In den Wintermonaten haben die Mitarbeitenden der Deutschen Post mehr zu tun, als ohnehin schon. Durch Corona-Infektionen und Quarantäne-Regeln kommt es jetzt zu noch mehr Ausfällen. Deshalb will der Konzern auf eine bereits bekannte Methode setzen: Die A/B-Zustellung.
Schon vor der Pandemie gab es eine hohe Rate an krankheitsbedingten Ausfällen der Mitarbeitenden bei der Deutschen Post. Etwa 14 Prozent der Angestellten fehlen in den Wintermonaten, wie die Welt berichtet. Im Normalfall werden Briefe, die zugestellt werden müssen, auf Kolleg*innen aufgeteilt. Aufgrund der hohen Anzahl krankheitsbedingter Ausfälle ist diese Möglichkeit aktuell jedoch nicht mehr umsetzbar.
Notfall-Plan bei der Deutschen Post: So funktioniert die "A/B-Zustellung"
Damit die Briefe trotzdem verteilt werden können, stellt die Deutsche Post ihre Dialogpost auf die sogenannte "A/B-Zustellung" um. Das bedeutet, dass Werbepost erst auf der einen und dann auf der anderen Straßenseite verteilt wird. Auch kann dieser Wechsel bestimmte Hausnummern, Straßenteile oder Teile des Zustellbezirks betreffen.
Diese Form der Zustellung wurde bereits seit einigen Jahren in der Urlaubszeit genutzt. Diese Umstellung benötigt Vorlaufzeit und muss in den Sortierzentren vorbereitet werden. Grundsätzlich ist die Deutsche Post nämlich per Gesetz zur Briefzustellung an sechs Tagen in der Woche verpflichtet.
All das betrifft jedoch nicht den voll bezahlten Brief.
Ausnahme: Voll bezahlte Briefe, die namentlich adressiert sind
Die Deutsche Post ist per Gesetz dazu verpflichtet, im Jahresdurchschnitt 80 Prozent aller Briefe am Tag nach ihrer Abgabe zuzustellen. Ausgenommen davon sind Werbesendungen "mit einer Mindesteinlieferungsmenge von 50 Stück je Einlieferungsvorgang“. Das bedeutet, dass Werbung, auch wenn sie an die persönliche Adresse beschriftet ist, nicht am Folgetag zugestellt werden muss.
Die Postdienstleistungsverordnung verhindert also, dass uns Briefe, die namentlich direkt an uns adressiert sind, wie Rechnungen oder Privatsendungen, zu spät erreichen.