- Runterdrehen der Waschtemperatur: Darum lohnt es sich
- Der Hygieneaspekt
- Fazit
Für uns alle wird es in Zeiten der starken Inflation wichtig, überall zu sparen, wo es geht. Auch beim Wäschewaschen gibt es verschiedene Tipps, mithilfe derer du sparsam sein kannst. Wie viel du sparen kannst, wenn du einen kalten Waschgang wählst, und was du dabei bedenken solltest, erfährst du hier.
Deshalb solltest du die Waschtemperatur reduzieren
Vor jedem Waschgang kannst du die Temperatur individuell einstellen. Klassischerweise wird zwischen 60, 40 oder 30 Grad entschieden. Oftmals machst du dir vielleicht keine konkreten Gedanken darum, welche Temperatur du einstellst, sondern gehst ganz nach der Gewohnheit. Doch es lohnt sich, dich genauer mit der Waschtemperatur auseinanderzusetzen, denn je mehr das Wasser erwärmt werden muss, umso mehr Energie wird verbraucht. Doch dann stellt sich die Frage, ob beim Kaltwaschen überhaupt alles sauber wird und was du beachten solltest.
Sicher ist: Beim Aufheizen von Wasser wird Energie verbraucht. Von Temperatur zu Temperatur wird dabei unterschiedlich viel davon benötigt. So verbraucht eine Waschmaschine bei einer Waschtemperatur von 40 Grad etwa doppelt so viel Strom wie eine Ladung, die du bei einer Temperatur von 30 Grad wäschst. Wählst du 60 Grad als Waschtemperatur, verbraucht die Maschine sogar mehr als dreimal so viel Strom wie bei einer Temperatur von 30 Grad. Mit einem Blick auf den Stromverbrauch wird ersichtlich: Je geringer die Waschtemperatur, desto weniger kostet dich der Waschgang. Dazu erklärt Bernd Glassl, Bereichsleiter der Haushaltspflege im Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e. V. beim IKW: "Werden alle Wäschen bei der jeweils niedrigeren Temperatur (z. B. bei 40 °C statt bei 60 °C) gewaschen, kann ein Vier-Personen-Haushalt jährlich über 30 Euro sparen". Obwohl die Summe zunächst gering klingt, summiert sich dies über die Jahre und hängt zudem von den aktuellen Strompreisen sowie dem individuellen Verbrauch ab.
Der WWF hat gemeinsam mit dem Konsumgüterhersteller Procter & Gamble (P&G) eine Initiative ins Leben gerufen, die sich für eine nachhaltigere Alltagsroutine einsetzt. Im Fokus steht dabei unter anderem das Herunterdrehen der Waschtemperatur, da das Kaltwaschen Energie spart und damit CO₂-Emissionen. Betrachtet man den aktuellen Co2-Fußabdruck des Wäschewaschens, wird ersichtlich, dass sich bis zu 60 % aus der Waschtemperatur und der Verwendung der Maschine zusammensetzen. Das Erhitzen des Wassers spielt vor allem in Deutschland eine sehr große Rolle, da deutsche Bürger*innen im Schnitt bei 44 Grad waschen und damit einen großen Teil zum europäischen Co2-Fußabdruck beitragen. Die Kampagne postuliert: Wenn alle in Europa beim Wäschewaschen die Temperatur herunterdrehen, könnten gemeinsam mehr als 3,5 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr gespart werden.
Mögliches Ersparnis und ein Blick auf die Hygiene
Grundsätzlich ist es allen Haushalten möglich, sogar noch kälter als bei 30 Grad zu waschen, wenn die Waschmaschine nach Ende des Jahres 2013 produziert wurde. Dahinter steckt eine EU-Ökodesign-Richtlinie, die regelt, dass seit dem 1.12.2013 alle Waschmaschinen über ein sogenanntes Kaltwaschprogramm verfügen müssen. Dieses darf eine Waschtemperatur von maximal 20 Grad haben. Damit verbrauchst du, abhängig davon, auf welcher Temperatur du bisher gewaschen hast, bis zu 70 Prozent weniger Strom.
Sorgen um die Hygiene musst du dir keine machen, wie unter anderem die bekannte Waschmittel-Marke Perwoll erklärt. Die Kleidung wird in der Regel so häufig gewechselt und gewaschen, dass heute im Vergleich zu früher viel weniger Bakterien und Schmutz in die Maschine gelangen. Des Weiteren können moderne Waschmaschinen die Kleidung auch bei niedrigen Temperaturen hygienisch sauber waschen. Einen Beitrag zur einwandfreien Hygiene der Kleidung leistet darüber hinaus das Waschmittel. Hochwertige Waschmittel, die für die Kaltwäsche ausgelegt sind, bewirken mit speziellen Enzymen, dass auch bei niedrigsten Temperaturen Keime und sogar Flecken beseitigt werden. Befinden sich besonders hartnäckige Flecken auf deiner Kleidung, kannst du diese vorbehandeln.
Das Umweltbundesamt empfiehlt dennoch, einmal im Monat einen Waschgang mit einem bleichmittelhaltigen Vollwaschmittel und bei einer Temperatur von 60 Grad durchzuführen. Grund dafür ist, dass dabei Mikroorganismen, die sich in der Waschmaschine einnisten könnten, abgetötet werden. Tust du dies nicht, kann es schnell zu muffigen Gerüchen in der Maschine kommen. Textilien wie Handtücher, die Bettwäsche, Geschirrtücher oder Schürzen solltest du ebenfalls bei etwas höheren Temperaturen waschen, damit alle Bakterien zuverlässig abgetötet werden. Es bietet sich an, diese bei der monatlichen 60-Grad-Wäsche in einem Rutsch zu waschen. Außerdem solltest du auch dann bei hohen Temperaturen waschen, wenn du krank bist oder jemand aus deiner Familie betroffen ist.
Fazit
Bis auf wenige Ausnahmen reicht es, wenn du einmal monatlich einen Waschgang auf 60 Grad durchführst, damit alle Bakterien in der Maschine abgetötet werden. Es bietet sich an, in diesem Waschgang Bettwäsche oder Handtücher zu waschen. Ansonsten ist es sowohl für die Umwelt als auch für deinen Geldbeutel empfehlenswert, das Kaltwaschprogramm zu nutzen. Sorgen um die Hygiene musst du dir nicht machen, sofern du ein für die Kaltwäsche geeignetes Waschmittel nutzt und eine moderne Waschmaschine hast.
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