- Welche Weine sind die Sieger des Tests?
- Nach welchen Kriterien wurden die Weine untersucht?
- Welche Mängel konnten festgestellt werden?
Ob rot oder weiß – für viele gehört der Glühwein in der Vorweihnachtszeit einfach dazu. In den Supermärkten findest du zahlreiche verschiedene Glühweine in diversen Preisklassen. Doch welche sind wirklich gut? Und muss ein guter Glühwein auch teuer sein? Öko-Test hat einige Glühweine genauer unter die Lupe genommen.
Diese Glühweine konnten im Öko-Test überzeugen
Glühwein lockt oft mit Aromen von Nelken, Zimt, Vanille und Kardamom. Den Duft von Glühwein verbinden viele Menschen automatisch mit der Vorweihnachtszeit und Gemütlichkeit. Ob draußen auf dem Weihnachtsmarkt, wenn klirrende Kälte herrscht oder zu Hause, mit Freunden und ein paar Plätzchen – Glühwein gehört zu den beliebtesten Wintergetränken.
Doch die Wahl des Glühweines ist gar nicht so leicht: Im Supermarkt findest du zahlreiche Glühweinsorten. Öko-Test hat insgesamt 24 Glühweine getestet. Darunter befinden sich einige Weine von Discounter-Eigenmarken, aber auch Bio- und Winzer-Glühweine. Es gibt gleich 13 Sieger des Glühwein-Tests:
- "Alnatura Glühwein" von Alnatura
- "Heißer Hirsch" von Acht Grad Plus
- "Nürnberger Rauschgold Engel Bio-Glühwein" von Weinkellerei Hechtsheim
- "Pfaffmann Bio Winzerglühwein Rot" Bioland von Weingut 1616 Pfaffmann Heinz Stiftung
- "Rewe Feine Welt Glühwein aus Bio-Rotwein" von Rewe (Kunzmann Weinkellerei)
- "Voelkel Hygge Glühwein", rot von Voelkel
- "1112 Elfhundert Zwölf Roter Glühwein" von Markgräflich Badisches Weinhaus
- "Heil Glühwein" von Kelterei Heil
- "Premium Glühwein", rot von Aldi Nord (Andreas Oster Weinkellerei)
- "Rotkäppchen Glühwein" von Rotkäppchen-Mumm
- "Rotwild Glühwein" von Peter Mertes Weinkellerei
- "Wolfsglut Winterglühwein", rot von Villa Baden Weinkontor
- "Würziger, Aromatischer Glühwein" von Aldi Nord/Aldi Süd (Hauser Weinimport)
Kriterien des Tests und gefundene Mängel der Glühweine
Alle 13 oben aufgelisteten Weine erhielten vom Öko-Test die Bewertung "sehr gut". Ein Blick auf die Bewertungskriterien gibt Aufschluss über die Beurteilung. Schon der erste Aspekt scheint schwierig zu bewerten: der Geschmack. Jeder Mensch hat einen eigenen Geschmack, zudem gibt es keine gesetzliche Definition für den Geschmack oder Geruch von Glühwein. Öko-Test hat Sensorik-Experten damit beauftragt, die Glühweine zu verkosten. Orientiert haben diese sich an einer Stellungnahme des Arbeitskreises Lebensmittelchemischer Sachverständiger (ALS), in dem auch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit vertreten ist. So wurden die Noten in diesem Bereich vergeben.
Daneben wurde die Authentizität des Vanillearomas überprüft. In fünf der getesteten Glühweine fiel den Prüfern ein relativ hoher Vanillingehalt auf. Vanillin ist ein Aromastoff, der in der echten Vanilleschote vorkommt, sich aber auch synthetisch oder biotechnisch herstellen lässt. Bei den fünf betroffenen Glühwein handelte es sich allerdings nicht um authentisches Vanille-Aroma. Auf Gesetzesebene gibt es hier keine Probleme. Der Öko-Test zieht diesen Weinen dennoch einen Punkt ab. Begründet wird die Bewertung damit, dass hochwertige natürliche Zutaten und Gewürze im Glühwein geschmacklich besser überzeugen und diese eine höhere Qualität haben. Wie Öko-Test ausführt, müssen Glühweine seit dem 8. Dezember 2023 alle verwendeten Zutaten auf ihren Flaschen auflisten. Die Produkte im Test betrifft diese Regelung allerdings noch nicht. Ein Lob gibt es hier für die Glühweine von Alnatura und Ikea sowie Omas Glühwein. Diese Glühweine haben die Zutatenliste bereits jetzt deklariert.
Das Labor stieß beim Testen der Glühweine auf Rückstände von Spritzgiften. Insgesamt enthielten drei Viertel der Weine mindestens eine Pestizid-Spur. In den getesteten Glühweinen der Winzergemeinschaft Franken (GWF) und der Winzer von Baden (WVB) konnte das Labor Spuren von jeweils drei Spritzgiften nachweisen. Zwei besonders bedenkliche Spritzmittel, Dimethomorph und Iprovalicarb, konnte das Labor im badischen WVB Glühwein Premium feststellen. Iprovalicarb wird laut Europäischer Chemikalienagentur als "vermutlich krebserregend" eingestuft. Dimethomorph könnte die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen. Keinerlei Spuren von Pestiziden konnte Öko-Test in zwei konventionellen Produkten finden: dem "Vintersaga Vinglögg" und dem "Rotkäppchen Glühwein". Vier Bio-Glühweine waren ebenfalls komplett frei von Pestizid-Spuren.
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