Kurkuma ist ein fester Bestandteil der indischen Küche und wird auch hierzulande immer öfter beim Kochen verwendet. Das gelbe Pulver verleiht Gerichten mit seinem feinherben, leicht bitteren Geschmack eine besondere Note und kommt besonders oft in Curry- und Reisgerichten sowie zum Würzen verschiedener Gemüse-Sorten zum Einsatz.
Öko-Test hat sich 21 handelsübliche Kurkuma-Produkte genauer angeschaut und kommt dabei zu einem schockierenden Ergebnis: 18 Produkte erhielten ein schlechtes Gesamturteil.
Kurkuma im Öko-Test: 18 Produkte stark mit Mineralöl belastet
Das Ergebnis überrascht auch deshalb sehr, weil unter den getesteten Produkten auch elf in Bio-Qualität waren. Unter anderem stellten die Tester*innen in der Mehrheit der getesteten Gewürze eine starke Belastung mit Mineralöl fest. Außerdem fand ein beauftragtes Labor Pestizide und das Krebsgift Benzo(a)pyren. Lediglich ein Bio-Produkt erhielt das Urteil "sehr gut".
Den Tester*innen fiel besonders auf, dass in allen getesteten Kurkuma-Gewürzen gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) stecken. Welchen Effekt diese Stoffe auf den menschlichen Körper haben, ist zwar noch nicht ganz klar. Man weiß jedoch bereits, dass sie sich darin anreichern. In 18 von 21 Produkten fand das Verbraucher-Magazin MOSH-Mengen, die es als stark erhöht bewertet.
Öko-Test weist darauf hin, dass es für Mineralöl in Kurkuma bislang keine offiziellen Grenzwerte gibt. "Wir kategorisieren die gemessenen Gehalte daher genau so streng wie in anderen Lebensmitteln auch", schreibt das Verbraucher-Magazin. Es begründet dieses Vorgehen damit, dass für manche Gerichte recht hohe Mengen Kurkuma verwendet werden.
Krebsgift in Kurkuma überschreitet Grenzwert
In einem Produkt machte Öko-Test zudem eine weitere beunruhigende Entdeckung: Die Werte von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) waren erhöht. Die Stoffe gelten als krebserregend oder zumindest krebsverdächtig. In das Gewürz können sie gelangen, wenn es über offenem Feuer getrocknet wird.
Das betroffene Bio-Produkt sprengte nicht nur den Rahmen, was die PAK-Werte anging, sondern wies zudem hohe Mengen des krebserregenden Stoffes Benzo(a)pyren auf. Öko-Test setzte sich nach eigenen Angaben darauf hin mit dem Hersteller in Verbindung, der die betroffene Charge aus dem Verkauf nahm.
Und noch eine Erkenntnis aus dem Kurkuma-Test dürfte Verbraucher*innen besonders ärgern: In den untersuchten Gewürzen wurden nämlich auch noch Pestizide nachgewiesen - und zwar sogar in drei Bio-Produkten. In einem dieser Bio-Kurkumas erkannte das Labor geringe Mengen Ethylenoxid. Dabei handelt es sich um ein Begasungsmittel, das in der EU schon lange nicht mehr zugelassen ist. Es steht im Verdacht, krebserregend zu sein und das Erbgut zu verändern. Den ganzen Test-Bericht von Öko-Test findest du hier.
Auch interessant:
- Beliebte Grillwurst versagt im Öko-Test: Dieses Discounter-Produkt fällt mit "mangelhaft" durch
- Mineralwasser bei Stiftung Warentest: Discounter-Wässer von Aldi, Lidl und Co. erhalten Top-Noten
- Zahnpasta im Test: Etliche Zahncremes nur "mangelhaft" - Testsieger überrascht