabe von Rabattpunkten erhalten die teilnehmenden Unternehmen einen Einblick in die Käufe ihrer Kundschaft. Auf dieser Grundlage können Marketingabteilungen die Kundinnen und Kunden zielgenau mit Angeboten und Werbung ansprechen. Unumstritten sind solche Systeme nicht. Verbraucherschützer warnen davor, durch die Preisgabe persönlicher Daten für etwas Rabatt zum "gläserne Kunden" zu werden.
In den vergangenen Jahren haben viele Unternehmen wie Fressnapf* eigene "Loyality"-Programme aufgelegt. So gab die Rewe gab Anfang des vergangenen Jahres bekannt, sich auf ihr eigenes Rabattsystem konzentrieren zu wollen. Im März dieses Jahres bewarb die Supermarktkette zudem eine weitere Änderung.
Im Saldo ist Payback nach Bruggers Worten trotzdem kräftig gewachsen: "Wir haben in den letzten Jahren über hundert neue Partner dazugewonnen, von Amazon* über C&A bis hin zu Globus* und Decathlon*, insgesamt sind es jetzt knapp 700 Partner aus allen Branchen." Aber auch die Verlängerung einiger Partnerverträge sei laut Brugger wichtig. Dazu gehören unter anderem der Medikamentengroßhändler Phoenix, die Buchhandelskette Thalia*, die Bio-Supermarktkette Alnatura, und als "sehr wichtige" Vertragsverlängerung die dm Drogeriemärkte. "Wir werden in 2025 so viel Kundenverbindung und -interaktion haben wie noch nie zuvor", sagte er.
Das Unternehmen habe den Online-Bereich ausgebaut und sei etwa bei Reisen erfolgreich. Die Hälfte des Geschäfts sei digital. "Die Zahl der aktiven Payback-App-Nutzer ist von 8 Millionen im Jahr 2019 auf mittlerweile knapp 12 Millionen gestiegen, insgesamt sammeln über 31 Millionen Payback-Kundinnen und -Kunden Punkte in Deutschland." Die Payback-App sei nach Amazon und Ebay die Nummer drei der Shopping-Apps in Deutschland.
Die besten Angebote im Fressnapf-Onlineshop anschauenami/mit dpa
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