• Hohe Gaspreise in Deutschland - Regierung beschließt Entlastungspaket
  • Private Haushalte zum Sparen aufgefordert
  • ifo-Institut fordert schnelles Handeln der Politik

Angesichts der Gaskrise in Deutschland werden Bürger*innen zum Energiesparen aufgefordert. Schon jetzt gibt es viele Möglichkeiten, um ganz einfach den eigenen Energieverbrauch zu reduzieren. Damit Bürger*innen künftig noch mehr sparen, hat das renommierte ifo-Institut einen Vorschlag an die Bundesregierung.

"Schnelles Handeln der Politik" gefordert - hohe Preise an Verbraucher*innen weitergeben?

"Die aktuellen Herausforderungen der Energie- und insbesondere Gaskrise erfordern schnelles und entschlossenes Handeln der Politik", heißt es in einer aktuellen Studie des ifo-Instituts. So seien die "Folgen des Lieferstopps durch Russland zwar schmerzhaft, aber beherrschbar". Oberste Priorität hat dabei ein deutlicher Rückgang der Erdgasnutzung - vor allem private Haushalte sollen mehr einsparen. Doch wie können Verbraucher*innen zum Energiesparen motiviert werden?

"Der Energieverbrauch wird ohne eine Weitergabe der Preise an die Verbraucher nicht ausreichend sinken", meint ifo-Forscherin Karen Pittel. Stattdessen brauche es "begleitende, gezielte Unterstützungsmaßnahmen, um zu gewährleisten, dass jeder einen Beitrag nach seinen Möglichkeiten leistet", so die Wirtschaftswissenschaftlerin. Die Idee hinter dem Vorschlag ist also recht einfach: Die Bundesregierung soll die hohen Energiepreise an die Verbraucher*innen weitergegeben. Diese wollen hohe Kosten naturgemäß vermeiden - und würden deshalb anfangen, noch mehr Gas und Strom zu sparen.  

Schon seit Wochen fordern Politiker*innen, Verbände und Gewerkschaften zum Sparen auf - seit dem 01. September gelten außerdem konkrete Sparmaßnahmen für Privatpersonen und Unternehmen. Ab Oktober sollen weitere Maßnahmen folgen.

Ifo-Institut übt Kritik an Entlastungspaket

Um Bürger*innen zu entlasten, hat die Ampel-Koalition in der vergangenen Woche das "Dritte Entlastungspaket" in Höhe von 65 Milliarden Euro verabschiedet. Das ifo-Institut ist dem kritisch gegenüber eingestellt: Es sei "immer noch zu breit angelegt" und "gehe zu wenig auf Anreize zum Energiesparen ein". Statt die Energiepreise an die Verbraucher*innen weiterzugeben, entschied sich die Politik für eine andere Lösung: Eine Strompreisbremse, die zur Entlastung privater Haushalte gedacht ist

Mit Blick auf die Zukunft plädiert das ifo-Institut zusätzlich für ein sorgfältiges Vorgehen bei Entscheidungsfindungen: Vor allem bei Instrumenten wie der Übergewinnsteuer solle gut zwischen "kurzfristigem Nutzen und langfristigen Kosten" abgewogen werden.