- Worum handelt es sich bei dem Schadstoff Bisphenol A?
- Chemikalien in Babybreigläschen
- Wie sieht es mit weiteren Stoffen in Obstbreien aus?
Bisphenol A – kurz: BPA – ist fast allgegenwärtig. Obwohl der Stoff seit 2016 in der EU als fortpflanzungsgefährdend eingestuft wird, ist es beispielsweise Bestandteil von Verpackungen und wird in der Beschichtung von einigen Konservendosen verwendet. Auch in Babybreigläschen konnte es nachgewiesen werden.
Worum handelt es sich bei dem Schadstoff Bisphenol A?
Bisphenol A gehört zu den hormonellen Schadstoffen. Diese können schon in kleinen Mengen in den Hormonhaushalt eingreifen. Im Jahr 2016 hat die EU BPA als fortpflanzungsgefährdend eingestuft.
Der Stoff ist fast allgegenwärtig. Er ist Bestandteil von Verpackungen und in der Beschichtung von einigen Konservendosen. Er gilt als Ausgangsstoff für den Kunststoff Polycarbonat und wird auch zur Herstellung von Expoxid-Kunstharzen verwendet.
Bisphenol A kann also in die in den Verpackungen gelagerten Lebensmittel übergehen. Dann kann er in unseren Körper gelangen und seine schädliche Wirkung entfalten. Frühreife, eine reduzierte Spermienzahl und Verhaltensstörungen gelten laut aktuellem Stand als mögliche Folgen.
Chemikalien in Babybreigläschen
Bei dem Test lag der Fokus auf Obstbreien für Säuglinge ab dem fünften beziehungsweise nach dem vierten Monat. 15 Gläschen wurden getestet. Problematisch waren "stark erhöht" gefundene Bisphenol-A-Gehalte.
Wiegt dein Kind beispielsweise acht Kilogramm und isst 100 Gramm der betroffenen Obstbreie, ist die Grenze der tolerierbaren Menge BPA bereits überschritten. Das Kind isst aber die zwei- bis fünffache Menge bei einer Mahlzeit. In einem getesteten Gläschen wäre die Menge sogar um das 181-fache überschritten.
Weshalb so viel BPA gefunden wurde, ist laut den Herstellern nicht klar. Da BPA massenweise zum Einsatz kommt, kann es beispielsweise durch auf dem Transportweg verwendete Verpackungen in die Lebensmittel übertragen werden. Öko-Test schreibt, dass die konkrete Ursache gefunden werden muss.
Wie sieht es mit weiteren Stoffen in Obstbreien aus?
Insgesamt schneiden die Obstbreie gut ab. Es wurden beispielsweise keine Pestizide, keine Schwermetalle und keine erhöhte Keimbelastung gefunden. Einzig als "überflüssig" wurde der Zusatz von Vitamin C benannt, da die Säuglinge dieses durch eine abwechslungsreiche Beikost ausreichend zu sich nehmen können.
Die meisten Babygläschen beinhalten "nur Obst". Noch im Test im Jahr 2019 fanden sich in über der Hälfte der Inhaltsstoffe Säfte, Konzentrate und Verdickungsmittel. Dieses Mal war bei zwölf von 15 Gläschen nur Obst auf der Zutatenliste.
Generell gilt auch bei Babybreien: Die Menge macht das Gift – sowohl bei Chemikalien, als auch bei anderen Stoffen. So weisen die Gläschen einen hohen Zuckergehalt auf. Auch wenn das Etikett "ohne Zusatz von Zucker" zu lesen ist, erreichen die Gläschen bereits durch den Fruchtzucker einen hohen Anteil.