Venedig hat vorgelegt, jetzt will Como nachziehen: Ähnlich wie die berühmte Lagunenstadt an der Adria, in der am Donnerstag, 25. April 2024, eine Testphase mit Tageseintrittskarten startet, will die Stadt am Comer See eine Tagesausflugsgebühr einführen, um die Besucherzahlen einzudämmen. Das berichtet die britische Times, die kürzlich mit dem Bürgermeister der Stadt, Alessandro Rapinese, gesprochen hat.
In dem Interview erklärt Rapinese, über eine Tagesgebühr nach venezianischem Vorbild nachzudenken, die bald in Kraft treten könnte.
Como am Comer See: Stadt erwägt Einführung einer Gebühr für Tagesausflügler
Rapinese, der seit 2022 Bürgermeister seiner Geburtsstadt Como ist, gilt als Gegner des Massentourismus am Comer See und erklärte gegenüber der Times, dass es schwierig sei, Bürgermeister zu sein, wenn man den Tourismus bekämpfe. Dennoch diskutiere die Stadt bereit über die Idee einer Touristensteuer, so Rapinese, der vielsagend ergänzte: "Revolutionen beginnen mit konkreten Maßnahmen, und wir sind bereit für diese lange Reise."
Auch wenn Bürgermeister Rapinese keine Einzelheiten über die Höhe und Termin für die Einführung einer solchen Gebühr verraten wollte, scheint eines sicher zu sein: Sie soll nur für Tagestouristen in der Stadt Como gelten. Also ganz nach dem Vorbild Venedig, wo dieser "Eintritt" für Tagesausflügler gilt, und nicht für diejenigen, die eine Übernachtung in der Stadt gebucht haben. Möglicherweise könnte die Gebühr auch nur an stark frequentierten Tagen wie Wochenenden und Feiertagen erhoben werden.
Zustimmung erntet Alessandro Rapinese laut dem Portal Euronews aus der nahe gelegenen Stadt Lecco, ebenfalls ein beliebter Urlaubsort am Comer See. "Ich weiß nicht, was nach Corona passiert ist, aber wir haben nicht mehr genügend Quadratmeter für all die Touristen, die an einem Sonntag kommen", soll Severino Beri, Präsident des Hotelverbands in der Seestadt Lecco, laut Euronews gegenüber der lokalen Presse geäußert haben.
Unbeliebte Tagesgäste: "Alles, was sie mitbringen, sind Berge von Müll und Unruhe"
Vor kurzem habe es Berichte über lange Schlangen vor den Fähren gegeben, die den See überqueren, und über Menschen, die aufgrund des Andrangs auf die Gleise des Bahnhofs von Como gedrängt wurden.
Severino Beri kommentiert den Ansturm der Tagesgäste mit harten Worten: "Tagesausflügler bringen wenig Einnahmen. Alles, was sie mitbringen, sind Berge von Müll und Unruhe." Darüber hinaus befürchtet er, dass zahlende Hotelgäste wegen der Ausflügler ausbleiben könnten. Besucher, die für Hotelübernachtungen deutlich mehr ausgeben und damit Arbeitsplätze und Einkommen für die Einheimischen schaffen, könnten durch die vielen Tagesgäste von einem Besuch in der Region abgeschreckt werden.
Der Comer See registriert seit einigen Jahren steigende Touristenzahlen und kämpft gegen den "Übertourismus". Laut 20min.ch zieht alleine Como an den Sommerwochenenden täglich bis zu 300.000 Besucherinnen und Besucher an - bei einer Einwohnerzahl von 85.000 Menschen.
Steigende Besucherzahlen durch George Clooney, James Bond und Star Wars
Die Besucherzahlen sind in die Höhe geschnellt, seit mehrere Prominente, darunter George Clooney, Immobilien im Wert von mehreren Millionen Euro entlang des Ufers erworben haben. Ende des vergangenen Jahres wurde allerdings bekannt, dass Clooney seine Villa am Comer See wieder loswerden möchte.
Tagesausflügler bringen wenig Einnahmen. Alles, was sie mitbringen, sind Berge von Müll und Unruhe.
Ebenfalls nicht nachteilig für den Bekanntheitsgrad der Region: Der See diente als Kulisse für Filme wie James Bond 007 - Casino Royale, Star Wars - Episode 2 oder House of Gucci. Im vergangenen Sommer musste die Villa del Balbianello, die in den Filmen zu sehen war, ihre Besucherzahlen zu begrenzen.
Um das majestätische Gebäude am Westufer des Comer Sees zu schützen, wurde die mögliche Zahl der täglichen Besucher von 2000 auf maximal 1200 reduziert, berichtet Euronews.
Die besten Hotels am Comer See - Info & BuchungDer italienische Umweltfonds (FAI), der das Anwesen verwaltet, bezeichnete dies als "drastische Entscheidung", die jedoch notwendig sei, um den Auswirkungen eines "übermäßigen Tourismus, der den Comer See immer stärker belastet“, entgegenzuwirken.
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