29 Euro für ein neues Smartphone oder eine PlayStation 5? Klingt nach einem Super-Deal. Bei Facebook & Co. stößt man in letzter Zeit immer öfter auf die sogenannten "Mystery Boxen". Werbeanzeigen über angeblich "nicht abgeholte Amazon-Pakete" sollen Internet-Nutzer in Versuchung führen. Bilder von Paletten voller Pakete lösen einen Kaufreiz aus.
Die Verkäufer*inne behaupten, beim Inhalt dieser Pakete soll es sich um hochwertige Gegenstände, wie Laptops und andere Elektronik, handeln, die man zu einem sehr günstigen Preis kaufen könne. Doch es gibt einen Haken: Man weiß beim Kauf nicht, was sich tatsächlich in den Boxen befindet. Der Kaufpreis kann variieren, allerdings sind kleine Summen wie 29 Euro ein ungefährer Richtwert bei solchen Aktionen.
"Nicht abgeholte Amazon-Pakete" – Sind sie seriös?
Bei den Facebook-Anzeigen gibt es einige Kommentare von mutmaßlichen Käufern, die bereits eine "Mystery Box" erhalten haben und darüber sehr glücklich sind. Sie zeigen stolz ihre hochwertigen Produkte und vermitteln somit den Anschein, das Angebot wäre echt. Mimikama geht davon aus, dass es sich bei den positiven Rezensionen, um Fake-Profile handelt. Dabei soll es sich um Profile aus Südostasien handeln, die dann in gebrochenem Deutsch positives Feedback posten, um die Echtheit der "Mystery Boxen" zu suggerieren.
Auch der Ratgeber für Internetbetrug Watchlist Internet hat bei seiner Recherche um die mysteriösen Sparboxen 34 Websites gefunden, die allesamt angebliche Amazonpakete verkaufen und sich in ihrem Aufbau sehr ähneln. Tatsächlich scheinen auch die Bewertungen auf den Seiten alle identisch zu sein. Zudem berichtet eine Leserin über vier minderwertige Produkte, die ihr zugesendet wurden – darunter ein paar Kopfhörer und eine Smartwatch, beide im Wert von je 6 Euro.
Laut giga.de würden Amazon-Pakete grundsätzlich an den Absender zurückgeschickt werden und nicht in eine dieser angeblichen Sammelhallen kommen. Könne man ein Paket nicht zustellen, würden die Paketdienste die Pakete selbst versteigern und nicht über Internetseiten, die nur über Facebook bekannt sind. Amazon hat bestätigt, dass das Unternehmen mit solchen Restpostenhändlern nicht zusammenarbeiten würde.
Gute Bewertungen durch Fake-Profile
Fazit: Kommt dir ein Angebot zu gut vor, um wahr zu sein, ist es wahrscheinlich auch so. Überprüfe stets vor dem Kauf, ob der*die Verkäufer*in seriös ist und ob es eine Form von Versicherung oder Käuferschutz gibt. Und Finger weg von den "nicht abgeholten Amazon-Paketen".
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