Einfach ins Auto steigen und losfahren funktioniert vielleicht für ein Festival. Aber wenn du länger unterwegs sein möchtest, und dein Fahrzeug für diese Zeit dein Zuhause sein soll, ist es ratsam, dir im Vorfeld genau zu überlegen, wie dieses Wohnmobil bzw. Campingfahrzeug aussehen soll. 

Wohnmobil – ein Haus auf vier Rädern

Wohnmobil ist nicht gleich Wohnmobil, es gibt sie in allen möglichen Größen und Ausbauten. Von riesigen busartige Gefährten, für die du einen Lkw-Führerschein benötigst, bis hin zu ganz kleinen süßen Knutschkugeln. Besonders viel Raum bieten Wohnmobile mit sogenannten Alkoven, in denen sich das Bett befindet. Diese Fahrzeuge erkennst du an dem haubenartigen Überbau über der Fahrkabine, die es auch oft bei LKW gibt. Die meisten Alkoven bieten Platz für zwei Schlafplätze. Diese Wohnmobile haben in der Regel im Wohnraum eine weitere Schlafmöglichkeit, sodass sich solche Fahrzeuge besonders gut für Familien eigenen. Gerade, wenn die Eltern noch ein bisschen länger wach bleiben wollen, können die Kinder oben schon einmal schlafen. Es gibt auch sogenannte teilintegrierte Wohnmobile, die keine Alkoven besitzen. Fast alle Wohnmobile besitzen eine eigene Nasszelle, also einen Dusch- und Toilettenbereich, sowie eine Küchenzeile mit Kühlschrank und vornehmlich einen Zwei-Flammen-Herd.

In der Regel sind Wohnmobile sehr geräumig. Sie sind darauf ausgelegt, den höchstmöglichen Komfort auf kleinem Platz zu bieten. Sie sind so ausgebaut, dass du ganz unabhängig bist, von jeglicher Infrastruktur, nur Wasser, Sprit und Gas musst du regelmäßig auftanken bzw. ablassen. Du kannst auf jedem Stellplatz stehen und bist nicht an Campingplätze gebunden. Diese Fahrzeuge bieten viel Platz und sind deshalb für Familien geeignet oder zum Reisen mit Haustieren.

Wohnmobile sind darauf ausgerichtet, dir den bestmöglichen Lebens- und Reisekomfort z bieten. Auf der Straße sind sie nicht besonders sparsam unterwegs und benötigen viel Kraftstoff. Mit einem Wohnmobil bist du zwar unabhängig von Campingplätzen, aber oft etwas eingeschränkt in der Parkplatz- und Stellplatzsuche. Denn Wohnmobile haben oft Überlänge und sind höher als normale Transporter oder PKW. Parkhäuser und viele andere Parkmöglichkeiten fallen weg – gerade in Städten. Das Wohnmobil ist eher für das Reisen auf Autobahnen und großen Straßen ausgelegt. Außerdem sind Wohnmobile immer als Campingfahrzeuge zu erkennen und nicht besonders unauffällig. In Sachen Sicherheit und Diebstahl ist das sicher ein Aspekt, den du bedenken solltest. Auch bei Maut und Fährfahrten zahlst du hier oft mehr als bei anderen Fahrzeugen. 

Campingbus oder Kastenwagen – Nostalgie und Allzweckwaffe

Mit dem VW-Bus ans Meer oder in die Berge. Über Generationen besteht dieses nostalgische Bild, sich in einen Bulli zu setzen und dahinzufahren, wo es schön ist – der Inbegriff von Freiheit. Campingbusse oder ausgebaute Kastenwägen sind die kompaktesten Campingfahrzeuge. Wobei es auch hier große Unterscheide gibt. Ein VW-Bus zum Beispiel hat als Basisfahrzeug weniger als 5 Meter Länge und ist knapp 2 Meter hoch. Kastenwägen, die heutzutage häufig mit komplettem Ausbau vermietet oder verkauft werden, variieren in ihrer Größe. Auch hier gibt es sehr große Ausführungen, die bis zu 7 Meter lang und knapp 3 Meter hoch sind. Mit den kleineren Fahrzeugen, die weniger als 5 Meter Länge haben, landest du bei Fährfahrten und Mautstrecken meist im günstigeren PKW-Tarif. 

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Campingbusse sind häufig mit Aufstelldächern oder festen Hochdächern versehen. Das schafft Platz, denn dieser Dachraum wird in der Regel als Schlafplatz genutzt. Weitere Schlafplätze gibt es im Wohnraum, sodass, je nach Ausbau, in einem Campingbus bis zu 4 Personen schlafen können. Überwiegend haben Campingbusse keine eigene Nasszelle, sondern nur eine kleine Küchenzeile sowie Sitzmöglichkeiten und Stauraum. Eine einfache Trenntoilette mit an Bord zu nehmen, ist nicht schwer. Der Platz in Campingbusen ist etwas begrenzter, dafür sind sie auch als Alltagsfahrzeug nutzbar und du bist in deiner Stellplatz- und Parkplatzsuche nicht so eingeschränkt wie mit einem größeren Wohnmobil. 

Sich einen Kastenwagen als Campervan selbst auszubauen, ist in den letzten Jahren Trend geworden. Immer mehr Menschen schaffen sich ihren kleinen oder großen Wohnraum in einem Kastenwagen und lassen ihrer Kreativität freien lauf. Es gibt auch immer mehr Firmen, die professionell ausgebaute Kastenwägen verkaufen oder auf Auftrag ausbauen. Um einen Kastenwagen als Campingfahrzeug zuzulassen und so sowohl steuerlich als auch versicherungstechnisch andere Möglichkeiten zu haben, muss der Ausbau bestimmte Kriterien erfüllen und durch den TÜV abgenommen werden. Übrigens kannst du auch schon mit einem geräumigen Kombi viele Möglichkeiten haben. So bieten Automodelle wie der VW Caddy schon sehr viel Raum und Platz. 

Kaufen, selbst ausbauen oder mieten?

Nachdem du dir überlegt hast, welches Fahrzeug für dich geeignet erscheint, stellt sich die Frage, wie du an ein solches Fahrzeug kommst. Wenn du dir bereits vorgenommen hast, ein Basisfahrzeug selber auszubauen, bietet das Internet sehr viele Blogs und Videos zu dem Thema. Plane genügend Zeit ein für den Ausbau, denn dieser kann mitunter etwas länger dauern als geplant. Beim Selbstausbau hast du die Gelegenheit, dein Fahrzeug ganz nach deinen Bedürfnissen und Wünschen zu gestalten. Doch nicht für alle ist das eine Option. Wenn du keine Zeit oder nicht die nötigen handwerklichen Fähigkeiten hast, keine Sorge: Auf dem Gebrauchtmarkt findest du bereist ausgebaute Campervans und auch Wohnmobile zu teilweise günstigen Preisen. 

Ob du direkt ein Fahrzeug kaufst, solltest du dir gut überlegen, denn eine Anschaffung lohnt sich nur dann, wenn du dieses Fahrzeug auch wirklich nutzt. Der Unterhalt eines Campervans und vor allem der Unterhalt eines Wohnmobils aufs Jahr betrachtet, ist nicht gerade günstig. Zwar kannst du Campingfahrzeuge saisonal anmelden und auch versichern, du benötigst dann aber für die Zeit, in der das Fahrzeug nicht angemeldet ist, einen sicheren und privaten Stellplatz. 

Wenn du dir noch nicht ganz sicher bist, ob das Camper-Leben dir gefällt, dann kannst du es einfach ausprobieren. Es gibt eine Vielzahl an Wohnmobilvermietungen, die sowohl Wohnmobile als auch Campervans vermieten. Neben dem Ausprobieren bietet das Mieten natürlich auch noch weitere Vorteile. Wenn du zum Beispiel ein anderes Land erkunden willst, kannst du das Campingfahrzeug vor Ort mieten und ersparst dir mitunter eine sehr lange und kostspielige Anfahrt. So kannst du beispielsweise mit dem Zug nach Frankreich fahren und dort dein Campingfahrzeug mieten, in der Region, die du gerne bereisen möchtest. 

Fazit

Es gibt eine große Bandbreite an Campingfahrzeugen. Welches zu dir und deiner Reise passt, hängt dabei von unterschiedlichen Faktoren ab. Mit wie vielen Personen willst du reisen? Wie viel Komfort und Raum benötigst du? Welche finanziellen Mittel hast du? An welche Orte willst du reisen, wo willst du stehen? Hast du dir darüber Gedanken gemacht, dann bleibt am Ende nur eines: Ausprobieren. 

Du willst Deutschland, Europa und den Rest der Welt mit dem Camper entdecken oder gehst in deiner Freizeit einfach gerne Campen? Dann könnten dich diese Artikel ebenfalls interessieren: 

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