Es bleibt eine angespannte Situation in der Lebensmittelbranche. Viele Händler stecken weiter tief im Preiskampf mit Herstellern. Zuletzt teilte Edeka ordentlich aus gegen einige Produzenten, wie inFranken.de berichtet hat. Rewe-Einkaufschef Hans-Jürgen Moog hat jetzt mit deutlichen Worten nachgelegt. Und auch Kaufland hat sich auf Nachfrage unserer Redaktion zum Umgang mit der aktuellen Situation geäußert.

Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) schreibt, bestätigt Moog den anhaltenden Preiskampf zwischen Herstellern, Supermärkten und Discountern. Nicht nur für die großen Unternehmen wie Rewe, Aldi, Lidl, Kaufland oder Edeka ist es eine schwierige Lage. Die Höhe der Preisforderungen sei für den Händler demnach unverständlich.

Aussage von Kaufland zum Preiskampf mit Herstellern bleibt zurückhaltend

Schon Ende 2022 warnten die Chefs von Rewe und Edeka vor immer weiter steigenden Preisen durch überzogene Forderungen der Produzenten. Inzwischen rechnet Rewe-Chef Lionel Souque laut dpa-Bericht damit, dass die Preissteigerungen in den Supermärkten in den kommenden Monaten nicht mehr ganz so hoch ausfallen wie im vergangenen Jahr. 

Unternehmen: Kaufland
Hauptsitz:  Neckarsulm
Gründung:  1984, Neckarsulm
Dachorganisationen: Schwarz-Gruppe, Dieter-Schwarz-Stiftung

Auch bei Kaufland sieht man die derzeitige Situation, reagiert aber relativ entspannt. Eine klare Aussage möchte man beim Lebensmittelriesen zum Preiskampf nicht geben. Gegenüber inFranken.de heißt dazu nur: "Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir zu Verhandlungsdetails mit Lieferanten grundsätzlich keine Auskunft geben."

Dass es in Zukunft weniger Markenprodukte in den Regalen im Supermarkt geben wird, davon ist aber nicht auszugehen, wie Kaufland in der Stellungnahme klarmacht: "Wir bieten unseren Kunden eine große Auswahl an Lebensmitteln und alles für den täglichen Bedarf." Zuletzt hatten immer wieder große Supermarktketten Marken einfach aus dem Sortiment gestrichen, nachdem die Verhandlungen ins Stocken geraten waren. 

Kaufland, Lidl, Rewe und Co. gegen die Hersteller: Entspannung im Preiskampf nach Provokation

Auch Rewe-Einkaufschef Hans-Jürgen Moog sieht etwas mehr Entspannung im Kosten-Konflikt. Laut der Deutschen Presse-Agentur erklärt er dazu, dass die Konflikte nicht mehr ganz so erbittert ausgetragen werden wie noch vor einigen Monaten. Damit würden dann auch nicht mehr so schnell Lücken in den Regalen entstehen. 

Zuletzt hatte es immer wieder Sticheleien zwischen den beiden Parteien gegeben. So berichtete das Handelsblatt darüber, dass Christian Köhler, Hauptgeschäftsführer des Markenverbands, die Händler mit einem offenen Brief provoziert hätte.

Er hatte demnach zwar zu einer Rückkehr zu lösungsorientierten Gesprächen aufgerufen, aber im gleichen Atemzug den Schwarzen Peter den Händlern zugeschoben. Dazu heißt es im Bericht: "Der Vorwurf von Teilen des Handels, die Industrie sei der Inflationstreiber, widerspreche eklatant den Tatsachen, schrieb er. Und er warf den Händlern vor, bei ihren Eigenmarken die Preise sogar noch stärker angehoben zu haben."