- Was ist die Hunde-Demenz?
- Mögliche Symptome bei den Vierbeinern
- Demenz bei Hunden: Diagnose und Therapie
- Fazit: Je früher die Demenz erkannt wird, desto mehr kann dagegen getan werden
Demenz ist bei uns Menschen eine sehr häufig vorkommende Erkrankung. Nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft sind allein im Laufe des Jahres 2021 etwa 440.000 Menschen neu an einer Demenz erkrankt. Doch ebenso wie Menschen können auch Hunde an Demenz leiden. Wir verraten dir, was hinter der Hunde-Demenz steckt, welche Symptome es gibt und wie sie sich behandeln lässt.
Wissenswertes rund um Demenz bei Hunden
In Deutschland lebten zum Ende des Jahres 2021 fast 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Damit hat vermutlich jede*r eine Person im Verwandten- oder Bekanntenkreis, die bereits einmal Kontakt mit einer dementen Person hatte oder selbst betroffen ist. Aber auch Hunde können an Demenz erkranken. Wenn dein Hund ohne Orientierung in der Ecke steht, dich als Herrchen oder Frauchen nicht mehr begrüßt oder plötzlich nicht mehr stubenrein ist, könnte dies auf eine Hunde-Demenz hinweisen.
Die Hunde-Demenz wird medizinisch als Canines kognitives Dysfunktionssyndrom (CCD) bezeichnet. Gegenüber dem NDR erklärte die Tierärztin Dr. Nina Meyerhoff, dass Wesens- und Verhaltungsänderungen der Hunde oft für normale Alterserscheinungen gehalten werden. Demzufolge finde eine Diagnose oft nicht oder spät statt. Wird die Demenz des Hundes früh erkannt, kann der Vierbeiner voraussichtlich genauso alt werden wie seine gesunden Artgenossen. Bei einer späten Diagnose hingegen kann die Lebenserwartung, je nach Stadium, nur wenige Monate bis hin zu einem Jahr betragen.
Warum Hunde an Demenz erkranken, ist bisher nicht geklärt. Als größter Risikofaktor gilt das Alter: Je älter dein Hund ist, umso wahrscheinlicher wird eine Demenz-Erkrankung. Erste Symptome treten in den meisten Fällen in einem Alter von sieben oder acht Jahren auf. Wichtig zu wissen ist, dass die Canine kognitive Dysfunktion keinerlei Schmerzen für den Vierbeiner mit sich zieht. Im Alter könnten jedoch noch weitere, Schmerzen verursachende Erkrankungen hinzukommen. Scheint dein Hund unter Schmerzen zu leiden, solltest du immer einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufsuchen.
Mögliche Symptome der Hunde-Demenz
Damit die Diagnose so früh wie möglich gestellt werden kann, ist es wichtig, die Symptome schnell zu erkennen. Ein mögliches Symptom ist, ähnlich wie bei Menschen, die Desorientierung. Es kann sein, dass dein Hund plötzlich nicht mehr zur Tür hinausfindet oder in die Leere starrt. Auch ein verändertes Sozialverhalten könnte ein Hinweis sein. So könnte dein Vierbeiner dich beispielsweise nicht mehr begrüßen oder Streicheleinheiten plötzlich verweigern.
Ist dein Hund nachts wach und will ständig raus, könnte dies ein weiteres Symptom sein. Der Schlaf-Wach-Rhythmus ist verändert und dein Vierbeiner fühlt sich nachts fit. Weiter könnte der plötzliche Verlust der Stubenreinheit auf die Hunde-Demenz sein hinweisen.
Zuletzt könnten außerdem Ängstlichkeit, veränderte Aktivität oder Vergessen mögliche Symptome sein. So könntest du beispielsweise bemerken, dass dein Hund zittert oder jault, bis zur Erschöpfung in Bewegung ist oder erlernte Kommandos vergisst.
Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten
Die Symptome der Krankheit sind vielfältig und äußern sich bei jedem Hund anders. Oftmals ist es für Tierhalter*innen schwierig, Symptome der Hunde-Demenz von einem normalen Alterungsprozess zu unterscheiden. Dennoch sind es gerade die Herrchen und Frauchen, die ungewöhnliches Verhalten am besten erkennen können. Sie spielen eine signifikante Rolle für die Diagnose, da sie ihren Hund am besten kennen und es am ehesten bemerken, wenn der Hund sich anders verhält. Fällt dir bei deinem Hund ein ungewöhnliches Verhalten auf, solltest du für den Tierarzt oder die Tierärztin am besten ein Video machen. Dieses kann ihm oder ihr bei der Stellung einer Diagnose helfen.
Interaktives Intelligenzspielzeug für Hunde - hier direkt ansehenDemenz ist eine neurodegenerative Erkrankung, bei der Nervenzellen im Gehirn verfallen. Ebenso wie bei Menschen ist sie nicht heilbar. Jedoch kann im Anfangsstadium versucht werden, die Krankheit zu bremsen. So können bestimmte Medikamente helfen, mögliche Ablagerungen am Gehirn zu reduzieren oder zu verhindern. Ist die Hunde-Demenz fortgeschritten, ist es oft die einzige Option, den Hund mit Beruhigungs- oder Schlafmitteln ruhig zu stellen.
Wichtig ist, dich individuell von einem Tierarzt oder einer Tierärztin beraten zu lassen. Diese*r kann dir die für deinen Hund am besten geeignete Therapiemethode empfehlen. Es kann sinnvoll sein, eine medikamentöse Therapie mit körperlicher Bewegung, artgerechtem Training oder einer angepassten, spezifischen Ernährung zu verbinden. Insbesondere ältere Hunde könnten von Nahrungsergänzungsmitteln profitieren. Aber auch hier solltest du auf die Empfehlung deines Tierarztes beziehungsweise deiner Tierärztin hören.
Fazit
Eine Hunde-Demenz kann sich anhand verschiedener Symptome äußern. Grundsätzlich ist sie nicht schmerzhaft für den Vierbeiner, jedoch kann das Fortschreiten der Erkrankung nur dann verhindert werden, wenn sie früh erkannt wird. Nach einer Diagnose ist es wichtig, auf die veränderten Bedürfnisse des Tieres einzugehen und zu respektieren. Wie das weitere Vorgehen aussieht, sollte am besten mit dem Tierarzt oder der Tierärztin abgeklärt werden.
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