Viele Stammkunden von Lidl sind mit dem Namen Silvercrest vertraut. Die Technikprodukte dieser Eigenmarke – von Küchenmaschinen über Kopfhörer bis hin zu smarten Steckdosen und Staubsaugern – sind in den Märkten schier allgegenwärtig. Silvercrest-Geräte fallen durch ihr modernes Design sowie ihr breites Funktionsspektrum auf, punkten aber vor allem mit ihrem günstigen Preis.
Doch eines bleibt vielen Lidl-Käufern verborgen: Die tatsächliche Herkunft der Marke ist bislang für die meisten ein Rätsel. Die besonders günstigen Technikprodukte der Eigenmarke füllen zahlreiche Regalreihen. Was steckt hinter Silvercrest? Lidl selbst hält sich mit Details zurück, die Produktvielfalt wächst jedoch stetig. Immer mehr Haushalts- und Technikartikel tragen das Markenlogo, und die Kundschaft fragt sich: Wer produziert diese Geräte eigentlich, und wie steht es um die Qualität?
Silvercrest bei Lidl: Was steckt wirklich hinter der Technik-Eigenmarke?
Offiziell ist Silvercrest eine Eigenmarke der Lidl Stiftung & Co. KG. Der Markenname ist seit Mai 1999 rechtlich geschützt und wird ausschließlich von Lidl genutzt, wie der Discounter auf Anfrage von Techbook mitteilt. In der Markenkommunikation verweist Silvercrest auf eine Historie bis ins Jahr 1968 – ein Hinweis, der jedoch eher marketinggetrieben wirkt. Denn ob die Marke damals schon eigenständig existierte oder rückwirkend als Gründungsdatum vermerkt wurde, ist unklar. Laut Lidl steht Silvercrest für "langjährige Kompetenz in Küche und Haushalt". So soll die Marke demnach ein "hohes Qualitäts- und Preis-Leistungsversprechen widerspiegeln", wie der discounter gegenüber Techbook betont. Über 300 Silvercrest-Produkte werden Kunden über den Online-Shop von Lidl mittlerweile angeboten.
Mit dabei sind Geräte aus den Bereichen Küche und Haushalt, Multimedia, Technik sowie Pflege – das Sortiment ist breit gefächert und wird laufend erweitert. "Obwohl Silvercrest international vertrieben wird, sind unsere Wurzeln europäisch. Noch heute entwickeln und fertigen wir überwiegend am Standort Deutschland", erklärt das Unternehmen auf seiner Website. Der Monsieur Cuisine allerdings kommt den Produktinformationen zufolge aus China. Hersteller ist die Hoyer Handels GmbH in Hamburg, die nach eigenen Angaben vor allem Elektronik aller Art aus Asien importiert. Sie hat unter anderem Standorte in Hongkong und New York.
Ein weiteres Handelsunternehmen, das Lidl nach eigenen Angaben unter anderem mit Silvercrest- und Parkside-Produkten beliefert, ist die Targa GmbH in Soest. Sie hat auch einen Standort im chinesischen Shenzhen, einer der weltweit größten Produktionsstätten für Elektronik. Silvercrest ist somit mehr als nur ein Name auf dem Karton. Hinter der Marke steckt ein ausgeklügeltes System des Discounters, welches aus wechselnden Herstellern und einer klaren Qualitätsstrategie besteht, die Lidl selbst vorgibt. Nicht alle Produkte sind gleich, doch viele überzeugen mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und solider Funktionalität. Und so bleibt Silvercrest für viele Kunden eine feste Größe im Discounter-Regal – mit dem Versprechen, gute Technik zum kleinen Preis zu bieten.