• Öko-Test prüft 20 Katzenstreu-Produkte
  • Saugfähigkeit und Geruchsbindung von Katzenstreu
  • Mängel und Kritik von Öko-Test
  • Die Produkte im Testergebnis
  • Wissenswertes über Katzenstreu von Öko-Test

Wer eine Katze hält und diese kein Freigänger ist, der muss sich früher oder später mit dem Thema Katzenstreu auseinandersetzen. Welches Katzenstreu ist für den Stubentiger das beste? Worauf ist zu achten? Ist teuer immer besser? Ein Test von Stiftung Warentest soll Aufschluss geben.

Öko-Test: Katzenstreu im Test - worauf kommt es an?

2021 kaufte Öko-Test 20 Katzenstreu aus Discountern, Supermärkten, Drogerien und Fachmärkten, um sie im Labor testen zu lassen. 16 von ihnen waren Klumpstreu und 4 nicht klumpend. Darunter Streumischungen aus recycelten Holz- oder Pflanzenfasern und Streu aus Mineralien. Die mineralischen Granulate bestehen meist aus Bentonit oder saugfähigem Naturton, die Kieselgur-Anteile haben. Das sind Schalen von fossilen Kieselalgen.

Das Streumaterial wurde u.a. auf seine Binde-Fähigkeit von Katzenurin, sowie auf seine Geruchsbindung und Ammoniakentwicklung getestet. Verpackung, Deklaration, Schadstoffe und Staubentwicklung waren für die Tester weitere wichtige Kriterien im Überprüfungsprozess.

Keines der Katzenstreu schnitt schlechter als "befriedigend" ab. Beim Gesamturteil wurde insgesamt 9-mal die Note "gut" vergeben. Ein Discounter-Produkt erhielt,  trotz seines weniger umweltfreundlichen Materials, die Note "sehr gut".

Saugfähigkeit und Geruchsbindung von Katzenstreu

Wichtigste Funktion eines Katzenstreus ist, die Fähigkeit feste Klumpen zu bilden, wenn es trocknet. Je fester die Klumpen werden, umso besser lassen sie sich aus der Katzentoilette entfernen, ohne zu zerbröseln. Andernfalls werden die feuchten Körner im Inneren wieder frei. Die Expert*innen testeten die Klumpenbildung mithilfe einer Urin- Ersatzlösung. Sie ließen die Lösung eine Stunde im Streu einwirken und beobachteten, ob sich die Klumpen unter Druck verformten oder zerbrachen. Elf von den 16 Klumpstreuen aus Tonmineralien wie Betonit erreichten sehr gute bis gute Testergebnisse.  Sie erwiesen sich als deutlich saugfähiger als die Klumpstreue aus Holz- oder Pflanzenfasern.

Streu, in denen einzelne Körner den Urin binden und nicht verklumpen, wurden ebenfalls unter die Lupe genommen. Von den vier getesteten Produkten waren zwei mit natürlichen Zellulosefasern und zwei mit mineralischen Körnern. Die Expert*innen tauchten 20 Minuten lang Siebe, die  mit Streu gefüllt waren, in die Urinersatzlösung ein. Die Siebe wurden vor dem Eintauchen,  und nach dem Abtropfen, gewogen. Auf dieser Weise konnten sie das Gewicht der Flüssigkeitsaufnahme feststellen. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die beiden Naturprodukte aus Zellulose saugfähiger sind, als die mineralischen Katzenstreue. Zellulose-Streu bekam hier die Note: sehr gut.

Wie für die meisten Katzenhalter*innen, war es auch dem Testteam von hoher Bedeutung, dass das Katzenstreu den strengen Geruch von Katzenurin binden musste. Der strenge Geruch entsteht durch Bakterien, die Harnstoff und Eiweiß des Urins, in Ammoniak umwandeln. Bei der Probe wurde das Streu im künstlichen Urin getränkt. Die Experten analysierten während einer Dauer von 24 Stunden, die Entwicklung des Geruchs. Und nach 30 Stunden prüften sie den Ammoniakgehalt. Im Resultat lagen die Katzenstreuprodukte in ihrer Benotung teilweise weit auseinander. Doch die besten Bewertungen erreichten auch hier die mineralischen Klumpstreue und die nichtklumpenden Streue aus Zellulosefasern.

Mängel und Kritik

Ein weiterer Bestandteil der Prüfung war, wie gut sich Verunreinigungen aus dem Katzenklo entfernen lassen. Bei dem nicht klumpenden Streu blieb beim Herausnehmen viel Resturin zurück oder die Verunreinigungen ließen sich nur zusammen mit sauberen Körnern entfernen. Die Entsorgung funktionierte dagegen bei Klumpstreu deutlich einfacher. Ein Problem zeigte sich bei fast allen Produkten mit der Staubbildung. Sie entsteht beim Einfüllen in das Katzenklo. Die meisten Produkte bewiesen eine mäßig bis starke Staubbildung, was zu einer schlechten Bewertung führte.

Die Tester*innen kritisierten, dass auf den meisten Packungen ein Hinweis für Schwangere, Stillende, Kleinkinder oder für Personen mit geschwächtem Immunsystem fehle, was auf das Risiko einer Ansteckungsgefahr mit Toxoplasmose aufmerksam macht.

Bei drei Packungen für Streu aus Holz und Zellulosefasern, stand die Empfehlung kleinere Mengen des Streus über die Toilette zu entsorgen. Das sehen die Testexperten sehr kritisch. Denn schon kleine Mengen von pflanzlichen Streufasern können sich im Abfluss voll saugen und die Rohre verstopfen.

Die Produkte im Testergebnis

Das beste Ergebnis erzielte das "Coshida Katzenstreu klümpchenbildend- ultra weiß"  vom Discounter Lidl. Seine Klumpenbildung und die Bindung des Katzenurins wurden mit der Note "sehr gut" bewertet. Auch die Menge des Ammoniaks nach 30 Stunden, fiel als "sehr gering" aus. Die Verunreinigungen ließen sich sehr einfach entfernen und die Staubentwicklung während dem Einfüllen blieb in einem kleinen Ausmaß. Coshida von Lidl bekam als einziges Streu das Gesamturteil "sehr gut".

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Begrüßenswert ist das Ergebnis, dass viele günstige Katzenstreuprodukte von Discountern mit der Gesamtnote "gut" ausfallen. Darunter "Cachet Classic Katzenstreu Ultra" von Aldi, "Fine Premium Klumpstreu Natur" von Netto und das Discount-Produkt von Rewe "Ja! Katzen Klumpstreu". Die Staubbildung wurde hier etwas schlechter bewertet  als bei dem Lidl-Produkt.  Marken, die einen höheren Preis  haben,  hatten im Vergleich zu den günstigen Produkten, keine besseren Ergebnisse erzielt.

Neben dem Testsieger von Lidl mit der Bewertung "sehr gut", erhielten 9 Katzenstreuprodukte  die Gesamtbewertung  "gut"  und zehn wurden mit dem Ergebnis "befriedigend" ausgezeichnet. Keines der getesteten Produkte schnitt mit einer schlechteren Bewertung ab. Auf den Internet-Seiten von Öko-Test sind die detaillierten Test-Ergebnisse der einzelnen Produkte gegen eine geringe Gebühr erhältlich.

Wissenswertes über Katzenstreu

Öko-Test kontrollierte alle Produkte auf Schwermetalle. Darunter Antimon, Arsen, Blei, Kadmium, Chrom, Cobalt, Kupfer, Nickel, Thallium, Uran, Zink und Zinn. Es wurde auch untersucht, ob das Katzenstreu mikroskopisch kleine Fasern enthält, die sich auf die Lunge der Katzen legen könnten. Die erfreuliche Nachricht: es wurde in keinem der Produkte bedenkliche Mengen von Schadstoffen oder lungengefährdenden Fasern gefunden.

Katzen sind reinliche Tiere, deren Klo an einem ruhigen Platz stehen sollte.
CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos

Katzenstreu aus Bentonit ist zwar ein Naturprodukt, aber der Abbau und die Verarbeitung sind sehr energieintensiv. Öko-Test betont in seinem Testergebnis, dass bei der Müllverbrennung von Bentonit Schlacken entstehen, die nur auf einer speziellen Deponie entsorgt werden können. Das ist kritisch. Das Treibhauspotenzial von Bentonit beträgt 428 Gramm Kohlendioxid pro ein Liter Streu.  Das ist hoch und nachteilig für die Ökobilanz und unsere Umwelt. Bei der Verbrennung von einem Kilo Holzfaser-Streu entwickeln sich dagegen nur 70 Gramm CO2. Das Streumaterial aus Holz und Pflanzenfasern wird ursprünglich aus gepressten Holzpellets oder aus Getreideresten hervorgebracht. Für ihre Herstellung werden weniger fossile Energien verbraucht. Bei der Entsorgung können Sie in den Müllanlagen vollständig verbrannt werden. Demnach ist Katzenstreu aus Naturfasern, wie Holz oder Pflanzenfasern, deutlich umweltfreundlicher.

Ein Katzenklo sollte an einem Ort stehen, wo sich deine Katze sicher fühlen kann. Die Stubentiger mögen einen festen und ruhigen Klo-Platz, der für sie jederzeit zugänglich ist. Ihr Geruchssinn ist stärker ausgeprägt und sensibler als unsere. Daher solltest du die Verunreinigungen im Katzenklo mehrmals täglich herausholen (am besten sofort). Besonders aus hygienischen Gründen. Zudem mögen es die  reinlichen Tiere nicht, wenn das Katzenklo in der Nähe des Futternapfs aufgestellt wird. Das solltest du unbedingt vermeiden.

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