Wer bei Städtereisen an Polen denkt, hat oft Warschau oder Danzig auf dem Schirm – dabei verstecken sich im Süden des Landes zwei echte Juwelen: Breslau (Wrocław) und Krakau (Kraków). Beide Städte vereinen Geschichte, studentisches Leben, kulinarische Vielfalt und überraschend viel Charme. Und das Beste: Sie sind von Süddeutschland aus gut zu erreichen, preislich attraktiv und in vielen Bereichen noch nicht vom Massentourismus überrollt.
In Krakau in Polen kann man Kultur und Kulinarik im jüdischen Viertel Kazimierz erleben - das Viertel zählt zu den am besten erhaltenen jüdischen Stadtteilen Europas. In Breslau kann man Zwerge und Museen entdecken. Wer sich an der beeindruckenden Architektur satt gesehen und vom lebhaften Stadtleben genug hat, für den sind Tagesausflüge zu Salzmine Wieliczka und zum Tatra-Gebirge lohnende Ausflugsziele.
Anreise aus Nürnberg: Schnell, unkompliziert und günstig
Die Fahrt von Nürnberg nach Breslau dauert mit dem Auto etwa 5 Stunden (über die A6 und A4) und ist eine gute Möglichkeit, flexibel unterwegs zu sein – auch für Ausflüge in die Umgebung.
Wer lieber mit der Bahn fährt, erreicht Breslau in rund 6 bis 7 Stunden, meist mit Umstieg in Dresden oder Berlin.
Nach Krakau geht’s entweder mit dem Zug (ca. 9–10 Stunden) oder günstigen Flügen von München oder Nürnberg über Low-Cost-Carrier wie Ryanair oder WizzAir (oft 30–60 € einfach). Auch Fernbusse wie Flixbus sind zuverlässig und günstig, wenn man etwas Sitzfleisch mitbringt.
Breslau – Die Stadt der Brücken und Zwerge
Altstadt und Dominsel: Geschichte auf Schritt und Tritt
Breslau ist eine der ältesten Städte Polens und beeindruckt mit einer gut erhaltenen Altstadt, die sich rund um den Rynek, den zentralen Marktplatz, entfaltet. Farbige Fassaden, das gotische Rathaus und zahllose Cafés machen den Platz zum Herzstück der Stadt.
Ein Spaziergang zur Dominsel (Ostrów Tumski) offenbart romanische und gotische Kirchen, stille Kopfsteinpflastergassen und eine besondere Tradition: Jeden Abend zündet ein Mann mit Umhang und Gasanzünder die historischen Laternen an.
Die Zwerge von Breslau
Wer mit offenen Augen durch die Stadt läuft, entdeckt sie überall: kleine Bronze-Zwerge, die auf Fensterbänken, Bürgersteigen oder Laternenpfählen stehen. Über 600 dieser Figuren erzählen eigene Geschichten – von protestierenden Studenten bis zu Handwerkern.
Tipp: Am besten eine Zwergenkarte in der Touristeninfo holen – oder eine App nutzen, um sich auf eine kleine Schatzsuche zu begeben.
Breslaus Museen-Highlights
- Nationalmuseum: Polnische Kunst vom Mittelalter bis zur Moderne.
- Hydropolis: Ein interaktives Museum rund ums Wasser, besonders beliebt bei Familien.
- Centennial Hall (Jahrhunderthalle): UNESCO-Weltkulturerbe, das visionäre Architektur der 1910er-Jahre zeigt. Umgeben von Parks, Pergola-Brunnen und dem Japanischen Garten.
Kulinarik in Breslau: Schlesische Klassiker & moderne Küche
Breslau ist ein Schmelztiegel der Kulturen – das spiegelt sich auch in der Küche wider. Hier trifft deutsche, polnische, jüdische und böhmische Küche aufeinander.
Typische Gerichte
- Schlesische Klöße (kluski śląskie) mit Bratensoße
- Bigos – Sauerkrauteintopf mit Fleisch
- Zapiekanka – belegtes Baguette mit Pilzen, Käse und Ketchup
- Obwarzanek – eine Art Brezelring, auf Straßenständen erhältlich
Restauranttipps
- Konspira: Ein stilvolles Restaurant mit 80er-Jahre-Oppositions-Atmosphäre und deftiger Küche.
- Stół na Szwedzkiej: Feine polnische Küche in moderner Interpretation.
- Mleczarnia: Kult-Café in der Nähe der Dominsel mit Wohnzimmeratmosphäre und regionalen Spezialitäten.
Veranstaltungen in Breslau
- Jazz nad Odrą (Frühling): Internationales Jazz-Festival mit Konzerten am Flussufer.
- Breslauer Weihnachtsmarkt (Dezember): Ein Fest für alle Sinne – besonders abends ein Muss.
- Brückenfest (Mosty Festival) im Sommer: Performances, Lichtshows und Konzerte auf den vielen Brücken der Stadt.
Tagesausflüge ab Breslau
- Schloss Ksiaz (ca. 1h westlich): Eine der größten Burgen Polens, verwunschen im Wald gelegen.
- Bergland Sudeten (Karkonosze): Für alle, die wandern oder Wintersport mögen – gut für einen aktiven Tagestrip.
- Liegnitz (Legnica): Historische Altstadt mit prächtigen Kirchen und wenig Tourismus.
Krakau – Polens heimliche Hauptstadt
Der Königsweg durch die Altstadt
Krakau ist Polens frühere Hauptstadt und kulturelles Zentrum – doch statt Hauptstadtprunk herrscht hier ein warmes, studentisches Flair. Der Königsweg, der vom Barbakane über die Florianstraße zum Rynek Główny führt, ist ideal für den Einstieg.
Der zentrale Marktplatz ist einer der größten Europas – hier pulsiert das Leben zwischen Tuchhallen, Straßenmusikern, Kirchen und Pferdekutschen.
Tipp: Die Marienkirche ist ein Muss. Zu jeder vollen Stunde erklingt der berühmte Trompetenruf (Hejnał) aus dem Turm – als Erinnerung an einen mongolischen Angriff im Mittelalter.
Wawel-Hügel: Burg, Kathedrale und Drachensagen
Der Wawel thront über der Weichsel. Er beherbergt die ehemalige Residenz der Könige und eine der bedeutendsten Kathedralen des Landes.
Unbedingt ansehen
- Königsgräber und die Glocke von Sigismund
- Die Drachenhöhle unterhalb der Burg – mit feuerspeiender Drachenstatue!
- Das jüdische Viertel Kazimierz
Kazimierz
Dieses Viertel war jahrhundertelang Zentrum jüdischen Lebens in Polen – heute ist es ein angesagtes Viertel mit Synagogen, Street-Art, Secondhandläden und Bars.
Sehenswert
- Alte Synagoge (Museum jüdischer Geschichte)
- Plac Nowy mit Essensständen (unbedingt Zapiekanka probieren)
- Cheder, Mleczarnia, Alchemia: Kultige Cafés und Bars
Kazimierz ist auch ein Ort des Gedenkens – viele Orte erinnern an das jüdische Leben vor dem Holocaust.
Kulinarik in Krakau: Herzhaft, süß & überraschend
Krakau ist ein Paradies für Feinschmecker – und eine der besten Städte für vegetarische und vegane Optionen in Polen.
- Pierogi (gefüllte Teigtaschen) in Varianten wie Ruskie (mit Kartoffeln und Quark), mit Sauerkraut und Pilzen oder süß mit Beeren
- Żurek – saure Mehlsuppe mit Ei und Wurst
- Placki ziemniaczane – Kartoffelpuffer mit Gulasch
- Makowiec – Mohnkuchen
Restauranttipps
- Pod Baranem: Traditionell, bodenständig, berühmt für Żurek und Bigos
- Chłopskie Jadło: Rustikal, dekoriert wie ein Bauernhaus – Klassiker auf Tontellern
- Glonojad: Vegetarische polnische Küche am Planty-Park
- Hummus Amamamusi: Hip und israelisch inspiriert – in Kazimierz
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Veranstaltungen in Krakau
- Jüdisches Kulturfestival (Juni/Juli): Internationale Musik, Tanz, Vorträge – lebendig und tiefgründig zugleich
- Krakauer Filmfestival (Mai): Kurz-, Doku- und Animationsfilme aus aller Welt
- Wianki-Fest (Sommeranfang): Altes slawisches Fest an der Weichsel mit Blumenkränzen, Musik und Feuerwerk
Tagesausflüge ab Krakau
- Salzmine Wieliczka (30 Minuten per Bahn): Unterirdische Kathedrale, Salzhallen, Skulpturen – absolut sehenswert
- Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau (ca. 1,5 h): Eindrücklicher, wichtiger Ort der Erinnerung
- Tatra-Gebirge und Zakopane (2h): Hochgebirgsluft schnuppern, wandern oder Thermalbäder genießen
- Ojców-Nationalpark (45 Minuten): Kalkfelsen, Burgruinen, Wälder – ideal für ein Picknick oder eine leichte Wanderung
Fazit: Zwei Städte, tausend Geschichten
Breslau und Krakau sind keine Geheimtipps im engeren Sinne mehr, doch sie sind noch immer deutlich weniger überlaufen als viele westliche Metropolen – dabei bieten sie Kultur, Genuss, Natur und Authentizität in Hülle und Fülle.
Von der Zwerge-Suche in Breslau bis zum Streetfood in Kazimierz, vom Wawel bis zur Salzmine – wer sich auf die Reise einlässt, entdeckt nicht nur Polen, sondern auch ein Stück europäisches Erbe, das jung geblieben ist.
Und das Beste: Für eine Reise in diese beiden Städte braucht es weder großen Planungsaufwand noch ein riesiges Budget – sondern nur die Lust, sich treiben zu lassen und Neues zu entdecken.
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