Der tödliche "Salamanderfresser"-Pilz bedroht Amphibien in deutschen Wäldern. Seine Sporen haften an Schuhen, Reifen und Ausrüstungsgegenständen und können sich so unbemerkt über große Entfernungen verbreiten. Die Folgen sind verheerend – ganze Populationen von Feuersalamandern sterben aus, und das empfindliche Gleichgewicht der Ökosysteme gerät ins Wanken.
Doch du kannst helfen! Mit einfachen Verhaltensregeln wie der gründlichen Reinigung deiner Schuhe und Ausrüstung kannst du die Verbreitung stoppen und Amphibien aktiv schützen.
Salamanderfresser-Pilz bedroht Amphibien in Deutschland
In Deutschland breitet sich der tödliche Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal), auch bekannt als "Salamanderfresser", rasant aus. Dieser Pilz verursacht schwere Hautinfektionen, die für Salamander und andere Schwanzlurche oft tödlich enden. Bereits 2010 wurde der Pilz erstmals in den Niederlanden entdeckt, wo er ganze Feuersalamanderpopulationen auslöschte. In Deutschland wurden erste Fälle 2015 nachgewiesen, unter anderem in der Eifel und in Hessen. Besonders betroffen ist der Nationalpark Kellerwald-Edersee, ein bedeutendes Schutzgebiet für Amphibien.
Der Pilz stammt ursprünglich aus Asien, wo Amphibien eine evolutionäre Resistenz entwickelt haben. In Europa jedoch trifft der Erreger auf ungeschützte Populationen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass der Pilz nahezu alle Schwanzlurche infizieren kann und innerhalb weniger Wochen zum Tod führt. Neben Feuersalamandern sind auch Berg- und Teichmolche betroffen. Eine Studie aus dem Jahr 2016 weist darauf hin, dass das Verbreitungsgebiet des Pilzes mittlerweile über 10.000 Quadratkilometer umfasst und weiter wächst.
Die Sporen des Pilzes haften an Schuhen, Reifen und anderen Oberflächen, wodurch Wanderer und Fahrradfahrer ungewollt zur Verbreitung beitragen können. Naturschutzorganisationen wie der NABU rufen daher dazu auf, Schuhe und Ausrüstung gründlich zu reinigen. Auch das Verlassen der Wanderwege sollte vermieden werden, um keine Sporen in unbetroffene Gebiete einzuschleppen.
Tödliche Gefahr beim Wandern: Warum Schuhe gründlich gereinigt werden sollten
Als Wanderer kannst du entscheidend dazu beitragen, die Verbreitung des Pilzes zu stoppen und die empfindlichen Ökosysteme zu bewahren. Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du die Gefahr für Salamander und andere Amphibien erheblich reduzieren.
- Bleibe auf markierten Wegen, um die Natur zu schützen und keine Sporen in empfindliche Gebiete zu tragen.
- Reinige deine Schuhe gründlich, bevor und nachdem du ein Naturschutzgebiet betrittst – am besten mit Desinfektionsmitteln oder UV-Licht-Geräten*.
- Desinfiziere Fahrradreifen, Wanderstöcke und andere Ausrüstungsgegenstände, die Kontakt mit dem Boden haben, mit wirksamen Mitteln.
- Betrete keine Gewässer oder Feuchtgebiete, da Amphibien hier besonders gefährdet sind.
- Halte deinen Hund an der Leine, damit er nicht unbemerkt in Schutzgebiete eindringt oder Sporen verbreitet.
- Vermeide es, Pflanzen oder Erde aus anderen Regionen mitzubringen, da diese Krankheitserreger enthalten können.
- Führe keine Wildtiere ein oder aus, um die Einschleppung oder Verbreitung von Krankheiten wie der Salamanderpest zu verhindern.
- Erkläre anderen Wanderern, warum diese Regeln wichtig sind, und hilf so, das Bewusstsein für den Amphibienschutz zu stärken.
Die Reinigung von Schuhen sollte mit desinfizierenden Mitteln erfolgen, die Pilzsporen wirksam abtöten. Besonders geeignet sind UV-Licht* oder chemische Desinfektionssprays*. Nach der Reinigung sollten die Schuhe vollständig trocknen, um eine erneute Vermehrung der Sporen zu verhindern. Auch Fahrradreifen und Wanderstöcke sollten entsprechend behandelt werden. Diese Maßnahmen sind einfach umzusetzen und haben einen großen Einfluss auf den Schutz der betroffenen Ökosysteme.
Gefährlicher Hautpilz Bsal: Internationale Lösungsansätze
Während in den USA bereits ein Importverbot für Amphibien eingeführt wurde, um die Ausbreitung des Pilzes zu verhindern, fordert der NABU ähnliche Maßnahmen auch für Europa. Studien belegen, dass der internationale Handel mit exotischen Tieren eine der Hauptursachen für die Einschleppung invasiver Arten und Krankheiten ist. Ein strengeres Handelsverbot könnte verhindern, dass weitere gefährliche Pathogene eingeschleppt werden.
Wissenschaftler arbeiten intensiv daran, die Verbreitung des Pilzes zu überwachen und geeignete Gegenmaßnahmen zu entwickeln. So werden etwa Hautproben von Amphibien untersucht, um Infektionsherde frühzeitig zu identifizieren. Fang-Wiederfang-Studien helfen zudem, die Auswirkungen des Pilzes auf lokale Populationen zu analysieren. Langfristig könnten genetische Studien zur Entwicklung resistenter Salamander beitragen, doch bis dahin bleibt die Prävention die effektivste Maßnahme.
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