Ab August 2025 wird ein verpflichtendes Haltungsform-Siegel in Deutschland eingeführt, das zunächst für frisches Schweinefleisch verpflichtend sein wird. Das Siegel besteht aus fünf Haltungsstufen, die von den gesetzlichen Mindestanforderungen bis hin zu erweiterten Maßnahmen für das Tierwohl reichen.
Das Gesetz zur Einführung des Siegels wurde im August 2023 verabschiedet, und es zielt darauf ab, den Verbrauchern eine klare Orientierung über die Bedingungen zu geben, unter denen die Tiere gehalten werden, wie die Verbraucherzentrale erklärt. Bereits jetzt können Kunden bei Rewe, Lidl, Aldi & Co. die ersten Folgen der kommenden Verpflichtung bemerken.
Deutlicher Rückgang bei niedrigen Haltungsformen bei Aldi & Co. - heftige Kritik an neuer Kennzeichnungspflicht
Der Fleischmarkt im Supermarkt erlebt laut Öko-Test bereits jetzt eine deutliche Verschiebung hin zu Produkten aus artgerechterer Tierhaltung. 2023 stammten den Verbraucherschützern zufolge nur noch 1,5 Prozent des Schweinefleisches im SB-Regal aus der niedrigsten Haltungsstufe 1 – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 7,1 Prozent im Vorjahr. Bei Geflügelfleisch wie Puten und Hähnchen gibt es demnach keine Produkte mehr aus der untersten Haltungsform.
Rindfleisch hingegen bleibt ein Sorgenkind: Mehr als drei Viertel stammen weiterhin aus der Stufe 1. Das seit 2019 existierende freiwillige Haltungsform-Kennzeichnungssystem der Supermärkte deckt Fleisch und Fleischprodukte von Schwein, Rind und Geflügel ab. Aktuell wird das System Öko-Test zufolge auf fünf Stufen erweitert, um sich an das kommende staatliches Logo anzupassen. Das erweiterte System soll dann Kategorien von "Stall" mit den gesetzlichen Mindestanforderungen bis "Bio" umfassen. Das verpflichtende Haltungsform-Siegel in Deutschland stößt indes auf Kritik aus verschiedenen Richtungen. Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert, dass die unteren Stufen des Siegels tierschutzwidrige Haltungssysteme mit einem staatlichen Siegel versehen könnten.
Auch Verbraucherschützer fordern laut einem Bericht des NDR eine rasche Ausweitung der Kennzeichnungspflicht auf andere Produkte und Tierarten, um Verwirrung zu vermeiden, da es bereits freiwillige Labels gibt. Landwirtschafts-Verbände bemängeln hingegen zusätzliche bürokratischen Anforderungen und Kontrollen, die mit dem staatlichen Label einhergehen. Nach dem Ampel-Aus ist die von Noch-Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) eigentlich angestrebte Ausweitung auf andere Tierarten und auch noch auf Restaurants und Kantinen sowieso ungewiss, wie die Deutsche Presseagentur (dpa) berichtet. Eine bayerische Traditionsmetzgerei musste indes ihre beliebte Wurst zurückrufen.
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