Kinder unter zwölf Jahren oder einer Körpergröße von unter 1,5 Metern müssen im Auto auf einem Kindersitz sitzen. Das sieht die Straßenverkehrsordnung vor. Auch ähnliche Rückhalteeinrichtungen können zugelassen werden - so auch das Gurtsystem "Smart Kid Belt".
Crashversuche des ADAC in Kooperation mit Stiftung Warentest zeigen nun jedoch klare Schwächen auf: Bei Frontalunfällen werden Kinder nicht genug geschützt, außerdem gibt es ein hohes Verletzungsrisiko. "Der Zusatzgurt kann daher nicht empfohlen werden", heißt es vonseiten des ADAC.
Ersatz für den Kindersitz? ADAC widerspricht klar
Der "Smart Kid Belt" soll einen sicheren Transport für Kinder ermöglichen und eine Alternative zum Kindersitz darstellen. Bei der Anwendung soll der Zusatzgurt zwischen dem im Fahrzeug eingebauten Dreipunktgurt befestigt werden - damit sorgt er für "eine gute Führung des Beckengurtteils und der Schulterteil passt sich dem Körperbau des Kindes automatisch an", heißt es auf der Homepage des Herstellers.
Laut den Angaben des Herstellers sei das Produkt für Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren geeignet und ist in jedem Auto verwendbar. In Deutschland ist der "Smart Belt Kid" für 35 Euro im Handel. Auf der Homepage wirbt der Hersteller außerdem damit, von unabhängigen Institutionen in den Vereinigten Staaten "hervorragende Ergebnisse in Bezug auf die Belastung des Kindes" bescheinigt bekommen zu haben.
Dem widerspricht der ADAC-Kindersitzexperte Andreas Ratzek: "Der Smart Kid Belt reduziert die auf den Dummy wirkenden Belastungen nicht." Stattdessen biete ein handelsüblicher Kindersitz nach wie vor deutlich besseren Schutz.
Erschreckende Ergebnisse im Crashtest - Kinder nicht ausreichend geschützt
Die Crashtests wurden vom ADAC gemeinsam mit Stiftung Warentest durchgeführt. Hierfür wurden zwei Frontalunfälle getestet: In einem der Versuche wurde ein kindergroßer Dummy lediglich mit dem eingebauten Fahrzeuggurt angeschnallt, beim zweiten Versuch kam der "Smart Kid Belt" hinzu.
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Jedoch konnte das System die Experten in keinster Weise überzeugen - ganz im Gegenteil. Offenbar wurde der Dummy bei dem Crash mit dem "Smart Kid Belt" in den Bauch geschnitten. Bei einem Kind können demnach "schwerste innere Verletzungen" verursacht werden, schreibt Stiftung Warentest. Auch im Nackenbereich könne es zu Verletzungen kommen.
Bei einem seitlichen Aufprall bietet das System ebenfalls nicht ausreichend Schutz. Eltern wird daher geraten, für die Kinder weiterhin einen Kindersitz zu verwenden. Stiftung Warentest hat dieses Jahr bereits Kindersitze unter die Lupe genommen - das sind die Gewinner.
Foto: ADAC Presse
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