Für den Start der Gartensaison hat sich Netto etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Der Discounter hat am 1. April ein "holländisches Küchenkraut" für nur 4,20 Euro im Angebot. "Der Frühling ist da" in der Netto Gartenwelt, so die Edeka-Tochter in einem Facebook-Post.

Die Pflänzchen der Gattung Cannabis Sativa "sprießen jetzt in voller Pracht, duften intensiv und bringen eine ganz besondere Leichtigkeit in deine Frühlingsgerichte", schwärmt Netto. Die Pflänzchen würden sehr schnell wachsen, seien pflegeleicht, vielseitig einsetzbar und "perfekt für entspannte Abende auf dem Balkon". Deutsche Baumärkte haben übrigens in ihren Gartencentern eine kleine Pfand-Revolution gestartet.

Cannabis bei Netto? Internet von Aprilscherz begeistert

Spätestens jetzt dürfte jeder bemerkt haben, dass es sich dabei um einen Aprilscherz handelt - die besten Aprilscherze aus Franken haben wir übrigens in einem großen Überblicks-Artikel zusammengefasst. Bei der Facebook-Community kam er aber durchaus gut an. "Lecker! Drei Pflanzen bitte", meint ein User. Ein anderer Nutzer blickt schon voller Erwarten in die Zukunft: "Hammer, wird Zeit, dass es zur Realität wird". Und wiederum ein anderer meint schlicht: "Toller Aprilscherz". 

Unter dem Post meldete sich aber auch der Deutsche Hanfverband (DHV) zu Wort. "Steckis dürftet ihr auch in echt anbieten", kommentiert der DHV das Scherz-Angebot von Netto. Tatsächlich können Cannabis-Stecklinge seit der Teillegalisierung im vergangenen Jahr legal verkauft werden. Das merkt zum Beispiel die Kanzlei für Wirtschaftsrecht BRP Renaud auf ihrer Webseite klar: "Bei Stecklingen bleibt es dabei: Stecklinge sind als Vermehrungsmaterial kein Cannabis und unterliegen damit auch keinen Verboten nach dem KCanG". 

Die Rechtslage scheint aber nicht ganz eingespielt zu sein - zumindest hatte die Stadt Norderstedt laut BRP Renaud einem Start-up den Verkauf von Cannabis-Stecklingen untersagt. Und ob der Verkauf von fröhlichen Pflänzchen beim Discounter um die Ecke beispielsweise in Bayern mit seiner restriktiven Auslegung des Gesetzes durchgehen würde, steht auf einem anderen Blatt. So wurden im Freistaat bisher keine Cannabis-Clubs genehmigt.