Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet in diesem Jahr zu Black Friday und Cyber Monday mit einem Umsatz von 5,8 Milliarden Euro. Das hat der Verband im Vorfeld der Schnäppchen-Aktionstage bekannt gegeben. Demnach wird im Vergleich zum Vorjahr ein leichtes Plus von drei Prozent erwartet.

Black Friday 2023 - Handelsverband rechnet mit geringerem Wachstum als in den Vorjahren

"Die großen Wachstumsschübe der vergangenen Jahre können Black Friday und Cyber Monday in diesem Jahr nicht wiederholen. Hauptursache dafür ist die schlechte Konsumlaune. Da greifen die Menschen auch bei Sonderangeboten deutlich gebremster zu", so der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp. Im Jahr 2022 stiegen die Umsätze zu den beiden Aktionstagen im Vorjahresvergleich noch um 20 Prozent, in diesem Jahr geht der HDE von einem Plus von drei Prozent aus. Insgesamt bedeutet das aber immer noch ein Wachstum von 200 Millionen Euro auf dann 5,8 Milliarden Euro.

Gleichzeitig haben immer mehr Menschen die Absicht, an Cyber Monday und Black Friday gezielt auf Schnäppchenjagd zu gehen, erklärt der Verband. So zeige eine aktuelle vom HDE beauftragte Verbraucherstudie, dass fast die Hälfte der Befragten beabsichtigt, den Black Friday zu nutzen. Im Vorjahr lag dieser Wert bei 42 Prozent. Beim Cyber Monday ist es mehr als ein Drittel – 2022 waren es hier 26 Prozent. Hauptgeschäftsführer Tromp: "Immer mehr Verbraucher suchen zu den beiden Aktionstagen nach guten Angeboten. Die Popularität von Black Friday und Cyber Monday steigt weiter."

Im Weihnachtsgeschäft behaupten die beiden Aktionstage ihre wichtige Rolle. Nach der aktuellen Umfrage wollen in diesem Jahr 56 (Black Friday) bzw. 46 Prozent (Cyber Monday) derjenigen, die die Aktionstage nutzen, dabei auch Weihnachtseinkäufe tätigen. Damit summieren sich die Ausgaben der Onlineshopper für die Weihnachtseinkäufe im Rahmen von Black Friday und Cyber Monday auf rund 1,65 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Wert nahezu unverändert – 2022 waren es rund 1,7 Milliarden Euro. Die Umfrage wurde vom Handelsforschungsinstitut IFH Köln im Auftrag des HDE unter 1121 Onlineshoppern im Oktober durchgeführt. 

Erstmals seit zehn Jahren wieder ohne Markenschutz

Der Black Friday fällt in diesem Jahr auf den 24. November, Cyber Monday ist am 27. November. Längst hat sich der Black Friday auch hierzulande zum wichtigsten Shoppingevent des Jahres entwickelt. Doch wie wirkt sich die anhaltend hohe Inflation auf das Einkaufsverhalten der Black Friday Käufer aus? Hält die derzeitige Kaufzurückhaltung an und wirkt sie sich auch auf den Black Friday aus? Auskunft dazu gibt eine Umfrage von blackfriday.de - dem nach eigenen Angaben ältesten deutschsprachige Black-Friday-Portal. Laut der Erhebung des Portals könnte der Erfolg des Black Friday 2023 eventuell doch hoher ausfalle als vom HDE prognostiziert. Denn rund um den Black Friday möchten in diesem Jahr so viele Verbraucher wie nie zuvor auf Schnäppchenjagd gehen und hoffen dabei auf gute Angebote der Händler.

Dass die Hoffnung der Verbraucher nicht ganz unbegründet ist, lässt ein Umstand vermuten, der in den diesjährigen Prognosen zum Black Friday bisher keine Beachtung fand, erklärt blackfriday.de: So finde der Black Friday im Jahr 2023 erstmals seit zehn Jahren wieder ohne Markenschutz statt. Seit 2013 war eine Wortmarke "Black Friday" beim Deutschen Patent- und Markenamt eingetragen und die Bezeichnung somit markenrechtlich geschützt. Die Markeninhaberin verlangte hohe Lizenzgebühren, wenn Händler und Onlineshops Aktionen mit dem Namen "Black Friday" veranstalten wollten. BlackFriday.de ist es in einem langjährigen Gerichtsprozess gelungen, die komplette Löschung der Wortmarke "Black Friday" zu erstreiten. Erst im Juni 2023 hatte der Bundesgerichtshof eine letzte Beschwerde der Markeninhaberin abgewiesen, womit das Löschungsurteil rechtskräftig wurde. Da nun keine teuren Lizenzgebühren mehr für Händler anfallen, ist davon auszugehen, dass es in diesem Jahr noch mehr Aktionen zum Black Friday geben wird und die Rabatte insgesamt höher ausfallen werden, als in den Vorjahren.

Trotz anhaltender Inflation und Kaufzurückhaltung könnte der Black Friday so auch in diesem Jahr zum Umsatzretter für den Handel werden, so das Portal. Die Voraussetzung für einen erfolgreichen Auftakt zum Weihnachtsgeschäft scheinen jedoch wieder einmal möglichst attraktive Angebote und Rabatte zu sein.

Beliebte Black-Friday-Produkte: Technik, Mode und Sportartikel besonders gefragt

In Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Appinio hat blackfriday.de in einer repräsentativen Umfrage (nach Alter und Geschlecht quotiert) im November 2023 deutschlandweit 1000 Personen im Alter von 16 bis 65 Jahren befragt. Das sind die Ergebnisse im Überblick:

  • Bei den beliebtesten Produkten der Schnäppchenjäger dominiert 2023 dieselbe Kategorie wie in den Vorjahren. Diese Kategorien stehen auf der Beliebtheitsskala ganz oben - und ganz unten:
    • Technik/Elektronik (77 Prozent)
    • Mode (55 Prozent)
    • Sportartikel (35 Prozent)
    • Möbel (34 Prozent)
    • Reisen (23 Prozent)
    • Abos und Verträge (15 Prozent)
    • Versicherungen/Finanzen (11 Prozent).
  • Bekanntheitsgrad weiter sehr hoch: Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass der Black Friday nach wie vor eine hohe Bekanntheit in allen Teilen der Bevölkerung genießt. 97 Prozent der 1000 Befragten gaben an, den Shoppingtag Black Friday zu kennen.
  • 81 Prozent planen einen Schnäppchenkauf: Auf die Frage "Planen Sie beim nächsten Black Friday etwas zu kaufen?" antworteten in diesem Jahr rekordverdächtige 81 Prozent der Befragten mit "Ja". Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung von 12,5 Prozent. Nie zuvor plante ein so hoher Teil der Befragten am Black Friday auf Schnäppchenjagd zu gehen.
  • Rabatte gegen Inflation - Immer mehr Verbraucher achten auf Angebote: Hauptgrund für das gesteigerte Interesse am Black Friday scheint die anhaltend hohe Inflation zu sein. 59 Prozent der 1000 Befragten gaben an, dass sie aufgrund der steigenden Preise vermehrt auf Angebote und Aktionen achten würden. Keinen Einfluss hat die Inflation hingegen nur für einen sehr geringen Teil von 11 Prozent der Befragten.
  • Verbraucher möchten zum Black Friday 2023 mehr ausgeben: Die Mehrheit der Befragten plant in diesem Jahr ein Budget zwischen 101 und 500 Euro für ihr Black-Friday-Shopping ein (61 Prozent). Die Höhe der geplanten Ausgaben steigt seit Jahren, was einerseits mit der anhaltenden Inflation und andererseits mit der Bereitschaft der Verbraucher, am Black Friday auch größere Anschaffungen zu tätigen, erklärt werden kann.
  • Größere Anschaffungen werden aufgeschoben: Immer mehr Black-Friday-Käufer (60 Prozent) planen den Kauf spezieller Produkte und starten mit einer konkreten Einkaufsliste in die Rabattschlacht. 87 Prozent gaben auch in diesem Jahr an, aktuell mit dem Kauf größerer Anschaffungen zu warten, weil sie am Black Friday einen günstigeren Preis für die gewünschten Produkte erwarten.
  • 88 Prozent würden über ihr geplantes Budget gehen: Auch wenn sich viele Käufer im Vorfeld zum Black Friday eine Grenze setzen, scheint diese nicht allzu ernst genommen zu werden. Ganze 88 Prozent der Käufer sind bei ihrem Black Friday Einkauf nach eigenen Angaben bereit, über ihr ursprünglich geplantes Budget hinauszugehen, solange es sich bei dem Schnäppchen um ein sehr gutes Angebot handelt.
  • Verbraucher planen mehr Offline-Einkäufe in den Geschäften: 59 Prozent der Black Friday Käufer haben vor, ausschließlich im Internet einzukaufen. 41 Prozent gaben an, auch offline in den Geschäften auf Schnäppchenjagd gehen zu wollen. Im letzten Jahr lag der Anteil der Offline-Käufer noch bei 33 Prozent.

Umfrage: Männer beim Black Friday kauffreudiger als Frauen

Bei Männern ist die Schnäppchenjagd an den Tagen rund um den Black Friday einer Umfrage zufolge deutlich beliebter als bei Frauen. Das geht aus einer repräsentativen Befragung der Unternehmensberatung PwC unter 2000 Personen hervor, die der Deutschen-Presse-Agentur (dpa) vorliegt. 70 Prozent der Deutschen suchen bei der Rabattaktion demnach gezielt nach Angeboten. Sie wollen im Durchschnitt 281 Euro ausgeben, Verbraucher 331 Euro und Verbraucherinnen 234 Euro.

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Die beliebtesten Produkte sind dieser Umfrage zufolge elektronische Geräte (40 Prozent) und Kleidung (33 Prozent). 71 Prozent der Menschen wollen sich nach Weihnachtsgeschenken umsehen. 

sl/mit dpa

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