- Welche Pestizide wurden in Apfelsäften gefunden?
- Wie sieht es mit Nachhaltigkeit bei Apfelsäften aus?
- Unterdurchschnittliche Apfelernte 2024
Öko-Test hat in sieben von 32 Direktsäften unter anderem das Schimmelpilzgift Patulin gefunden, allerdings in geringen Mengen. Was bedeutet das für deine Gesundheit und wie gesund und nachhaltig ist Apfelsaft tatsächlich?
Welche Pestizide wurden in Apfelsäften gefunden?
In vielen konventionellen Apfelsäften wurden Rückstände von zwei bis sechs Pestiziden gefunden. In drei Säften wurde das Insektizid Acetamiprid nachgewiesen. Es schädigt das Nervensystem von Bienen und kann ihren Orientierungssinn stören.
Ein Pestizid in den getesteten Apfelsäften ist das Schimmelpilzgift Patulin. In sieben von 32 Direktsäften konnte der Pilz nachgewiesen werden. Allerdings wurden bei sechs Säften nur geringe Mengen nachgewiesen, weswegen Öko-Test in diesen Fällen keine schädlichen Auswirkungen erwartet. Patulin wird als erbgutverändernd eingestuft und gilt als Nervengift.
Das Spritzgift Mepiquat wurde während des Tests nur selten gefunden. Die Spuren waren gering. Daher gelten auch diese Säfte laut Öko-Test als gesundheitlich unbedenklich.
Wie sieht es mit Nachhaltigkeit bei Apfelsäften aus?
Die Verpackungen von Apfelsäften sind aus ökologischer Sicht schwierig. Sie werden aktuell beispielsweise in Einweg-Glasflaschen verkauft. Dies muss sich laut Öko-Test ändern.
Öko-Test fordert, dass die Hersteller Glas-Mehrwegflaschen nutzen sollen. Diese hätten den Vorteil, dass sie bis zu 50 Mal wieder befüllt werden können. Ebenfalls sinnvoll sind Apfelsäfte in Getränkekartons. Auch Einweg-PET-Flaschen, die einen Rezyklatanteil von weniger als 50 Prozent aufweisen, werden kritisiert.
Des Weiteren wurden in den Deckeldichtungen aller in Glasflaschen angebotenen Säfte PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen nachgewiesen. Diese belasten bei der Entsorgung die Umwelt. Öko-Test fordert Alternativen.
Unterdurchschnittliche Apfelernte 2024
Die in Öko-Test 32 getesteten Apfelsäfte enthielten weniger deutsche, sondern eher Äpfel aus weiten Teilen Europas. Manche Säfte enthielten Äpfel aus bis zu zehn verschiedenen Ländern.
2024 gab es in Deutschland eine weit unterdurchschnittliche Apfelernte. Es gab 22 Prozent weniger Äpfel als im Vorjahr. Im Zehn-Jahres-Vergleich sogar 26,3 Prozent weniger.
Die meisten Äpfel kommen vom Bodensee sowie aus dem niedersächsischen Alten Land. Aus diesen Gebieten kommen rund drei Viertel der in Deutschland verkauften Äpfel. In ganz Europa fiel die Ernte schlechter aus, weswegen die Preise für Apfelsaft und Äpfel steigen.