Eine Vielzahl an frischen Hähnchenbrustfilets ist mit antibiotikaresistenten Bakterien kontaminiert. Zu diesem alarmierenden Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung von Öko-Test (hier geht es zum kostenpflichtigen Test). "Das schlägt auf den Magen", schreiben die Autoren. Die Belastung betrifft demnach sowohl konventionelles als auch ökologisch erzeugtes Geflügelfleisch, wie Öko-Test berichtet. Von den 23 untersuchten Proben stammten zwölf aus biologischer Haltung.
Ein betroffener Bio-Lieferant teilte demnach mit, dass im entsprechenden Mastbetrieb nachweislich keine Antibiotika eingesetzt worden seien. Als mögliche Ursache nennt Öko-Test Kreuzkontaminationen in Schlachthöfen, wo Tiere unterschiedlicher Haltungsformen verarbeitet werden. Zudem können resistente Keime aus dem Darm der Tiere auf das Fleisch übertragen werden. Bei den konventionellen Haltungsformen fielen die Produkte von vier Supermärkten gnadenlos durch.
Antibiotikaresistente Keime in Hühnchenfleisch: Was macht sie so problematisch?
Besonders problematisch ist laut Öko-Test der Nachweis von ESBL- und AmpC-bildenden Bakterien. Diese Enzyme machen bestimmte Antibiotikagruppen wie Penicilline oder moderne Breitbandantibiotika unwirksam. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ordnet laut Öko-Test "den häufigen Nachweis ESBL-/AmpC-bildender E. coli bei Masthähnchen jedenfalls als besorgniserregend ein", da die neuesten Generationen von Cephalosporinen "besonders bedeutend für die Therapie von Menschen seien".
Antibiotikaresistente Keime gelten weltweit als eine der größten Bedrohungen für die öffentliche Gesundheit, betont Öko-Test. Besonders in Krankenhäusern seien sie gefürchtet, da sie die Behandlung bakterieller Infektionen erschweren oder unmöglich machen könnten. Obwohl die Hersteller versichern, dass zumindest bei Einhaltung der Küchenhygiene und vollständigem Durchgaren keine akute Gesundheitsgefahr bestehe, sieht Öko-Test hier grundsätzlichen Handlungsbedarf, um Kontaminationswege nachzuvollziehen und entsprechende Gegenmaßnahmen zu entwickeln.
"Rohes Geflügel enthält immer Keime, schlimmstenfalls antibiotikaresistente. Umso wichtiger ist der penibel hygienische Umgang damit", schreiben die Verbraucherexperten. Das gilt insbesondere beim Zubereiten von Raclette, das jetzt im Winter bei vielen Familien beliebt ist. Denn neben resistenten Keimen stellen Infekte eine Gefahr dar, die häufig vorkommen, wenn Hühnerfleisch zum Fondue beziehungsweise Raclette serviert wurde.
Aldi, Kaufland & Co.: Diese Hähnchenbrust-Produkte sind betroffen
Öko-Test hat auch frische Hähnchenbrustfilets mit konventioneller Haltung aus deutschen Supermärkten untersucht – mit alarmierendem Ergebnis: Vier Produkte von Norma, Netto, Kaufland und Aldi wurden als "bedenklich" eingestuft, weil sie mit antibiotikaresistenten Keimen belastet sind. Konkret handelt es sich laut der Fachzeitschrift um folgende Produkte:
- Gut Langenhof Hähnchen Brustfilet-Teilstück frisch von Norma - belastet mit AmpC (Serratia fonticola) und ESBL (Escherichia coli)
- Gut Ponholz Frisch vom Hähnchen Brustfilet Teilstück von Netto - belastet mit ESBL (Escherichia coli)
- K-Purland Frisches Hähnchenbrustfilet Teilstück von Kaufland - belastet mit ESBL (Escherichia coli) und MRSA (Staphylococcus aureus)
- Meine Metzgerei Frische Hähnchenbrustfilet Teilstücke von Aldi Nord/Aldi Süd - belastet mit ESBL (Escherichia coli) und MRSA (Staphylococcus aureus)
- Gut & Günstig Hähnchenbrustfilet Teilstück von Edeka - belastet mit AmpC (Serratia fonticola)
Besonders problematisch: Bei zwei der fünf obigen Produkte wies Öko-Test zusätzlich MRSA-Keime (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) nach. Diese gelten als besonders gefährlich, da sie gegen mehrere Antibiotika resistent sind, wie das Bundesgesundheitsministerium erklärt. Welche konventionellen Supermarkt- und Bioprodukte gut abschneiden, könnt ihr im Test nachlesen (kostenpflichtig). Vorsicht wegen hoher Antibiotika-Belastung ist bei diesen Meeresfrüchten geboten.
Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.
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