Mallorca gehört zu den beliebtesten Urlaubszielen Europas – doch der Massentourismus hat seine Spuren hinterlassen. Die Inselhauptstadt Palma de Mallorca will jetzt durchgreifen: Mit neuen Regelungen für Ferienwohnungen, Hostels und Partyboote soll die Lebensqualität der Einheimischen verbessert und die Stadt als Premium-Reiseziel neu positioniert werden. Kein leichtes Unterfangen, denn die Veränderungen treffen nicht nur Besitzer von Unterkünften, sondern auch Urlauber, die auf günstige Ferienoptionen gehofft haben.
Die neue Strategie sieht vor, dass keine neuen Ferienwohnungen mehr entstehen dürfen und bestehende Ferienunterkünfte bei Abmeldung nicht wieder auf den Markt kommen. Zusätzlich sagt die Stadt den lauten Partybooten am Paseo Marítimo den Kampf an, während Hostels, oft als Billighotels betrieben, unter strenge Kontrolle gestellt werden. Für die Stadt Palma, die sich auf Qualität und Nachhaltigkeit konzentrieren will, bedeutet der Schritt eine klare Abkehr von der bisherigen Tourismuspolitik – mit weitreichenden Folgen für Einheimische und Urlauber.
Palma de Mallorca verschärft Tourismusregeln
Der Massentourismus bringt viele beliebte Reiseziele in Europa an ihre Grenzen. Länder wie Spanien, Italien und Griechenland setzen auf innovative Maßnahmen wie Zugangsbeschränkungen und Bettensteuern, um ihre Natur und Kultur zu schützen. Auf Mallorca wächst der Unmut über die Folgen, die steigende Besucherzahlen mit sich bringen. Auch die Gastronomie leidet unter den Veränderungen im Tourismus. Auf Mallorca stehen viele Restaurants vor dem Aus, da Touristen zunehmend sparen und auf Restaurantbesuche verzichten. Besonders betroffen sind Hotspots wie Port d'Alcúdia und der Paseo Marítimo in Palma. Der Begriff der "Brötchen-Urlauber" beschreibt eine neue Art von Reisenden, die ihre Mahlzeiten aus dem Supermarkt beziehen, statt die lokale Küche zu genießen.
Die Auswirkungen des Massentourismus sind auf Mallorca auch in Form von Protesten sichtbar. Einwohner wehren sich gegen die Überfüllung und steigende Wohnpreise, während die Insel einen Besucherrekord von 20 Millionen Touristen erwartet. Die Kritik an steigenden Mieten und Umweltverschmutzung zeigt die Kehrseite des Tourismusbooms.
In einem entschlossenen Schritt zur Regulierung des Tourismus hat Jaime Martínez Llabrés, der konservative Bürgermeister von Palma de Mallorca, ein umfassendes Maßnahmenpaket vorgestellt. Ziel ist es, die Stadt für Einheimische attraktiver und lebenswert zu machen, indem der Massentourismus eingedämmt wird. Die Regelungen umfassen ein Verbot für die Eröffnung neuer Ferienwohnungen und Hostels sowie Maßnahmen gegen die beliebten Partyboote am Paseo Marítimo. Diese Ankündigungen erfolgten in einer Pressekonferenz am Dienstag, 14. Oktober 2025, bei der auch Palmas Tourismusdezernent Javier Bonet anwesend war.
Partyboote und Hostels im Visier
Der Bürgermeister betonte, dass in Palma derzeit 639 legale Ferienunterkünfte in Einfamilienhäusern registriert sind. Die Vermietung von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern ist bereits seit Jahren verboten, doch der illegale Ferienwohnungsmarkt floriert weiterhin. Um diesem entgegenzuwirken, sollen zukünftig keine neuen Lizenzen mehr vergeben werden. Sobald bestehende Ferienunterkünfte abgemeldet werden, dürfen diese Gästebetten nicht wieder auf den Markt kommen. Diese Regelung soll das Angebot an Ferienwohnungen drastisch reduzieren und gleichzeitig den Wohnraum für Einheimische schützen
Ein weiterer Schwerpunkt des Maßnahmenpakets ist das Verbot der sogenannten Partyboote, die regelmäßig am Paseo Marítimo starten. Diese Boote sorgen seit Jahren für Beschwerden von Anwohnern, die sich über Lärmbelästigungen und das rücksichtslose Verhalten oft alkoholisierten Gästen beklagen. Martínez Llabrés kündigte an, eng mit der Hafenbehörde der Balearen (Autoritat Portuària de Balears, APB) zusammenzuarbeiten, um die Genehmigungen für diese Boote vollständig zu unterbinden. Sollte die APB nicht handeln, wolle die Stadtregierung selbst aktiv werden und Druck auf die Regionalregierung ausüben, um die Genehmigungen für diese Boote vollständig zu unterbinden.
Auch die Hostels, die zwischen 2015 und 2023 unter der vorherigen linken Stadtregierung genehmigt wurden, stehen nun unter genauer Beobachtung. Laut "Mallorca Zeitung" handele es sich häufig um "Jugendherbergen im Namen, aber Billighotels in der Praxis". Diese Billighotels oder eben Hostels sollen nun kontrolliert werden, um sicherzustellen, dass sie tatsächlich dem ursprünglich genehmigten Zweck dienen. Ziel sei es, diese Übernachtungsmöglichkeiten in reguläre Wohnungen oder hochwertige Hotels umzuwandeln, um den Wohnungsmarkt für Langzeitmieter zu entlasten.
Kritik und Unterstützung
Die angekündigten Maßnahmen stoßen sowohl auf Zustimmung als auch auf Kritik. Während viele Bewohner Palmas die neuen Regelungen begrüßen, da sie sich eine Verbesserung ihrer Lebensqualität und eine Eindämmung des Massentourismus erhoffen, sorgen sich einige Hoteliers und Betreiber von Ferienwohnungen und Hostels um ihre Existenz. Auch Reisende, insbesondere aus Deutschland, könnten von den Einschränkungen betroffen sein, da die Auswahl an Unterkünften in Palma künftig deutlich geringer ausfallen wird.
Die Maßnahmen sind Teil einer größeren Initiative, die bereits im Mai 2024 vom Stadtrat beschlossen wurde. Die Initiative wurde von der linken Podemos-Partei eingebracht und von der konservativen Volkspartei (PP) unterstützt. Ziel ist es, Palma als Touristenziel aufzuwerten und gleichzeitig die Interessen der Einheimischen zu schützen. Bürgermeister Martínez Llabrés betonte, dass die Stadt sich auf "Qualität, Nachhaltigkeit und Koexistenz" konzentrieren müsse.
Insgesamt zeigen die Maßnahmen Palmas den Willen der Stadtregierung, den wachsenden Herausforderungen des Massentourismus entschlossen entgegenzutreten. Ob die neuen Regelungen tatsächlich den gewünschten Effekt haben und das Gleichgewicht zwischen Tourismus und Lebensqualität herstellen, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass Palma de Mallorca für einen nachhaltigen und regulierten Tourismus ein Zeichen setzen will.
Eine weitere Herausforderung ist die Verkehrssicherheit in Spanien. Ein neues Tempolimit-Schild mit grünem Rahmen wird getestet, das Autofahrer zu einer empfohlenen Geschwindigkeit anhalten soll. Es ist eine freiwillige Vorsichtsmaßnahme, insbesondere in Schulumgebungen und Innenstädten. Das neue Verkehrsschild sorgt bereits für Diskussionen unter Reisenden. sl/mit dpa
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