In jedem Haushalt liegt sie griffbereit: die Küchenrolle. Ob beim schnellen Aufwischen, zum Abtupfen von Gemüse oder für kleine Missgeschicke – der Einweghelfer ist unverzichtbar. Doch wie nachhaltig und schadstoffarm sind die verschiedenen Produkte wirklich?
Ein aktueller Öko-Test hat 21 Küchenrollen genauer unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Preiswerte Rollen aus Recyclingpapier schneiden besonders gut ab, dennoch spricht Öko-Test auch eine wichtige Warnung für den Umgang mit Lebensmitteln aus. Hier geht es zum ganzen Test (kostenpflichtig).
Öko-Test: Welche drei Küchenrollen schneiden im Test am besten ab?
Für die Bestnote im Test "sehr gut" war die Verwendung von Recyclingpapier die Voraussetzung. Küchenrollen, die nicht zu 100 % aus Recyclingfasern bestehen, konnten im Gesamturteil bei Öko-Test nicht besser als "befriedigend" abschneiden. Damit folgt die Zeitschrift ihrer Gründeridee: ökologisch gute Produkte zu promoten.
Insgesamt erhielten elf Küchenpapiere die beste Note "sehr gut". Viele von ihnen sind sogar im Preis günstiger als Frischfaser-Küchenkrepp. Dazu gehören die preiswerten, die die drei Drogeriemärkte dm, Rossmann und Müller anbieten:
- dm: Saugstark & Sicher Küchentücher, Recycling Comfort
- Gesamturteil: "sehr gut"
- Preis: 43 Cent pro 100 Halb- bzw. 50 Blatt
- Rossmann: Alouette das Umwelt-Küchentuch
- Gesamturteil: "sehr gut"
- Preis: 44 Cent pro 100 Halb- bzw. 50 Blatt
- Müller: Soft Star Küchentücher, Das Nachhaltige
- Gesamturteil: "sehr gut"
- Preis: 44 Cent pro 100 Halb- bzw. 50 Blatt
Wie nachhaltig sind Küchenrollen aus Recyclingpapier?
Es gibt allerdings noch was Besserer als recycelte Küchentücher, und zwar den althergebrachten Putzlappen für den Haushalt. "Noch besser ist der Umstieg auf wiederverwendbare Tücher", sagt Christine Throl, Öko-Test-Biologin und Testleiterin. Für die normale Reinigung ist der gute alte Putzlappen immer noch ökologischer als ein wie auch immer geartetes Küchenpapier. Selbst wenn dieses aus Altpapier hergestellt ist, landet es nach einmaligem Gebrauch im Müll, erläutert die Öko-Testerin.
Frisches Holz vom anderen Ende des Globus zu Küchenpapier verarbeiten und nach nur einem Wisch wegwerfen, geht für die Biologin gar nicht. "Das halten wir nicht für sinnvoll und empfehlen Küchenkrepp aus Altpapier", schreibt sie in ihrem Report. Die Öko-Bilanz des Recyclingpapiers ist in der Tat überzeugend: Laut Berechnung des Umweltbundesamts werden gegenüber der Papierherstellung aus Frischfaser 78 % der Wassermenge, 68 % der Energie und 15 % der CO2-Emissionen eingespart.
Neun Produkte im Test sind entweder komplett oder im Wesentlichen aus Zellstoff hergestellt. Zellstoff verarbeitet heißt aber: Das betreffende Küchenpapier ist aus frischem Holz produziert. Für diese Küchenpapiere gab es nur die Testnote "befriedigend". Dazu gehören die bekannten Marken von Zewa: Wisch & Weg oder die Aldi: Kokett Küchenrollen, die gleichermaßen bei Aldi Süd und Aldi Nord gelistet sind.
Welche Chemikalien fand das Labor, und wie gefährlich sind sie?
Küchenpapiere kommen gelegentlich auch in Kontakt mit Lebensmitteln – zum Beispiel, um Öl aus der Pfanne aufzusaugen oder Fleisch abzutupfen. Bestandteil der Laboranalyse war deshalb die Frage, ob die Küchenpapiere Schadstoffe ans Essen abgeben können.
In beinahe allen recycelten Küchenrollen des Tests hat das Labor die als reproduktionstoxisch eingestuften Verbindungen Bisphenol A (BPA) und Bisphenol S (BPS) nachgewiesen. Deshalb empfiehlt Öko-Test, Küchenpapier aus Recyclingfasern vorsorglich besser nicht in Berührung mit Lebensmitteln zu bringen oder diesen Kontakt möglichst kurz zu halten.
Den Praxistest zur Saugfähigkeit und Widerstandskraft bestanden alle Tücher. Sowohl im Trockenen als auch im nassen Zustand waren sie reißfest und hielten einer punktuellen Belastung stand. Sowohl bei den Recyclingprodukten als auch bei denen aus Frischfaser glänzte etwa die Hälfte mit "sehr gut", der Rest mit "gut".
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